Heirat

 

 

Die klandestine Heirat der Stockalperin
Strahlende Sonne, ein Freudentag der Gemeinde. Am Weissen Sonntag des Jahres 1789 empfingen die Kleinsten zum ersten Mal die heilige Kommunion.
Ferdinand Werra, der Kirche nicht sonderlich zugetan, genoss die Stimmung im Gotteshaus, befand sich doch sein Patenkind, Titus, unter den Erstkommunikanten. Die Orgelmusik, die vielen Kerzen, die schönen Gewänder der Priester, die mit weissen Blüten geschmückte Kirche, das alles strahlte Feierlichkeit, strahlte Macht aus. Ferdinands Gedanken, die des verarmten Junkers, der wieder zurück an die Macht will, gingen auf Reisen: «Die führenden Familien und die Kirche haben das Land im Griff. Nur schade, dass unser Familienzweig daran ist, seinen Einfluss zu verlieren. Eine grosse Aufgabe steht mir bevor. Die Rückgewinnung der herrschenden Stellung unseres Clans, wie sie unter dem Zepter von Johannes dem Prächtigen im Mittelalter bestand.»
Der leicht stechende Geruch von Weihrauch stieg Ferdinand Werra in die Nase. Er weckte ihn aus seinen Gedanken. Sein Blick heftete sich auf den Seitenaltar mit den Bildern und Statuen der Heiligen. Dann zog ihn der gotische Hauptaltar mit dem Kirchenpatron Johannes der Täufer an, darauf der Muttergottesaltar im linken Teil des Kirchenschiffs. Dort knieten die Mädchen in ihren weissen Kleidern, zusammen mit ihren Müttern und Schwestern. Ferdinands Blick schweifte weiter durch die Reihen der festlich gekleideten Frauen. Inne hielt er, als er Fräulein Stockalper entdeckte, die jüngste Tochter des mächtigsten und reichsten Mannes des Oberwallis, Kaspar Jost Stockalper. Er kannte Margaretha von Stockalper nur flüchtig. In den Reben hatte er sie ab und zu getroffen. «Die junge Baronin aus Brig wäre genau die richtige Partie. Eine enge Bindung mit der einflussreichen Familie Stockalper wäre mir sehr willkommen. Ich muss die Jumpfer so schnell wie möglich treffen.»

Inzwischen hatte das Volk die Kirche verlassen. Auf dem Vorplatz standen die Mädchen herum, wie kleine Bräute in weissen Röcken herausgeputzt, die Erstkommunionskerze in der Hand. Die Knaben nicht weniger festlich gekleidet. Sie fühlten sich in dem ungewohnt feierlichen Aufzug eher ungemütlich. Unter ihnen befand sich auch sein Patenkind Titus. Ferdinand nahm den Jungen an seine Seite, schüttelte ihm die Hand und sprach: «Nun bist du ein volles Mitglied der Kirche. Wenn du willst, kannst du täglich kommunizieren. So kannst du zeigen, dass du ein guter Christ bist.»
Während er so redete, suchten seine Augen Margaretha. Er erblickte sie zwischen den Eltern und Taufpaten. Unauffällig, aber zielstrebig pirschte er sich an sie heran, begrüsste sie, machte ihr Komplimente. Sie sei als Gotte der Tochter des Rebmeisters der Stockalper an diesem Sonntag in Salgesch, brachte er in Erfahrung.
«Da Sie noch ein paar Tage in Salgesch wohnen, würde ich mich freuen, mit Ihnen ein paar Stunden zu verbringen», begann Ferdinand die Konversation. Zu seiner Überraschung wurde dieser Annäherungsversuch mit einem deutlichen Kopfnicken bestätigt. Dazu schoss ihr die Röte ins Gesicht. Ihre Gedanken überschlugen sich: Eine Verbindung mit den Werras würde sie vor dem Kloster, diesem Gefängnis, retten. Meine Schwester ist schon in Kaufbeuren eingesperrt bei den Crescentiaschwestern. Nein! Niemals die Klausur! Dieser Ferdinand ist zwar nicht reich, aber er ist frei.
Margaretha hatte ihr Gottenkind Genoveva bei der Familie Glenz zu Bett gebracht, wo sie zu Gast weilte. In der Küche traf sie die Herrin des Hauses, Roswitha, die frühere Köchin im Hause Stockalper.
«Du siehst strahlend aus, Gritli, deine Augen leuchten wie die Kerzen heute auf dem Altar. Bist du verliebt?»
Margaretha errötete erneut.
«Es ist mir aufgefallen, wie der junge Herr Werra dir vor der Kirche die schönsten Komplimente machte. Er wäre ein standesgemässer Ehemann. Dazu ist er recht fesch und sieht gut aus.»
«Du sprichst wie eine alte Kupplerin, Rosi, aber gefallen täte er mir schon.»
«Komm, wir laden ihn morgen zum Tee ein. So kannst du ihn ungestört besser kennenlernen.»

Am Montag fand sich Junker Werra pünktlich bei den Glenz zum Vieruhrtee ein. Roswitha hatte alles arrangiert, in der guten Stube Tee, Kaffee und Kuchen aufgetragen. Diskret wurden sie alleine gelassen. Ferdinand, der galante Kavalier, brachte das Gespräch in Gang. Es stellte sich heraus, dass sich die jüngste Tochter von Kaspar Jost Stockalper im Männerhaushalt in Brig alles andere als zuHause fühlte. «Das ist kein Leben in Brig!»
Erstaunt lauschte Ferdinand Margarethas Rede. Sie war nicht mehr zu stoppen.
«Die wollen mich ins Kloster abschieben. Die wollen ihre Macht ausbauen. Da können sie Ehen in der weiblichen Linie nicht gebrauchen. Das schmälert das Geld. Das schmälert den Einfluss. Ich aber will heiraten. Ich will Kinder haben. Ich will in einer guten Familie in Freiheit leben. Ich will aus diesem Kerker raus!»
Ferdinand war ebenso entschlossen wie Margaretha, mit ihr in den Bund der Ehe zu treten. «Margaretha, nur zu gerne helfe ich dir dabei. Lass uns heiraten. Überwinden wir die Schranken», liess er von sich hören. Doch da standen zwei Probleme im Wege. Aus finanziellen und machtpolitischen Gründen würde die Männerherrschaft in Brig eine solche Beziehung nie zulassen. Also musste eine geheime Ehe in camera caritatis geschlossen werden. Hier erhob sich die zweite Hürde. Eine Vermählung musste in der Kirche vor dem Priester geschlossen und zuvor dreimal von der Kanzel bekannt gemacht werden. Um dies zu umgehen, bedurfte es einer Dispens vom Heiligen Stuhl. Sie konnte nur vom Nuntius in Luzern erteilt werden.
Am Donnerstag trafen sich die Verliebten zum letzten Mal in Salgesch. Feierlich kniete Ferdinand vor seiner Braut. «Meine Liebste, du bist die Frau in meinem Leben. Ich will dich ehelichen. Ich verspreche dir ewige Treue bis in den Tod.»
Er besiegelte die Verlobung mit einem innigen, andauernden Kuss! Und versicherte, die notwendigen Papiere, die Dispens, in Bälde in Händen zu haben.

Die Sonne versteckte sich eben hinter dem Glishorn. Kaspar Eugen Stockalper kam von einer Kontrolle der letzten Säumer zurück. Sie hatten Wein aus Italien gebracht. Es wurde kühl, und es war nicht sicher, ob heute doch noch Regen zu erwarten war. Dickere Wolken zogen sich schon über der Burgschaft zusammen. Doktor Zenhäusern, der Hausarzt, trat zur Türe heraus.
«Dem Papa geht es nicht gut, lieber Eugen. Er hustet und ist enorm geschwächt. Es ist wichtig, dass er sich wirklich schont. Keine Arbeit, kein Kartenspiel, schon gar nicht Schach. Sorgen Sie dafür, dass er den Kräuterwein einnimmt. Dreimal am Tag drei Gläser. Der Köchin habe ich entsprechend Weisung erteilt. Ich empfehle mich. Bis morgen.» Dann marschierte er die Burgschaft hinunter davon.
Wie wenn der nicht wüsste, dass mein Vater ohnehin nur tut, was er will. Von diesem Quacksalber lässt er sich nicht kommandieren. Und ich soll da zum Rechten schauen? Mit diesen Gedanken im Kopf, sah er den Kaplan von Glis am Wegenerplatz auf ihn zukommen. Dem erregten Gestikulieren nach war schlechte Mär im Anzug.
Kaum hatte Hochwürden Eugen begrüsst, legte er los: «Ich muss den Baron sprechen. Es ist Feuer im Dach. Es geht um die Ehre Eurer Familie.»
Eugen konnte den Geistlichen nicht davon abhalten, mit dem Clanchef zu sprechen. So trafen sich Kaspar Jost, Eugen und der Kaplan im Arbeitszimmer des Wohnhauses. Rufus, der Kammerdiener, hatte Wein und Wasser bereitgestellt.
«Wenn die Geistlichkeit sich zu uns bemüht, braucht sie entweder Geld oder bringt schlechteNachrichten.»
«Das zweite trifft zu, Euer Gnaden. Margaretha will sich im Geheimen mit Ferdinand Werra vermählen!»
Zuerst Totenstille, dann ein Hustenanfall wie das Kampfgeschrei eines Löwen, schliesslich nur ein Satz: «Kommt auf gar keinen Fall in Frage. Nein!»
Es brauchte ein paar Schlucke unverdünnten Weins, dann beruhigten sich die Gemüter. Endlich konnte der geistliche Herr die Lage darlegen. Gestern nach dem Mittagessen hatte Ferdinand beim Pfarrhaus angeklopft. Wollte den Pfarrer sprechen und teilte mit, dass er im Geheimen die jüngste Tochter der Stockalper heiraten möchte. Er hatte einen gültigen, vom Nuntius unterschriebenen Dispens bei sich.
Allen war klar, wie prekär und peinlich die Lage war. Höchste Eile war geboten. Der alte Baron hatte sich wieder völlig in seiner Gewalt. Standesgemäss bedankte er sich beim Geistlichen und verabschiedete ihn. Der Kammerdiener wurde herbeigeläutet: «Rufus, er trommle sofort alle meineSöhne zu einer wichtigen Familienbesprechung herbei. Er bringe auch noch genug Wein und Wasser. Wir werden es gebrauchen können.»
Kurze Zeit danach kündigte der Geruch von Baltasars Pfeifentabak sein Kommen an. Die Klinke des Arbeitszimmers übergab er gleich seinem älteren Bruder Kaspar Joseph. Gefolgt von Hildebrand, dem Jüngsten im Bunde, und von Ignaz Bonaventura. Mit Kaspar Eugen waren alle fünf Söhne von Kaspar Jost anwesend. Solche Versammlungen wurden in der Familie nicht oft einberufen. Wenn sie aber stattfanden, dann hatte es einen mehr als triftigen Grund. Entsprechend achtete man darauf, den Patriarchen, der die Sitzung wie der Chef des Generalstabs leitete, nicht zu reizen. Heute lagen die Nerven blank. Die Lage wurde knapp erläutert, dann sprachen alle durcheinander.
«Dieser Habenichts hat es doch nur auf die Mitgift abgesehen!»
«Eine solche Ehe würde unsere Vormachtstellung im Oberwallis erheblich schwächen.»
«Ganz zu schweigen vom finanziellen Aderlass.»
«Die Kleine gehört ins Kloster. Genauso wie ihre Schwester Crescentia!»
«Dieser Werra möchte doch nur mit unserer Mitgift sein heruntergekommenes Schlösschen in Agarn aufmöbeln. Der will doch wieder an die Macht kommen!»
Als sich das Gerede langsam erschöpfte, ergriff der Baron das Wort: «Eine Heirat mit der Familie Werra, ob geheim oder offiziell, kommt nicht in Frage. Sie würde dem Rufe unserer Familie schaden. Es ist unsere Pflicht, die Vormachtstellung in unserer Stockalperfamilie zu konzentrieren. Sie zu mehren. Da können wir standesgemässe Verbindungen mit andern wichtigen Familien über die weibliche Linie nicht tolerieren. Kommt dazu, dass eine Ehe in camera caritatis ein unfairer, hinterlistiger Vorgang ist. Diese Kabale wird mit Stumpf und Stiel ausgerottet und begraben. Deshalb verfüge ich wie folgt: Du, Hildebrand, bist der Lieblingsbruder von Gritli. Du bringst ihr die Raison der Familie bei. Du überzeugst sie davon, dass sie ins Kloster gehört! Bonaventura, du hast die Autorität, mit Ferdinand zu reden. Wir müssen vorsichtig vorgehen. Die Werras sind nicht ohne Einfluss. Es würde mir gar nicht gefallen, mit denen in einen offenen Konflikt zu geraten. Du bringst diesem Ferdinand bei, dass von Liebe keine Rede sein kann. Erzähle ihm, dass Gritli ins Kloster will. Er soll aufhören, ihr den Hof zu machen. Schliesslich du, Eugen, du leitest die ganze Operation. Zur gegebenen Zeit erteilst du mir Bericht, wenn diese Störung endgültig aus der Welt geschafft ist.»
Nach dieser Rede sank der kranke Mann in seinem Stuhl zusammen. Eine heftige Hustenattacke hallte durch das ganze Haus. Erst eine beträchtliche Menge heissen Kräuterweins weckten seine Lebensgeister wieder.
Hildebrand machte sich gleich auf die Suche nach seiner Schwester. «Wie bringe ich ihr diese Nachricht bloss bei?», dachte er. Ludmilla, die Kammerzofe von Margaretha, kreuzte gerade den Gang und riss Hildebrand aus seinen missmutigen Gedanken. «Ludmilla! Weisst du, wo sich meine Schwester gerade befindet?»
«Sie ist in der Schlosskapelle, gnädiger Herr, schon seit einer Weile.»
Margaretha hatte es sich seit einigen Monaten zur Gewohnheit gemacht, sich in die Schlosskapelle zurückzuziehen. Dort herrschte Stille, und sie konnte ihren Gedanken nachgehen. Eben hatte sie ein Brieflein von Ferdinand erhalten, auf geheimem Postweg über Roswitha und Ludmilla. Immer wieder hatte sie die gute Post gelesen. In vier Tagen, nachts um elf Uhr, sollte sie sich beim Grossvater ihres Patenkinds Genoveva mit ihm treffen. Severin Glenz, der Vater des Rebmeisters, hatte ein kleines Haus in Glis. Gleich hinter der Saltina, an der Strasse nach Visp.
Ihr war wehmütig und freudig zugleich zumute. Die Idee, aus diesem goldenen Käfig befreit zu werden, beflügelte ihre Gedanken. Endlich dieser Männerwirtschaft den Rücken kehren. Endlich ein freier Mensch sein. Endlich eine eigene Familie und Kinder in einem standesgemässen Umfeld haben. Betrübt, ängstlich sogar, wurde ihr ums Herz, als sie sich bewusst wurde, wie sehr diese geheime Eheschliessung ihren Vater kränken würde.
Knarrend öffnete sich die Türe zur Kapelle. Flugs faltete sie den Brief und steckte ihn in ihr Gebetsbuch. Hildebrand rutschte auf die Kirchenbank ganz nahe zu Margaretha.
«Eine Warnung vorab, Papa ist fuchsteufelswild.»
«Was habt ihr wieder ausgefressen?», entgegnete die Schwester. Sie wusste, dass die cholerischen Ausfälle des Vaters meist ihren Ursprung in irgendwelchen üblen Taten ihrer Brüder hatten.
«Diesmal bist du, liebes Schwesterchen, der Grund seiner Rage. Deine oh so geheimnisvoll geplante Hochzeit mit dem jungen Junker Werra ist aufgeflogen!»
«Woher wisst ihr das?»
«Der Kaplan war da und hat alles berichtet.»
Hildebrand liess ihr keine Zeit für Fragen. Er wusste, dass er es mit einer echten Stockalperin zu tun hatte. Einer Dame, die sehr genau wusste, was sie wollte und durchaus in der Lage war, ihren Willen durchzusetzen. Weder die politischen Argumente noch die Schonung des Vermögens und schon gar nicht die Erhaltung der Macht im Oberwallis waren Gründe, von ihrem Ansinnen abzukommen.
«Ich habe Verständnis für deinen Freiheitsdrang. Aber du hast das Pech, eine Frau zu sein. Damit bist du deinem Vater gegenüber zu vollkommenem Gehorsam verpflichtet. Der will, dass du deiner Schwester Crescentia ins Kloster folgst.»
Margaretha war der Verzweiflung nahe. Die jüngste Tochter von Kaspar Jost weinte herzzerbrechend und war nicht zu trösten.

Nach dem Frühstück hatte Bonaventura seinen schwarzen Lieblingshengst satteln lassen. In zügigem Tempo genoss er den Ritt der Rhone entlang abwärts. Die frische Luft, die flotte Gangart des Pferdes und die schöne, zwar eher karge Landschaft versetzten ihn in gute Stimmung, trotz des mühsamen Auftrags, den er auszuführen hatte. Gegen Mittag kam er zur Suste von Leuk. Den Pfynwald zu durchqueren, war nicht ratsam. Er wählte den Weg über die gedeckte Holzbrücke nach Leuk-Stadt. In der Herberge zur Post bezog er Quartier.
Zur Teezeit meldete sich Bonaventura bei Ferdinand. Der war überrascht, von einem hohen Mitglied der Stockalperfamilie Besuch zu bekommen. In der guten Stube des Balethauses – einer der vielen Wohnstätten der Werras in Salgesch und Leuk – kam der Gast zu seinem Anliegen. Diplomatisch tastete er sich an das Thema heran. Er teilte mit, dass man in Brig von seinen geheimen Absichten wisse.
«Wir hätten gar nichts gegen eine Verbindung unserer beiden Familien über meine jüngere Schwester einzuwenden. Doch die junge Dame will unbedingt ins Kloster. Sie hat mich gebeten, Sie zu bitten, von weiterem Werben abzusehen. Sie sei fest entschlossen, den Schleier zu nehmen. Durch eine intensive Korrespondenz mit ihrer Schwester bereite sie sich auf ihr künftiges Leben in Keuschheit, Armut und Gehorsams vor.»
Ferdinand stand da wie ein begossener Pudel. Die Nachricht stand in vollkommenem Gegensatz zu den Vereinbarungen mit Margaretha.
Bonaventura klopfte Ferdinand auf die Schulter und verabschiedete sich jovial mit den Worten: «Kopf hoch, es gibt noch viele standesgemässe Fräuleins in unserem Lande. Sehen Sie sich um und geniessen Sie Ihre Jugend. Gott befohlen.»
Ferdinand verstand die Welt nicht mehr. Oder verstand er die Frauen nicht? Er brauchte ein Gespräch. Mit einem ehrlichen, treuen Freund. Seit dem Tode seiner Eltern hatte diese Rolle der Domherr Marius Margelisch in Sitten übernommen.

Ferdinand war zerknirscht, enttäuscht, beleidigt. In seinem Groll ritt er nach Sitten. Sein Freund, Domherr Marius Margelisch, empfing ihn mit einem wenig schmeichelhaften Kompliment: «Ferdinand, du bist bleich. Deine Lippen sind zu einem Strich zusammengepresst, deine Stirn hat zu viele Runzeln. Bist du krank?»
«Nein, aber mein Herz ist gebrochen. Margaretha will mich nicht mehr sehen. Sie will ins Kloster!»
«Wer vom Herrn berufen wird, muss diesem Rufe folgen. Sie wird für dich beten.»
«Ich glaube nicht, dass das die Wahrheit ist. Ich bin verzweifelt. Herr Marius, Sie haben mir die Dispens verschafft. Ich hatte alles geordnet. Und da taucht dieser Bonaventura Stockalper auf und teilt mir mit, Gritli liebe mich gar nicht und wolle den Schleier nehmen. Was soll ich nur tun?»
«Geh zu deinem Oheim nach Wien. Schreibe dich dort an der Universität ein. Absolviere ein Studium. Die Zeit heilt alle Wunden.»

Drei Wochen später traf Ferdinand in der Kaiserstadt ein. Er wohnte bei seinem Grossonkel Joseph Alexis Julier von Badenthal im Stadtpalais Tabor. An der Universität widmete er sich der Rechtsgelehrsamkeit.
Fünf Jahre später kehrte er als Jurist ins Wallis zurück. Nach bestandenen Prüfungen erwarb er vom Staat die Lizenz als Notar.

Die Sonne leuchtete mit letzter Kraft, der Himmel war wolkenlos. Raymond Oggier und Ferdinand ritten von Salgesch nach Saint-Léonard zur Weinlese. Man plauderte über dies und das.
«Ich gratuliere ganz herzlichst zur bestandenen Prüfung, Herr Notar», nahm der Rebmeister das Gespräch auf und schmunzelte verschmitzt. «Jetzt haben Sie einen guten Beruf. Fehlt nur noch die richtige Frau, und Ihr Glück wäre vollkommen.»
«Ich wüsste schon, wen ich gernhabe, aber sie will nicht. Stell dir vor, sie will ins Kloster!»
Bei den Reben banden sie ihre Pferde unter den wilden Kirschbäumen fest und liessen sie im Schatten stehen. Während der Rebmeister über guten Roten und schwachen Weissen dozierte, streifte Ferdinands Blick über die Berge im Süden. Von den Maiensässen gegenüber von Sitten, wo die grossen Familien ihren Sommersitz hatten, zurück ins Rhonetal und dann in den Weingarten der Stockalper. Hier stockte sein Blick. Margaretha pflückte mit den Frauen und Mägden die Trauben.
Durch das Labyrinth der Rebstöcke schritt er auf sie zu.
«Margaretha, wie ich mich freue, dich wiederzusehen. Wie geht es dir?»
«Ach, der Junker Ferdinand lässt sich auch wieder einmal blicken», war die schnippische Antwort.
Ohne ihn anzusehen, arbeitete sie weiter.
«Was ist los, Gritli? Warum so unfreundlich?»
«Was soll schon sein! Du hast mich im Stich gelassen! Mich verlassen ohne ein Lebenszeichen!»
«Liebste Margaretha, ich liebe dich noch immer. Dein Bruder Bonaventura hat mir berichtet, du wollest nichts mehr von mir wissen. Du möchtest lieber ins Kloster. Komm, lass uns an den Rhonestrand gehen. Ich habe einen Korb mit Speisen und eine Flasche Wein. Beim Mittagessen wollen wir die Missverständnisse klären.»
Als die beiden gegen zwei Uhr wieder in den Rebberg zurückkamen, strahlten sie wie Neuverliebte. Vom Kloster war keine Rede mehr. Sie wollten endlich heiraten.

Ferdinand brauchte wieder eine Publikationsdispens. Ein Grund, zum Domherrn Margelisch zu reiten.
«Lieber Hochwürdiger Herr, ich habe Margaretha getroffen. Sie liebt mich immer noch. Eine üble Kabale wurde von den Brüdern Stockalper angezettelt. Wir wollen heiraten. Ich liebe sie! So gewinne ich den gesellschaftlichen Einfluss zurück! So komme ich wieder an die Macht! Sie bringt mir das Geld, um die prekäre finanzielle Lage meiner Familie zu entschärfen! Wenn dies nicht gelingt, muss ich wie viele meiner Vorfahren in fremden Diensten dienen. Ich verabscheue diesen kriegerischen Beruf. Auch möchte ich noch lange leben und nicht als Held auf dem Felde der Ehre enden! Bitte besorgen Sie uns noch einmal eine Dispens.»
«Ferdinand, ich freue mich, dass eure Liebe wieder blüht. Aber eine zweite Audienz in Luzern für denselben Kasus kann ich nicht mehr erwirken. Du musst jemand andern suchen. Lass mich nachdenken. Da wäre Anton Augustini, ein durchtriebener Ränkeschmied und Intrigant. Der hat noch eine Rechnung offen bei den Stockalpern. Damals 1792, als Landeshauptmann Wegener starb, wurde die Stelle des Zendenhauptmanns in Brig frei. Augustini wollte in dieses Amt. Die Stockalper versuchten es mit politischen Intrigen, Stimmenkauf und öffentlichen Provokationen zu verhindern. Es kam zu Raufereien, die in bewaffneten Scharmützeln ausmündeten und gar in der Bedrohung des Lebens von Augustinis Frau endeten. Nach beinahe zwei Jahren entschied sich die Schlacht gegen Augustini. Er wurde nicht gewählt. Bei Nacht und Nebel flüchtete er unter Begleitschutz nach Leuk. Dort sinnt er seither auf Rache.»
«Mein lieber Herr Werra, was Sie da wollen, ist ein riskantes Unterfangen», meinte Augustini inLeuk. «Aber ich will Ihnen helfen, vorausgesetzt, Sie befolgen aufs Genaueste meine Anordnungen.»
«Noch so gerne, Euer Gnaden, ich bin Euer Diener!»
«Ich reise nach Luzern und hole die Dispens. Dann organisieren wir einen Priester. Im Hause meiner Mutter in Brig soll die Trauung stattfinden. Wir locken die Jungfrau dorthin. Der Priester waltet seines Amtes, Sie vollziehen sogleich die Ehe und ihr seid Mann und Frau.»

Im April des nächsten Jahres lag die Dispens vor. Allerdings war sie beschränkt auf dreissig Tage. Die Zeit drängte. Ein Grund, bald zur Tat zu schreiten. Der Pfarrer von Leuk entledigte sich seiner Soutane und reiste, verkleidet als Landmann, in Begleitung von Augustini, Werra, dem Notar Bircher und zwei weiteren Zeugen nach Brig. Durch die treue Zofe Ludmilla benachrichtigt, traf auch Margaretha ein.
«Meine Liebe, wie ich mich freue, dich zu sehen. Endlich sind wir zusammen, in zwei Stunden sind wir vermählt.»
«Ferdinand, glaube mir, ich liebe dich auch ganz fest! Aber Papa liegt im Sterben. Wenn ihm zu Ohren kommt, was wir getan haben, stirbt er auf der Stelle. Ich wäre seine Mörderin», sagte sie und verschwand.
Alle waren konsterniert, sprachlos, dann ratlos. Sie debattierten durcheinander. Aber Augustini müsste nicht Augustini sein, wenn er nicht sofort das Heft in die Hand genommen hätte.
«Meine Herren, ich habe mich geplagt. Ich bin halbkrank nach Luzern gereist. Ich habe die Dispens erwirkt. Diese läuft in neun Tagen ab. Ich habe das nicht alles für die Katze gemacht. Es muss ein zweiter Anlauf genommen werden. Ich werde ihn in die Wege leiten. Wir treffen uns in vier Tagen wieder in diesem Hause. Ziehen Sie alle Register, Werra. Diese Ehe muss zustande kommen! Wenn nicht, werden Sie in einem französischen Regiment, als Hauptmann zwar, enden.»
Und wirklich, man traf sich wieder. Und wieder zögerte die Braut. Ferdinand warf sich auf die Knie, küsste die Hände seiner Geliebten. Er schwor ewige Treue «Ich liebe dich. Ich will dich heiraten. Treten wir vor den Pfarrer.»
Noch immer schwankte Margaretha. Da wechselte Ferdinand die Tonart: «Gritli, jetzt oder nie! Du kannst mich so nicht kompromittieren. Ich habe alles gemacht, damit wir im Geheimen heiraten können. Das hat viel Zeit und noch mehr Geld gekostet. Jetzt muss es sein!»
Und siehe da, sie willigte ein. Der Priester trat würdig in Funktion und das Paar spendete sich das Sakrament der Ehe. Das Brautpaar zog sich ins Nebenzimmer zurück. Kurz darnach erschien Ferdinand mit dem unterschriebenen Ehekontrakt in der Hand. Dieser wurde vom Notar verschrieben und von den anwesenden Zeugen beglaubigt.
Um allfälligen, auf die Auflösung des ehelichen Bandes gerichteten Versuchen von vorneherein den Riegel zu schieben, gibt es nur ein wirksames Mittel: «Die Ehe muss unverzüglich konsumiert werden», sagte Augustini gewitzigt und befahl Ferdinand zurück ins Separee mit dem Auftrag, mit seiner Frau in Liebe zusammen zu sein und die Ehe auch körperlich zu vollziehen.
Die übrige Gesellschaft setzte sich in der Küche um den Tisch. Man trank auf das Wohl der frisch getrauten Eheleute. Diesmal ging es wesentlich länger. Dann aber, strahlend vor Glück, gesellte sich das Brautpaar an den Küchentisch. Es wurde Hochzeit gefeiert.

Der alte Baron Stockalper starb, ohne von der klandestinen Hochzeit seiner Tochter erfahren zu haben. Ein paar Tage nach der Beerdigung des Clanchefs wurde der Coup publik. Ferdinand teilte die Neuigkeit der gegenseitigen Verschwägerung Kaspar Eugen Stockalper mit, der inzwischen die Leitung des Hauses übernommen hatte.
Die Aufregung im Rhonetal war gross. Das Husarenstück Augustinis war das Tagesgespräch. Der Bischof war gekränkt, weil der Nuntius ihn übergangen hatte. Der Staatskanzler schäumte vor Wut über das Ränkespiel von Augustini. In Brig war die Hölle los. Die Gebrüder Stockalper setzten alles daran, das üble Spiel zu hintertreiben. Diese Ehe musste für ungültig erklärt werden! Augustini lächelte sich ins Fäustchen. In Brig ergab die Überprüfung der Dispens, dass diese rechtens war. Als Ultima Ratio musste der Beichtvater von Margaretha herhalten. Als auch er feststellte, dass die Ehe vollzogen war, musste zum grossen Missfallen der Stockalper die Akte geschlossen werden. Ferdinand wurde nach Brig bestellt, um die Mitgift zu regeln.
Augustini triumphierte: «Jetzt habe ich den Stockalpern einen Turm gefällt!» Und später zu einem welschen Kollegen:
«La vengeance, est un plat qui se mange froid!»

 

Über der Verbindung von Ferdinand und Margaretha stand kein guter Stern. Die Liebe, welche die beiden in jugendlichem Fluge zur Überwindung aller Hindernisse zu befähigen schien, hielt nicht, was sie versprach. Innerhalb von zehn Jahren gelang es Ferdinand, in den habsburgischen Adelsstand aufzusteigen und zu einem der reichsten Männer des Wallis zu werden. Die Heirat mit der Stockalpertochter hatte ihn fürs Erste finanziell abgesichert. Das Erbe seines in Wien lebenden Grossonkels Freiherr Johann Julier von Badenthal-von Werra verschaffte ihm einen enormen Reichtum. Die Liebe zu Margaretha erlosch ganz, als klar wurde, dass sie ihm keinen Sohn schenken konnte. Er verbannte sie in das Zisterzienserinnenkloster der Bernadinerinnen in Collombey-Muraz. Um den Familiennamen für die Nachkommen zu retten und den Titel eines Barons zu erhalten, erzwang er, wieder mit einer kirchlichen Dispens aus Luzern, die Vermählung seiner jüngeren Tochter Rosalie mit einem Vetter vierten Grades. Diese setzen die Linie bis in die heutigen Tage fort.

 

Bibliografie
Die klandestine Heirat der Stockalperin

Baron Ferdinand I. von Werra (Kekulé 32 zum Autor), voller Name: Joseph Tadeus Franz Xaver Ferdinand Valentin, *getauft in Salgesch VS 14.9.1770 / † Leuk-Stadt VS 3.3.1824, Lebensorte: Salgesch VS, Leuk-Stadt VS, Wien.

Baron Kaspar Jodok II. von Stockalper, voller Name Franz Kaspar Jodok Ignaz Georg (er nennt sich auch Kaspar Jost), *getauft in Glis VS 25.12.1713 / † Glis VS, Begräbnis 30.4.1795, Lebensort: Brig VS.

Maria-Antoine Augustini, genannt Anton de Augustini *Macugnaga (Valle Anzasca, I) 4.8.1743 / † Leuk-Stadt VS 18.6.1823.

Weitere direkte Vorfahren des Autors sind: Magdalena von Stockalper, Frau von Ferdinand.
Quellen
Donnet, André: Personnages du Valais fichés par l’administration française de département du Simplon, Vallesia, bulletin annuel de la Bibliothèque et les Archives cantonales du Valais, des Musées de Valère et de la Majorie, Band XLI, Jahrgang 1986, Seite 230 (Ferdinand Werra), S. 195 ff. (Stockalper), S. 228 (Marie-Antoine Augustini).

von Werra, Raphael: Eine ungewöhnliche Heiratsgeschichte, Blätter aus der Walliser Geschichte, XXII. Band, Jahrgang 1990, S. 5 ff., S. 157.

Meichtry, Wilfried: Die Walliser Adelsfamilie von Werra zwischen Ancien Régime und Moderne, Diss., Bern 2000.

Kalbermatten, Philippe: Schwester Xaveria Stockalper (1755–1810) und das Kloster Kaufbeuren, Blätter aus der Walliser Geschichte, XLII. Band, 2010, Seite 79–119.

Imboden, Gabriel: Tagebuch der Alpfahrten des Kaspar Jodok II. von Stockalper 1756–1765, Blätter aus der Walliser Geschichte, XXV, 1993, S. 191–210.

Rossi, H.: Kaspar Eugen Stockalper vom Thurm, Diss., Uni Freiburg i. Ue. 1942, Paulusdruckerei.

Arnold, Peter: Das Testament des Markgrafen von Augustini, Blätter aus der Walliser Geschichte, XVI. Band, 1. Jahrgang 1974, S. 5 ff.

Willisch, Patrick: Anton de Augustini (1743–1823): ein Walliser Politiker zwischen Revolution und Restauration, Blätter aus der Walliser Geschichte, Band 24, 1992, S. 5–124.

 

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Mariage

Le soleil brille, c’est une belle journée de fête de la communauté. En ce dimanche de l’année 1789 les plus petits reçoivent pour la première fois la sainte communion.
Ferdinand Werra, quoique pas particulièrement attaché au culte, apprécie l’ambiance solennelle de l’église, d’autant plus que son filleul Titus fait partie des jeunes communiants. La musique de l’orgue, les nombreux cierges, les beaux habits des prêtres, la nef embellie par des fleurs blanches, tout exprime la solennité, de la puissance. Ferdinand, hobereau appauvri qui veut retourner au pouvoir, laisse ses pensées vagabonder: «Les familles de premier plan et l’église dirigent le pays. Dommage que notre branche soit en train perdre son influence. Une grande tâche m’attend. Rétablir la position dominante de notre clan, telle qu’elle existait au moyen-âge sous Johannes le Magnifique.»
L’odeur légèrement piquante de l’encens réveille Ferdinand Werra de ses rêveries. Son regard glisse d’abord sur les images et les statues des saints de l’autel latéral, puis sur le maître-autel avec le saint protecteur Jean-Baptiste et enfin sur l’autel de la madone du côté gauche de la nef. C’est là que les jeunes filles sont agenouillées, habillées en blanc, accompagnées de leurs mères et sœurs. En continuant le long de la file de femmes endimanchées, son regard tombe sur mademoiselle Stockalper, la fille cadette de Kaspar Jost Stockalper, l’homme le plus puissant et le plus riche du Haut-Valais. Il ne la connaissait que superficiellement, l’ayant aperçu occasionnellement dans les vignes. «La jeune baronne de Brigue serait la partie idéale. Une relation étroite avec la famille influente Stockalper me conviendrait parfaitement. Il faut que je m’approche de cette demoiselle au plus vite.»
Entretemps l’église s’était vidée. Sur le parvis s’attardaient les jeunes filles tout en blanc, le cierge de la première communion à la main. Les garçons, pas moins élégants, ne se sentaient pas très à l’aise dans leurs habits inhabituels. Parmi eux, son filleul Titus. Ferdinand le rejoignit, lui serra la main en lui disant «Te voilà un membre à part entière de la communauté. Désormais tu peux communier tous les jours si tu veux et montrer que tu es un bon chrétien.»
Tout en parlant il chercha Margaretha des yeux. Il la repéra parmi les parents et parrains, l’approcha discrètement mais avec détermination, la salua et présenta ses compliments. Elle se trouvait là en tant que marraine de la fille du maître de chais de la famille Stockalper, apprit-il.
«Comme vous séjournez pendant quelques jours à Salquenen, j’aimerais bien passer quelques heures avec vous» ajouta-t-il. A sa surprise, elle accueillit sa tentative d’approchement par un hochement de tête franc, accompagné par un charmant rosissement du visage. En fait, les pensées de la fille se bousculaient dans sa tête: une relation avec les Werra pourrait m’éviter le couvent, cette prison qui me menace; ma sœur est déjà enfermée à Kaufbeuren dans l’ordre de Sainte Crescence. Non! Jamais je ne supporterais cette réclusion! Ce Ferdinand n’est certes pas riche, mais il représente la liberté.
Chez la famille Glenz qui l’avait accueillie, Margaretha venait de mettre sa filleule Geneviève au lit quand elle croisa le chemin de la maitresse de maison, Roswitha, l’ancienne cuisinière des Stockalper.
«Gritli, tu as une mine éclatante, tes yeux brillent autant que les cierges sur l’autel ce matin. Es-tu amoureuse?»
Margaretha rougit à nouveau.
«J’ai remarqué ce matin le jeune monsieur Werra qui te faisait ses compliments devant l’église. Ce serait un mari conforme à ton rang. En plus il présente bien et a l’air charmant.»
«Rosie, tu parles comme une vieille entremetteuse, mais j’avoue qu’il me plairait bien.»
«Allez, nous l’inviterons à prendre le thé demain. Ainsi tu pourras mieux le connaître.»
Lundi, à l’heure du thé, Ferdinand Werra se présenta ponctuellement chez les Glenz. Roswitha avait tout arrangé, servi du thé, café et gâteaux au salon puis s’était retirée discrètement. Il entama la conversation, tout chevalier galant, et apprit que la fille cadette de Kaspar Jost Stockalper ne se sentait pas à l’aise dans le ménage d’hommes à Brigue. «Ce n’est pas une vie pour moi!»
Etonné, il écouta Margaretha. Impossible d’arrêter son flot de paroles.
«Ils veulent m’expédier au couvent. Ils veulent consolider leur pouvoir, et des mariages dans la ligne féminine ne leur servent à rien. Cela réduirait aussi bien les moyens financiers que le pouvoir. Mais moi, je veux me marier. Avoir des enfants. Vivre librement dans une famille unie. Je veux sortir de ce cachot!
Ferdinand fut aussi décidé que Margaretha à se lier par le mariage. Il déclara «Margaretha, je te soutiendrai dans ce but. Marions nous. Surmontons les obstacles». En effet, pour les raisons financières et de pouvoir, le régime masculin de Brigue n’admettrait jamais une telle union. Il fallait donc se marier en secret camera cariatis. Or, le mariage devait se conclure à l’église par un prêtre, publié précédemment par trois annonces du haut de la chaire. Cet obstacle ne pouvait être surmonté que par une dispense du Saint siège accordée par le nonce apostolique à Lucerne.
Lorsque les amoureux se rencontrèrent le jeudi suivant, Ferdinand se déclara formellement, à genoux devant sa promise. «Ma chérie, tu es la femme de ma vie. Je veux t’épouser. Je te promets fidélité jusqu’à la mort.»
Il scella ces fiançailles par un baiser long et intime. Et promit de se procurer la dispense rapidement.
Le soleil se cachait derrière le Glishorn. Kaspar Eugen Stockalper, le frère de Margaretha, revenait d’un contrôle des derniers muletiers. Ils avaient amené du vin d’Italie. Il faisait frais et la pluie menaçait. Des nuages épais s’accumulaient au-dessus du village. Le docteur Zenhäusern, médecin de la famille, sortait par la porte.
«Le père ne va pas bien, mon cher Eugen. Il est affaibli et tousse beaucoup. Il doit vraiment se ménager. Pas de travail, pas de jeux de cartes et surtout pas d’échecs. Veillez à ce qu’il prenne sa tisane. Trois fois par jour trois tasses. J’ai instruit la cuisinière en conséquence. Je vous salue, à demain» dit-il et s’éloigna en descendant le chemin.
«Comme s’il ne savait pas que mon père ne faisait qu’à sa tête. Je ne me laisse pas commander par ce charlatan. Et je devrais veiller à ce que tout aille bien?» Tout à ces pensées, il vit le vicaire de Glis qui s’approchait depuis la Wegenerplatz. Ses gesticulations promettaient de mauvaises nouvelles.
A peine Eugen salué, l’abbé se lançait: «Il faut que je parle au baron. Il y a urgence. L’honneur de votre famille est en danger.»
Eugen ne pouvant pas empêcher le prêtre d’approcher le chef du clan, ils se trouvaient à trois dans son bureau: Kaspar Jost, Eugen et le vicaire. Le valet Rufus avait servi du vin et de l’eau.
«Si le clergé se dérange pour venir à nous, c’est qu’il a besoin d’argent ou apporte de mauvaises nouvelles».
«Hélas, votre grâce, il s’agit du deuxième cas. Margaretha veut épouser Ferdinand Werra en secret!»
D’abord du silence, puis une quinte de toux semblable au rugissement d’un lion et enfin une seule phrase: «Non, en aucun cas!»
Il fallait quelques gorgées de vin non dilué pour calmer les esprits. Finalement le vicaire pouvait fournir les détails. «Hier, après déjeuner, Ferdinand s’est présenté au presbytère et demandait à parler au curé. Lui annonça qu’il souhaitait épouser la fille cadette Stockalper en secret. Il était en possession d’une dispense dûment signée par le nonce apostolique.»
Tout le monde se rendait compte de la précarité et l’embarras créés par la situation. Il y avait grande urgence. Le vieux baron ayant retrouvé son calme, il remercia le prêtre et le congédia fort civilement. On sonna le valet: «Rufus, qu’il réunisse immédiatement tous mes fils pour un conseil de famille de grande importance. Qu’il apporte suffisamment de vin et d’eau. Nous en aurons besoin.»
Peu de temps après, l’odeur du tabac à pipe de Balthasar annonça son arrivée. Il passa la poignée de la porte à son frère ainé Caspar Joseph, lui-même suivi par Hildebrand, le cadet de la famille et d’Ignace Bonaventura. Les cinq fils de Caspar Jost furent donc réunis avec leur père. Un tel rassemblement n’était pas courant dans la famille. Mais quand il eut lieu, c’était pour une raison plus que pertinente. On veillait donc à ne pas agacer le patriarche qui présidait la séance comme un rapport d’état-major. Aujourd’hui la nervosité était palpable. La situation fut brièvement résumée, puis tout le monde parlait en même temps.
«Ce gagne-petit ne s’intéresse uniquement à la dot! «
«Une telle union affaiblirait sensiblement notre position dominante dans le Haut-Valais»
«Sans parler de la saignée financière»
«La place de la petite est au couvent. Tout comme celle de sa sœur Crescentia»
«Ce Werra ne cherche qu’à retaper son petit château délabré d’Agarn avec la dot. Il est évident qu’il veut rétablir son pouvoir.»

Lorsque le flot de protestations commençait à s’épuiser, le baron prit la parole: «Un mariage avec la famille Werra est exclu, qu’il soit secret ou officiel. Il nuirait à la réputation de notre famille. Il est de notre devoir de renforcer la position dominante des Stockalper. Dans ce but nous ne pouvons pas tolérer une union par la ligne féminine, fût-elle de notre rang. De plus, un mariage camera caritatis est un acte fourbe et déloyal. Cette cabale sera tuée dans l’œuf et enterrée. J’arrête donc les dispositions suivantes: toi Hildebrand, étant le frère préféré de Gritli, tu sauras la convaincre de son devoir vis-à-vis de la famille et d’aller au couvent. Bonaventura, tu as l’autorité nécessaire pour parler à Ferdinand. Nous devons être prudents. Les Werra ne sont pas dépourvus d’influence. Je veux éviter tout conflit ouvert avec eux. Informe ce Ferdinand qu’il ne peut pas être question d’amour. Dis-lui que Gritli veut aller au couvent. Qu’il arrête de lui faire la cour. Enfin toi, Eugen tu supervises toute l’opération. Le moment venu tu m’informeras de la résolution définitive de ce problème.»
Là-dessus le vieux malade se tassa dans sa chaise. Une quinte de toux résonna dans la maison. Il lui fallut du vin aux herbes en quantité pour le remettre d’aplomb.
Hildebrand se mettait tout de suite à la recherche de sa sœur. «Comment vais-je pouvoir la convaincre?» se demanda-t-il. Le passage de Ludmilla, la femme de chambre de Margaretha, l’arracha de ses pensées sombres. «Ludmilla, sais-tu où je pourrais trouver ma sœur?»
«Elle est à la chapelle du château, Monsieur, depuis quelque temps.»
Elle avait pris l’habitude depuis quelques mois de se retirer dans la chapelle. Il y régnait un silence propice à la méditation. Une lettre de Ferdinand venait de lui parvenir par le cheminement secret via Roswitha et Ludmilla, un message contenant une bonne nouvelle qu’elle avait lu et relu. Dans quatre jours, à onze heures du soir elle devait le rejoindre chez le grand-père de sa filleule Geneviève. Séverin Glenz, le père du maître de chais, possédait une petite maison à Glis, juste derrière la Saltina sur la route de Viège.
Elle ressentait à la fois de la joie et de la tristesse. L’idée d’être libérée de sa cage dorée donnait des ailes à ses pensées. Tourner enfin le dos à ce ménage d’hommes. Etre enfin une femme libre. Avoir enfin sa propre famille et des enfants dans un environnement digne de son rang. Par contre elle se sentait triste, effrayée même, en réalisant combien son père sera blessé par ce mariage secret.
La porte de la chapelle s’ouvrit en grinçant. Elle plia rapidement la lettre et la glissa dans son bréviaire. Hildebrand la rejoignit tout près sur le banc d’église:
«D’abord un avertissement, papa est furieux.»
«Qu’est-ce-que vous avez encore fait comme bêtise?»
réagit sa sœur, sachant par l’expérience que les grosses colères du père étaient généralement provoquées par les méfaits de ses frères.
«Cette fois-ci, chère petite sœur, c’est toi la cause de sa fureur. Ton mariage avec le jeune hobereau Werra, ce secret si bien gardé, est dévoilé!“
«Comment l’avez-vous appris?»
«Le vicaire est venu et a tout rapporté.»
Hildebrand ne lui laissait pas le temps de poser des questions, sachant qu’il avait à faire à une vraie descendante des Stockalper. Une dame qui savait très bien ce qu’elle voulait, capable d’imposer ses volontés. Ni les arguments politiques ni la protection des richesses et surtout pas le maintien de la puissance dans le Haut-Valais la persuaderaient d’abandonner ses intentions.
«Je peux comprendre ton envie de liberté. Mais tu as la malchance d’être une femme. Tu dois donc obédience absolue à ton père. Et lui, il veut que tu suive ta sœur au couvent.»
Margaretha était désespérée. La fille cadette de Kaspar Jost, inconsolable, pleurait à chaudes larmes.
Après le petit déjeuner, Bonaventura fit seller son étalon noir préféré. Allant bon train, il jouit de la chevauchée plaisante le long du Rhône. L’air frais, l’allure fringante de sa monture et le paysage plaisant le mirent de bonne humeur et le firent oublier la tâche pénible qui l’attendait. Vers midi il atteignait la Souste de Loèche. La traversée de la forêt de Finges n’étant pas recommandée, il passa par le pont couvert vers Loèche-ville et y descendit à l’auberge de la poste.
A l’heure du thé, Bonaventura se présenta chez Ferdinand. Ce dernier s’étonna qu’un membre éminent de famille Stockalper lui rende visite. Installés dans le salon de la maison Balet – un des nombreux logements des Werra à Salquenen et Loèche – Bonaventura attaqua son sujet avec diplomatie. Il annonça d’abord qu’on connaissait désormais à Brigue ses intentions secrètes.
«Nous n’aurions rien contre une union entre nos deux familles par le truchement de ma petite sœur. Mais la jeune dame veut absolument se retirer au couvent. Elle m’a prié de vous demander de cesser de la courtiser. Elle est résolument décidée de prendre le voile. Par une correspondance régulière avec sa sœur elle se prépare à sa vie future dans la chasteté, la pauvreté et l’obédience.
Ferdinand était atterré. Ce qu’il venait d’entendre était diamétralement opposé à ce qu’il avait convenu avec Margaretha.
Bonaventura lui donna une tape amicale sur l’épaule et prit congé en disant jovialement «Allons, courage! Il y a encore plein de demoiselles de votre rang dans le pays. Regardez autour de vous et profitez de votre jeunesse. Dieu vous aidera.»
Ferdinand ne comprit plus le monde. Ou ne comprenait-il pas les femmes? Il avait besoin de parler, se confier à un ami fidèle et bienveillant. Depuis la mort de ses parents, ce rôle revenait désormais au chanoine Marius Margelisch de Sierre.
Ferdinand était déçu, vexé, contrit. Dans cet état il monta sur son cheval et se dirigea vers Sierre. Son ami Marius Margelisch l’accueillit avec une remarque peu flatteuse: «Tu es bien pâle mon ami. Tes lèvres sont serrées, ton front plein de rides. Es-tu malade?»
«Non, mais mon cœur est brisé. Margaretha ne veut plus me voir. Elle veut aller au couvent!»
«Qui est désigné par le Seigneur doit suivre son appel. Elle priera pour toi.»
«Je ne peux pas croire que ce soit la vérité. Je suis désespéré. Vous, monsieur Marius, m’avez procuré la dispense. J’avais tout organisé. Et voilà ce Bonaventura Stockalper qui m’annonce que Gritli ne m’aime pas et veuille prendre le voile. Mais qu’est-ce-que je vais faire?»
«Vas chez ton oncle à Vienne. Inscris-toi à l’université. Fais des études. Le temps guérit toutes les blessures.»
Trois semaines plus tard, Ferdinand arriva dans la ville impériale. Il s’installa chez son grand-oncle Joseph Alexis Julier de Badenthal dans son hôtel particulier Tabor. A l’université il se consacra aux études de droit.
Cinq ans plus tard il retourna dans le Valais comme juriste. Et y obtint, après les examens, la licence de notaire.

Sous un ciel sans nuages le soleil brillait de ses dernières forces. Raymond Oggier et Ferdinand chevauchaient de Salquenen à St.Léonard aux vendanges. Ils bavardaient à bâtons rompus.
«Mes sincères félicitations pour l’examen réussi, monsieur le notaire» disait le maître de chais avec un sourire en coin. «Désormais vous avez un bon métier. Il ne vous manque plus que la femme idoine pour compléter votre bonheur».
«Je connais bien une personne qui me conviendrait, mais elle ne veut pas de moi. Imagine donc qu’elle veut aller au couvent!»
Arrivés au vignoble, ils attachèrent les chevaux à l’ombre des cerisiers sauvages. Pendant que le maître de chais pontifiait sur le bon rouge et le blanc faible, le regard de Ferdinand embrassait le panorama vers le sud. Depuis les mayens face à Sierre avec les résidences d’été des grandes familles, vers la vallée du Rhône et enfin sur le vignoble des Stockalper. Là se figea son regard. Margaretha cueillait les raisins avec d’autres femmes et des servantes.
A travers le labyrinthe des vignes il s’approcha d’elle.
«Margaretha, quel plaisir de te revoir. Comment vas-tu?»
«Ah, le chevalier Ferdinand daigne se montrer»
répondit-elle d’un air pincé. Sans le regarder elle continuait de travailler.
«Que se passe-t-il, Gritli? Pourquoi si peu aimable?»
«Ne connaîtrais-tu pas la raison? Tu m’as laissé tomber! Tu m’as quitté sans la moindre explication!»
«Ma chère Margaretha, je t’aime toujours. Ton frère Bonaventura m’avait dit que tu ne voulais plus me voir. Que tu préférais te retirer au couvent. Viens avec moi au bord du Rhône. J’ai une corbeille de mets et une bouteille de vin. Pendant le déjeuner nous allons clarifier ces malentendus.
De retour dans le vignoble vers les deux heures, ils rayonnaient d’un bonheur retrouvé. Plus question de couvent. Ils voulaient enfin se marier.

Ayant à nouveau besoin d’une dispense de publication, Ferdinand se mit en selle pour aller voir le chanoine Margelisch.
«Mon cher révérend, j’ai rencontré Margaretha. Elle m’aime toujours. Les frères Stockalper ont fomenté une affreuse cabale. Nous voulons nous marier. Je l’aime! Ainsi je retrouverai le pouvoir qui me revient! Ce mariage va me procurer les moyens pour alléger la situation financière précaire de ma famille! Si cela ne se fait pas, je suis obligé de m’engager aux services militaires étrangers comme beaucoup de mes ancêtres. Je déteste ce métier belliqueux. Je préfère rester en vie plutôt que mourir comme héros sur le champ d’honneur! Je vous prie de me procurer à nouveau une dispense.“
«Ferdinand, je me réjouis de la renaissance de votre amour. Mais il m’est impossible de demander une deuxième audience à Lucerne pour un même cas. Tu devras trouver quelqu’un d’autre. Laisse moi réfléchir. Il y aurait Antoine Augustini, un comploteur et intrigant plein de ruses. Il a un vieux compte à régler avec les Stockalper. Suite à la mort du gouverneur Wegener en 1792 le poste de capitaine de dizain de Brigue se libéra et Augustini le brigua. Les Stockalper tentèrent d’empêcher ce choix par des intrigues politiques, d’achats de voix et des provocations publiques. Il y eut des bagarres suivies d’escarmouches armées et même des menaces de mort envers la femme d’Augustini. Après presque deux ans de litiges, le combat fut perdu par Augustini. Il n’était pas élu. Obligé de s’enfuir, escorté et à la faveur de la nuit, il s’installa à Loèche où il cherche encore à se venger.»
«Mon cher monsieur Werra, l’entreprise que vous planifiez comporte des risques» disait Augustini à Loèche. «Mais je veux bien vous aider, à la condition que vous suiviez mes instructions au plus près.»
«Ce sera fait avec plaisir, Monseigneur, je suis votre serviteur!»
«J’irai chercher la dispense à Lucerne. Puis nous trouverons un prêtre. Le mariage se fera dans la maison de ma mère à Brigue. Nous y amènerons la demoiselle. Le prêtre donnera sa bénédiction, vous consommerez le mariage aussitôt et vous serez mari et femme.»

En avril de l’année suivante la dispense arriva. Limitée à trente jours, il y avait urgence. Une raison de passer aux actes sans tarder. Le curé de Loèche se défit de sa soutane et, déguisé en civil, se rendit à Brigue, accompagné d’Augustini, Werra, le notaire Bircher et deux témoins. Prévenue par la fidèle servante Ludmilla, Margaretha les rejoignit en même temps.
«Ma chérie, quel plaisir de te revoir. Enfin réunis, dans deux heures nous serons mariés.»
«Crois-moi, mon Ferdinand, je t’aime de tout mon cœur! Mais papa est à l’article de la mort. S’il apprend ce que nous avons fait, il mourra sur le champ. Je serais sa meurtrière.» Dit-elle et disparut.
Tout le monde fut consterné, sans voix, puis désemparé. Ils débattirent à tort et à travers. Fidèle à sa réputation, Augustini prit les choses en main.
«Messieurs, je me suis démené. A moitié malade, je me suis déplacé à Lucerne. J’ai obtenu la dispense. Elle arrive à son terme dans neuf jours. Je n’ai pas fait tout ça pour rien. Il faut prendre un nouveau départ. Je vais m’en occuper. Nous nous retrouverons ici dans quatre jours. Sortez le grand jeu, Werra. Ce mariage doit se faire! Si non, vous finirez dans un régiment français, fut-ce comme capitaine.»
Effectivement, on se retrouva. La future mariée hésita encore. Ferdinand se mit à genoux, embrassa les mains de sa bien-aimée. Lui jura fidélité éternelle.
«Je t’aime. Je veux t’épouser. Passons devant le curé.»
Margaretha hésita toujours. Alors Ferdinand changea de registre: «Gritli, c’est maintenant ou jamais! Tu ne peux pas me compromettre de cette façon. J’ai tout fait pour nous unir secrètement. Ne comptant ni le temps ni l’argent dépensé. Maintenant il faut que ça se fasse!»
Et, ô surprise, elle fut d’accord. Dignement, le prêtre exerça sa fonction et bénit le mariage. Le couple se retira dans la pièce voisine. Peu de temps après, Ferdinand réapparût, le contrat de mariage signé à la main. Le notaire l’authentifia et les témoins le certifièrent.
«Pour couper l’herbe sous le pied à toute tentative d’annulation de cette union, il n’y a qu’un moyen efficace» dit Augustini sagement, «il faut consommer le mariage sans tarder». Il ordonna donc à Ferdinand de se retirer à nouveau dans la chambre séparée et de s’unir à son épouse aussi physiquement.
Le reste de la compagnie s’installa autour de la table de la cuisine. Elle buvait à la santé des mariés. Cette fois-ci l’attente dura plus longtemps. Enfin, le couple réapparut, rayonnant de bonheur. On fêta le mariage.

Le vieux baron Stockalper mourut sans avoir appris le mariage clandestin de sa fille. Quelques jours après ses funérailles le coup devint public. Ferdinand avait informé le fils Kaspar Eugen Stockalper, le nouveau chef de clan, de l’alliance entre les deux familles.
Toute la vallée du Rhône était en effervescence. L’exploit d’Augustini devenait le sujet de conversation du jour. L’évêque était vexé d’avoir été ignoré par le nonce. Le chancelier bouillonnait de rage devant les machinations d’Augustini. A Brigue, l’enfer s’était déchaîné. Les frères Stockalper employaient tous les moyens pour contrecarrer l’affreuse manipulation. Ce mariage doit être déclaré nul et non avenu! Augustini riait sous cape. Le résultat de l’examen de la dispense montrait sa validité. En dernier recours on questionnait le confesseur de Margaretha. Lorsqu’il confirma que le mariage avait été conclu dans les règles, le dossier fut officiellement clos, au grand dam des Stockalper. Ferdinand fut convoqué à Brigue pour régulariser la dot.
Augustini triompha: «J’ai battu les Stockalper à plate couture!» Et plus tard, à un collègue romand «La vengeance est un plat qui se mange froid!»

La liaison entre Ferdinand et Margaretha n’était pas née sous une bonne étoile. L’amour qui présageait le survol de tous les obstacles dans un élan juvénile ne tenait pas ses promesses. Dans les dix années suivantes, Ferdinand réussit à joindre l’état de noblesse des Habsbourg et à devenir un des hommes les plus riches du Valais. Le mariage avec la fille Stockalper lui avait procuré la base financière pour se lancer. Puis l’héritage du grand-oncle de Vienne, le baron Johann Julier von Badenthal-von Werra, lui avait apporté une richesse énorme. Son amour pour Margaretha s’éteignît complètement quand il comprit qu’elle ne pouvait pas lui donner un fils. Il la bannit au couvent cistercien des Bernardines à Collombey-Muraz. Dans le but de sauver le nom de famille et de maintenir le titre de baron il obtint, à nouveau par une dispense apostolique de Lucerne, le mariage de sa fille cadette Rosalie avec un cousin au quatrième degré. Ce couple et leurs descendants continuèrent la lignée jusqu’à nos jours.

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Blattschuss

Baltazar Sánches, 71-jährig, geboren in Coimbra/Portugal, eingebürgerter Schweizer, Ingenieur, wurde mit drei 9 mm Parabellum-Geschossen ins Herz getroffen. Tatwaffe nicht auffindbar. «Papierlischwyzer mit Blattschuss umgebracht, das riecht nach Rache. Ich will alles über diesen Knaben wissen», dachte Kriminalkommissar Renggli.

«Dieser Knabe war alles andere als sauber über dem Nierstück.» Es handle sich um einen gewieften Geschäftsmann, der auf dem ganzen Globus Handel treibe. Steinreich und sehr verschwiegen. Bis heute sei er nicht straffällig geworden. Aufgewachsen und ausgebildet in Portugal. 1968 kam er in die Schweiz. Galt als tüchtig und als grosses Schlitzohr. 1983 erhielt er das Schweizer Bürgerrecht und wurde gleichen Jahres in den Verwaltungsrat der Firma Tours Précis SA in Auvernier gewählt. Die Firma hatte vor Jahren viel Geld in den Sand gestossen. Bis ein Elsässer, Michel A. Durant, die Führung übernahm, die Bilanz sanierte. Bald gab es Krach. Durant wurde in die Wüste geschickt. Sánches und zwei weitere Hasardeure bereicherten sich enorm, indem sie die Firma ausweideten. «Jetzt interessiert mich aber, was aus Durant geworden ist», vermeldete Renggli.

Michel Ambroise Durant wurde 1939 in Riquewihr im Elsass geboren. Er wuchs dort auf, studierte in Mülhausen. Er machte sich einen Namen als Unternehmenssanierer. Die Inhaberfamilie von Tours Précis SA holte ihn nach Auvernier. Bald gab es Spannungen im Verwaltungsrat. Die Inhaberfamilien und die neuen Aktionäre wollten Geld sehen. Durant hingegen wollte die Firma betrieblich weiterbringen. Es kam zum Vulkanausbruch. Man stellte Durant in den Schnee. Seither ist Durant von der Bildfläche verschwunden. Er lebt zurückgezogen als Weinbauer wieder in Riquewihr. «Ich glaube, ich muss wieder einmal Spargeln essen gehen», nahm sich der Chef vor.

Michel Ambroise Durant wirkte keineswegs überrascht, als er von einem schweizerischen Polizisten in Frankreich Besuch erhielt. Nach dem üblichen Eingangsgeplänkel machten es sich die Herren im Arbeitszimmer des Weinbauern bequem. Das Büro hatte nichts mit jenem eines «Gentleman Farmers» zu tun. Es war sehr geschmackvoll eingerichtet und glich eher der Bibliothek eines Privatgelehrten. Durant, ganz eleganter Gastgeber und charmanter Plauderer, hatte eine Flasche Pinot gris aus seinem eigenen Weinberg entkorkt. Renggli ging sofort zur Sache. «Kennen Sie Baltazar Sánches?» «Natürlich, dieses Schwein. Was ist mit ihm?» «Er wurde letzte Woche ermordet!» «Ein Glück für die Menschheit! Dieser miese Charakter. Ein Schwerverbrecher ist er. Aalglatt allerdings. Die Polizei konnte ihn noch nie stellen.» «Man hat mir erzählt, Sie hätten einmal gesagt: <Wenn ich den vor den Lauf bekomme, drücke ich ab!>.» «Stimmt.» «Haben Sie ihn vor den Lauf bekommen»? «Ja.» «Und haben Sie abgedrückt?» «Dreimal.» «Woher wussten Sie, dass das Sánches in Europa, ja in der Schweiz war»? «Ich habe meine internationalen Beziehungen eingesetzt und ihn ununterbrochen verfolgt. Es besteht eine lückenlose Chronologie über seine Beschäftigungen. Alles ist dokumentiert, und die Berichte sind bei einem Notar hinterlegt. Hier im Hause finden Sie keine Spuren. Meine Recherchen sind absolut wasserdicht.» «Haben Sie eine Waffe?» «Nicht mehr. Ich hatte eine Jubiläumspistole SIG P210 Kaliber 9 mm Parabellum. Ich habe sie verschenkt!» Es muss für einen Polizisten frustrierend sein, mit dem Mörder Wein zu trinken und ihn nicht verhaften zu können. Der Gastgeber begleitete ihn zu seinem Auto, verabschiedete sich und wünschte eine gute Heimreise. Mit den Worten «finden Sie die Tatwaffe» schloss er galant das Fahrzeug.
Eine Jubiläumspistole. Die müsste zu finden sein.
Beim Rapport der folgenden Woche: «Ich habe die Tatwaffe. Ich fand sie bei einem Besuch bei seinem Schwiegersohn in der Schweiz. Ein Geschenk von Durant. Auch bestätigte er, dass Durant in der Zeit vor und nach der Tat für ein paar Tage auf Besuch war. Nur Fingerabdrücke des Täters auf der Waffe. Zeit, sich mit der Polizei in Mülhausen in Verbindung zu setzen.» «Nicht mehr nötig. Durant hat sich gestern sehr stilvoll das Leben genommen», platzte Wachtmeister Zürcher heraus, «seine Tochter, Medizinerin, hat ihn gefunden und den Tod festgestellt. Er sass im Frack, den Orden umgehängt, im Fauteuil in seinem Arbeitszimmer. Aus dem DVD-Player war das Mozart-Requiem zu hören. Vorher hatte er noch eine Pfeife geraucht und dann seinen Schierlingsbecher ausgetrunken.»
«Ad acta!»

Abends fand Kommissar Renggli in seinem Briefkasten zu Hause einen Brief aus Frankreich. Er enthielt die Adresse eines Notars in Appenzell Innerhoden zusammen mit der Vollmacht und die Passwörter.
Beigefügt stand auf einer Korrespondenzkarte von Hand geschrieben:

«La vengeance est un plat qui se mange froid. »

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Coup fatal

Baltazar Sànches, 71 ans, né à Coimbra/Portugal, nationalité suisse depuis 1983, a été tué par trois balles de Parabellum 9 mm en plein cœur. Arme introuvable. «Un immigré nationalisé suisse tué par des coups au cœur – cela sent la vengeance; je veux tout savoir sur ce personnage» se dit le commissaire Renggli. «Ce gaillard n’était pas net».
Il s’agit d’un homme d’affaires rusé, avec des activités tout autour du globe. Richissime et secret. Sans infractions connues à ce jour. Enfance et études au Portugal. Immigre en Suisse en 1968.Eut la réputation d’être efficace, travailleur et roublard. Obtint la citoyenneté suisse en 1983 et se fit élire dans la même année au conseil d’administration de la société Tours précis SA, Auvernier».
Cette société avait perdu beaucoup d’argent dans le passé jusqu’à la nomination d’un alsacien, Michel A. Durant, à la tête de l’entreprise. Il obtint une bonne rentabilité et rétablit une base financière saine. Rapidement il y eut du grabuge. Durant fut congédié. A la suite, Sànches et deux autres hasardeurs s’enrichirent de façon indécente en vidant la société de sa substance.
«Je suis curieux de savoir ce qu’est devenu ce Durant» se dit Renggli.
Michel Ambroise Durant est né en 1939 à Riquewihr en Alsace. Y a passé son enfance, puis fait ses études à Mulhouse. S’est fait une renommée en redressant des sociétés en difficulté. La famille propriétaire de Tours précis SA l’a fait venir à Auvernier. Bientôt, des tensions apparaissaient dans le conseil d’administration. La famille et les nouveaux actionnaires réclamaient des dividendes substantielles alors que Durant voulait consolider l’entreprise. Finalement, Durant fut renvoyé.
On n’en a plus entendu parler. Il s’est retiré comme vigneron dans son Riquewihr natal où il produit un excellent Cru d’Alsace.
«Je sens comme une envie de gouter des asperges alsaciennes» pensait le commissaire Renggli.
Michel Ambroise Durant ne paraissait aucunement surpris de voir apparaitre un policier suisse chez lui, en France. Après les politesses d’usage les deux hommes s’installèrent confortablement dans le bureau du vigneron. La pièce n’avait rien du lieu de travail d’un «gentleman farmer». Equipé avec goût, il ressemblait plutôt à la bibliothèque d’un professeur privé. En hôte parfait, Durant déboucha une bouteille de Pinot gris de son propre vignoble. Renggli vint au sujet de sa visite:

  • Connaissez-vous Baltazar Sànches?
  • Bien sûr que je connais ce salaud. Qu’est-ce-qui lui arrive?
  • Il a été tué la semaine dernière.
  • Un bienfait pour l’humanité! Quel caractère abominable. C’était un grand criminel. Mais insaisissable. La police n’a jamais pu prouver quoi que ce soit.
  • J’ai appris que vous auriez dit un jour «si j’arrive à l’avoir en ligne de mire, j’appuierai sans hésiter».
  • Exact.
  • L’avez-vous eu en ligne de mire?
  • Oui.
  • Et avez-vous appuyé?
  • Trois fois.

Un long silence suivit cet aveu.
Comment avez-vous su que Sànches se trouvait en Europe, en Suisse?
J’ai suivi ses déplacements par l’intermédiaire de mes relations internationales. Je dispose d’une chronologie sans faille de ses agissements. Mes rapports documentés sont déposés chez un notaire. Vous ne trouverez aucune trace dans ma maison. Mes recherches sont absolument fiables.

  • Possédez-vous une arme?
  • Plus maintenant. J’avais un pistolet SIG P210 Parabellum de jubilé, calibre 9 mm dont j’ai fait cadeau à quelqu’un.

Quelle frustration pour un policier de boire du vin avec un meurtrier et ne pas pouvoir l’arrêter!
Durant accompagna son visiteur à sa voiture, prit congé et lui souhaita un bon retour. En fermant la porte avec élégance, il ajouta «trouvez l’arme». Sur son chemin de retour Renggli ne cessait pas de se répéter qu’un pistolet de jubilé, fabriqué en nombre limité, devait pouvoir se trouver.
Lors du rapport hebdomadaire suivant, le commissaire rayonnait: «J’ai l’arme du meurtre; trouvé chez le beau-fils de Durant, qui l’a reçu en cadeau de son beau-père. Il a confirmé par ailleurs, que Durant a passé quelques jours avant et après le meurtre en visite chez eux. Des empreintes digitales du meurtrier sur l’arme. Il est temps de prévenir la police de Mulhouse.»
«Inutile» éclate la voix du sergent Zürcher «Durant s’est suicidé hier avec classe. Sa fille, médecin de son état, l’a trouvé et constaté le décès. Assis dans le fauteuil de son bureau, solonnellement habillé d’une queue de pie, avec ses décorations. La DVD jouait le Requiem de Mozart. Il avait fumé une dernière pipe puis bu la ciguë.»
Ad acta!
Le soir même, le commissaire trouva dans sa boîte à lettres une enveloppe provenant de France. Elle contenait l’adresse d’un notaire d’Appenzell Rhodes-Intérieures ainsi qu’un pouvoir et les mots de passe. Sur une carte de correspondance jointe, une note manuscrite:

«La vengeance est un plat qui se mange froid».

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Zahlenspielerei

Am Freitag von einer Woche war Freitag der Dreizehnte! Ein Tag an dem man besonders auf der Hut sein muss, weil unerwartete Überraschungen geschehen können. Eine weit verbreitete Ansicht. Pro Jahr fallen ein bis drei Dreizehnte auf einen Freitag. In der näheren Vergangenheit waren dies im Jahr 2016 ein Mal im Mai, in 2015 dreimal in Februar, März und November und heuer, zwei Mal in Januar und Oktober. Dass aber der Dreizehnte häufiger auf einem Freitag fallen soll, als auf die übrigen Wochentage ist schwer zu glauben. Es ist aber kein Aberglaube, es ist eine mathematische Realität.
Ich habe es nachgerechnet. Der Dreizehnte fällt wirklich öfter auf einem Freitag als auf die anderen Wochentagen. Allerdings ist die Abweichung vom Durchschnitt (3 Promille!) so gering, dass sie in der Praxis vernachlässigbar ist. Diese Rechenoperationen sind natürlich mit einem elektronischen Rechner durchgeführt. Wer hat heute noch keinen Taschenrechner? Als ich vor siebzig Jahren in der Schule das schriftliche Rechnen mit grossen Zahlen lernte, war weit und breit kein Rechenautomat vorhanden. Voraussetzungen waren die Kenntnis der Additionsregeln und das Einmaleins, welches jedermann auswendig hersagen konnte.
Als Beispiel 317 x 14 =?; sieht einfach aus, ist aber kaum mehr im Kopf zu rechnen. Wir gingen Zeile vor Zeile vor: Zuerst 4×317; dann um eine Spalte verschoben, 1×317; jetzt alles zusammenzählen.
317 x 1
 + 1268
+ 317
= 4438

Die Buchhalter waren die Personen, die sich den ganzen Tag mit dem Rechnen mit grossen Zahlen ihr Brot verdienen mussten. Das folgende Beispiel war für sie keine Seltenheit, im Gegenteil absolute Routine, vollkommener Alltag
4739 x 6052
 +      9478
+   23695
+28434
 = 28680428
Es versteht sich, dass diese Rechenoperationen viele Möglichkeiten für  einen Rechenfehler offen halten. Nur schon eine falsche Multiplikation von zwei Zahlen genügt um den Bock zu schiessen. Es gibt eine Methode, um zu prüfen, ob das Resultat der Multiplikation mindestens nicht falsch war.
Die Neunerprobe.
Man bildet vom Multiplikator (4739) die einstellige Quersumme: 4+7+3+9=23=2+3=5. Ebenso vom Multiplikand (6052): 6+0+5+2=13=1+3=4. Nun bildet man von beiden Quersummen das Produkt: 5×4=20=2+0=2. Diese Quersumme 2 muss mit der Quersumme des Produks, dem Ergebnis der Rechnung, 2+8+6+8+0+4+2+8=38=3+8=11=1+1=2, übereinstimmen.
Die Neunerprobe ist ein Verfahren um Rechenfehler zu erkennen. Geht die Probe nicht auf so ist die Berechnung falsch.
Wenn sie aufgeht, so wurde kein Rechenfehler entdeckt. Das Schlussresultat des Rechenprozesses kann trotzdem falsch sein. Ein einfacher Zahlendreher verfälscht das Rechenergebnis, ändert aber nichts an der Quersumme. Das passiert sehr selten, so dass für den täglichen Gebrauch die Aussage gilt: «geht die Neunerprobe auf, so besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Rechnung als Ganzes richtig ist.» Bei diesem Rechnen mit grossen Zahlen war Hirnarbeit gefragt. Trotz der Anwendung der Neunerprobe war man nicht sicher, ob das Resultat wirklich stimmt. Der Wunsch nach fehlerfreien Rechenapparaten war geboren. Bis ins 17. Jahrhundert lief nicht viel Entwicklungsarbeit auf diesem Gebiet. Auf den Markt kamen die ersten, in Serie hergestellten Rechner, erst Mitte des 19. Jahrhunderts. Im 20. Jahrhundert stellte sich ein Gesamtzustand ein, der nach leistungsfähigen Rechenautomaten für grosse komplexe Rechenarbeit verlangte. 1941 baute Konrad Zuse den ersten funktionsfähigen, programmgesteuerten Rechenautomaten. Der Computer war geboren und revolutionierte das Geschäfts- und Privatleben von Grund auf. Computer – Personalcomputer – Smartphones – Roboter. Die intelligenten Maschinen werden immer besser, immer effizienter. Sie machen uns die Hirnarbeit streitig. Was das Rechnen mit grossen Zahlen uns damals an Zeit kostete, ist heute auf eine Sekunde reduziert. Es kommt nur noch darauf an, wie lange wir für die Eingabe der Aufgabe in den Automaten gebrauchen. Die eigentliche Rechenzeit beträgt keine Mikrosekunde. Einmaleins, Neunerprobe, fehlerfreies Addieren war gestern.
Wer heute grosse Zahlen multiplizieren muss, greift fraglos zum elektronischen Taschenrechner. Einmaleins und im Kopf addieren ist nicht mehr gefragt. Damit ist sehr viel Speicherplatz unter unserer Schädeldecke frei geworden. Wie wird der freie Platz heute gebraucht? Wer möchte schon, dass sein Hirn mangels Training eingeht?

Wie die Muskeln, muss auch das Hirn stetig benutzt, sogar trainiert werden. Ansonsten verliert es seine Leistungsfähigkeit, es verkümmert gar. Vor 50 Jahren war es notwendig Telefonnummern, Adressen, Verabredungen, Personennamen und Vieles mehr, stets abrufbereit im Gedächtnis zu haben. Alle diese Funktionen übernimmt heute das Smartphone und noch einiges mehr dazu. Wie wird nun dieser frei gewordene Platz heute benutzt? Wird der überhaupt gebraucht oder lassen wir ihn verkümmern?
. Beim Buchhalter ist das sicher nicht der Fall. Anstelle seiner Rechenleistungen tritt heute die Fähigkeit, den Computer für seine Zwecke einzusetzen. Eine Software für seine Buchhaltung programmieren, muss er neuerdings können. Ein Denkvorgang, sehr dem Erlernen einer neuen Sprache ähnlich. Wo früher Kopfrechnen für Hirntrainig sorgte, ist heute das Beherrschen der gängigen Fremdsprachen getreten. Noch nie waren in Europa so viele Bürger in der Lage in verschiedenen Sprachen miteinander zu dialogisieren wie heute.
Das Einmaleins wurde durch Fremdsprachenvokabeln ersetzt. Hervorragendes Hirnjogging. Fremdsprachenkenntnis ersetzt das Einmaleins.
Damit betreiben wir Hirngymnastik.
Mit Musizieren, zum Beispiel mit Geigenspielen, hält man sein Hirn vorzüglich auf Trab. Und Schachspielen nicht vergessen.
Wir müssen unsere Wettbewerbsvorteile gegen den immer besser werdenden Robotern und Automaten ausspielen. In dem wir vom Auswendiglernen zum Denken in komplexen Systemen umschalten. Die Zukunft verlangt von uns, das Erkennen von Strategien und die Kunst mit ihnen umzugehen Immer wenn eine Gesellschaft sich weiterentwickelt, macht die nachfolgende Generation es anders. Kopfrechnen wird durch programmieren ersetzt. Für die Generation von heute ist Merkfähigkeit, Kreativität und schnelles Denken gefragt. Das gilt für jedes Alter. Daraus folgt eine einfache Erkenntnis: Geistige Leistungsfähigkeit und Intelligenz sind trainierbar. Für das Gehirn heisst das

»Use it, or lose it!«

 

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Jeu de chiffres

Un vendredi tombe sur le treizième du mois! Un jour dont il faut se méfier parce qu’il peut nous réserver des surprises inattendues. Une conviction largement répandue. Une à trois fois par an le treizième du mois a lieu un vendredi. Dans le passé récent c’était une fois en mai 2016, trois fois en février, mars et novembre 2015 et deux fois dans l’année présente, en janvier et octobre. On a du mal à croire que le treizième du mois tombe plus souvent sur un vendredi que sur un autre jour de la semaine. Pourtant ce n’est pas une superstition, mais une réalité mathématique.
J’ai refait le calcul. Le fameux treizième coïncide effectivement plus souvent avec un vendredi qu’avec un autre jour. Toutefois, la différence par rapport à la moyenne (3 pour mille) est tellement faible qu’elle peut être négligée.
Evidemment, ces calculs ont été effectués à l’aide d’un calculateur électronique. Qui ne possède pas encore une calculatrice de nos jours? Il y a septante ans, quand j’ai appris à l’école le calcul des grands chiffres, on ne trouvait aucune machine à calculer alentour. On se servait des règles de l’addition et de la table de multiplication que tout le monde savait réciter par cœur.

Prenons par exemple 317 x 14 =?,

apparemment simple, mais guère faisable par calcul mental.
Nous procédions ligne par ligne:
D’abord 4 x 317; puis décalé d’une position, 1 x 317, puis additionner le tout.

   317 x 14
   +1268
   +317
   4438

Les comptables gagnaient leur vie en affrontant le calcul des grands chiffres à longueur de journée. Pour eux, l’exemple suivant n’était pas une exception, mais la routine quotidienne:

4739 x 6052
    +        9478
+       23695
+   28434
    28680428

Evidemment, ces opérations comprennent un grand risque d’erreur de calcul. Rien qu’une multiplication erronée de deux chiffres suffit pour se planter. Mais il existe une méthode permettant de s’assurer que le résultat de la multiplication n’est pas faux.

La preuve par neuf.

Etablir la somme des chiffres du multiplicateur (4739), réduit à l’unité:
4+7+3+9=23=2+3=5.
De même celle du multiplicande (6052): 6+0+5+2=13=1+3=4
Multiplier le deux sommes obtenus: 5×4=20=2+0=2.
Ce résultat (=2) doit être égal à la somme des chiffres du résultat de l’opération du calcul, soit 2+8+6+8+0+4+2+8=38=3+8=11=1+1=2.
La preuve par neuf est une méthode de détection d’erreurs de calcul. Si les deux chiffres finals ne sont pas égaux, le calcul est faux.
S’ils tombent juste, aucune erreur de calcul n’a été découverte. Malgré cela, le résultat de l’opération peut être erroné. Une simple inversion de chiffres fausse le résultat sans rien changer à la somme des chiffres d’un nombre. Ceci arrive très rarement et il est donc permis de dire: si la preuve par neuf tombe juste, il est fort probable que l’opération soit exacte.
Ces calculs de grands chiffres exigeaient un travail mental notable. De plus, malgré l’application de la preuve par neuf on n’était pas absolument sûr du résultat. Ainsi est né le besoin d’un appareil de calcul fiable. Jusqu’au 17. siècle il n’y a guère eu de progrès dans ce sens. Les premières calculatrices fabriquées en série ne sont apparues qu’au milieu du 19. siècle. Enfin, la situation globale au 20. siècle réclamait des automates puissants pour des calculs complexes. En 1941, Konrad Zuse conçut le premier automate programmable. L’ordinateur était né et révolutionna fondamentalement aussi bien le monde des affaires que la vie privée. Ordinateur – PC –smartphone – robot. Les machines intelligentes s’améliorent et sont de plus en plus efficaces. Elles nous disputent notre activité mentale. Le temps que nous passions auparavant à faire une opération avec des grands chiffres est désormais réduit à une seconde. Délai qui est principalement dû au temps que nous mettons à rentrer la tâche dans l’automate. La durée nécessaire au calcul proprement dit est inférieur à une microseconde. La table de multiplication, la preuve par neuf, l’addition sans fautes appartiennent au passé.
En face d’un calcul à grands chiffres, nous sortons aujourd’hui sans hésiter la calculatrice électronique. La table de multiplication et l’addition mentale ne sont plus d’actualité. Par conséquence, un grand espace mémoire s’est libéré dans notre cerveau. Comment cette capacité disponible est-elle exploitée de nos jours? Qui pourrait souhaiter que notre cerveau dépérisse par manque d’entrainement?
Tout comme les muscles, le cerveau doit être utilisé, entrainé même, en permanence. Si non, il perd ses capacités et risque de s’atrophier.
Il y a 50 ans, il fallait avoir en mémoire des numéros de téléphone, adresses, rendez-vous, et autres noms de personnes. Toutes ces fonctions et bien plus sont prises en charge aujourd’hui par le smartphone. Comment cet espace libéré est-il désormais utilisé? Est-il exploité ou le laissons-nous dégénérer?
Ce n’est certainement pas le cas du comptable. A la place des efforts de calcul il s’évertue d’appliquer l’ordinateur à ses besoins. Il faut qu’il sache maintenant utiliser un logiciel. Un processus intellectuel qui ressemble à l’apprentissage d’une langue nouvelle. Le calcul mental qui maintenait l’activité du cerveau est remplacé par la pratique de langues étrangères. On n’a jamais vu autant d’habitants d’Europe capables de dialoguer entre eux en langues diverses.
La table de multiplication a été remplacée par le vocabulaire de langues étrangères. Excellent entrainement du cerveau. La pratique de langues étrangères remplace la table de multiplication.
Voilà comment nous pratiquons la gymnastique du cerveau:
En faisant de la musique, du violon par exemple, on maintient son cerveau efficacement en état. Et ne pas oublier le jeu d’échecs. Il faut utiliser nos avantages dans la compétition avec les robots et les automates qui s’améliorent de jour en jour. En passant de la mémorisation au raisonnement en systèmes complexes. Notre avenir dépend de notre capacité de reconnaître et gérer des stratégies.
Lorsque la société évolue, la génération suivante agit de façon différente. Le calcul mental est remplacé par la programmation.
On exige de la génération actuelle des capacités cognitives, de la créativité et des raisonnements rapides. Ceci est valable pour tout âge. Il en découle une conclusion simple:

L’efficacité mentale et l’intelligence sont entrainables. Ou, dans le cas du cerveau :

«Use it, or lose it!»

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Neujahr

 

Eins ist sicher. Das Jahr 2016 wird als »Jahr des Umbruchs« in die Weltgeschichte eingehen. Es brachte Terroranschläge, Brexit, Regierungskrisen in Spanien und Italien, Erfolge der nationalistischen Bewegungen in Deutschland und Frankreich, Trump und die Krisenstimmung in Brüssel. Die Welt ist aus den Fugen geraten. Europa ist instabil geworden. Lauter Begebenheiten welche zur Verunsicherung des Alltags geeignet sind. Unserer Zukunft wird immer ungewisser. 2016 wird zu einem Jahr des Aufbruchs in eine neue Zeit.
Schwierig aus dieser Vielfalt undurchsichtiger Ereignisse etwas heraus zu fischen, welches uns auf gute Zukunftsaussichten hinweist. Falsch! Es gibt im vergangenen Jahr ein Signal der Zuversicht, ein positives Zeichen der Lebensbejahung: das Grossprojekt Solarimpuls.


Solarimpuls, das Schweizer Flugzeugprojekt von Bertrand Piccard und André Borschberg. Den beiden Flugpionieren ist es gelungen, ohne einen Tropfen Flugpetrol, rund um die Erde zu fliegen. In einem Fluggerät mit der Spannweite eines Airbusses und dem Gewicht eines Ford Mondeo. Sie haben in den 17 Etappen 42’500 km zurückgelegt. Etwas mehr als 23 Tage sassen sie am Steuerknüppel bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 80 km/h. Es ging den beiden dabei nicht um Rekorde, Medaillen und Auszeichnungen, sondern um eine Botschaft, um eine Mission. Das Projekt Solarimpuls gliedert sich in zwei Teile, den Flug und die Aktionen zur Verbesserung der Energienutzung.
Piccard war bei seiner vorhergehenden Weltumrundung mit seiner Non-Stop-Ballonfahrt beinahe ohne Treibstoffgas in Ägypten gelandet. Er hatte noch knapp 1 % des Flüssiggases im Tank. Das war eng! Da ging ihm ein Licht auf. Die nächste Weltumrundung müsste ohne Treibstoff zu unternehmen sein. Es muss auch ohne fossilen Brennstoff gehen. Die heute gebräuchliche Energiegewinnung aus Kohle, Erdöl und Erdgas ist ökonomisch unrentabel, technisch veraltet und ökologisch belastend.
Das Zeitalter ist gekommen, diese Verschwendung von Ressourcen durch bessere nachhaltige Energiequellen zu ersetzten. Da blitzte in seinem Kopf der Gedanke zum Projekt von Solarimpuls auf. Ohne fossilen Treibstoff, nur mit der Energie der Sonne, um den Globus fliegen. Der Menschheit zeigen: es geht auch anders.
Das war 1999. Zwei Jahre später starteten an der ETH Lausanne die Machbarkeitsstudien. Weitere zwei Jahre später, im November 2003, verkündeten Piccard und Borschberg offiziell den Beginn des Projekts. Dieses nahm sein vorläufiges Ende dieses Jahr, wieder im November, als »Solarimpuls zwei« in Einzellasten zerlegt, in den Heimflugplatz Dübendorf zurückgekehrt war. Damit fand der technische Teil des Projektes seinen Abschluss.
Ein gigantisches Projekt, welches 15 Jahre dauerte, 60 Personen beschäftigte und 140 Millionen Schweizerfranken kostete, war erfolgreich realisiert worden.
Bertrand Piccard nach der Landung im Originalton: »Wenn ein Flugzeug Tag und Nacht und nur mit Solarenergie und ohne Treibstoff fliegen kann, wird niemand mehr behaupten können, dass solche Lösungen nicht auch für Autos, Computer oder Klimaanlagen möglich sind.« Damit war die Botschaft für nachhaltige Energiequellen z.B. Solarkraft, lanciert. Eine Mission geht um die Welt.
Lassen Sie mich zurück kommen auf diese enorme Leistung menschlichen Pioniergeistes. Frage: «Welches sind die hauptsächlichsten Voraussetzungen für das Gelingen eines solchen Unternehmens?»

Der Wille, Unmöglichkeiten zu überwinden.
Die Meisterung einer langfristigen Projektführung.
Der Mut, mit der Ingenieurkunst, technisches Neuland zu betreten.
Die Langzeitmotivation eines Teams von 60 Mitarbeitern am Glühen zu halten.
Die Beherrschung der Instrumente der Kommunikation und der Überzeugungskraft.
Die Fähigkeit Rückschläge und Misserfolge aus dem Weg zu räumen.
Die Bereitschaft, an die Grenzen der menschlichen Belastbarkeit zu gehen.
Die Beschaffung der notwendigen finanziellen Mittel zu realisieren.
Die Durchhaltekraft das Ziel, die Botschaft, nie aus den Augen zu verlieren.

Die Weltumrundung ist ein Abenteuer, eine schwierige Pionierleistung. Diese Herkulesaufgabe haben Piccard und Borschberg erfolgreich gemeistert. Auf der Etappe von China nach Japan sass André Borschberg fünf Tage, beinahe ohne Schlaf, im Cockpit. Das Flugzeug sollte leicht sein, wenig wiegen. Für den Bau der Maschine mussten neue, nie erprobte Baustoffe entwickelt und eingesetzt werden. Die bisher bekannten Grenzen der Ingenieurskunst wurden durchbrochen. Eine mutige Leistung der Techniker. Der grösste Rückschlag, mit den irreversibel beschädigten, überhitzten Batterien, wurde weggesteckt. Zehn Monate später, nach der technischen Zwangspause, gelang der Start zur nächsten Etappe der Umrundung der Erdkugel, von Hawaii nach Kalifornien. Die Niederlage war ausgestanden. Das Team arbeitete motiviert weiter. Das Projekt kostet rund 140 Millionen Schweizerfranken. Das Geld wurde von überzeugten Partnern und Donatoren gespendet. Hier kommt die Begabung der beiden Pioniere, als vorbildliche Präsentatoren ihrer Idee, zum Zug. Es ist ein Genuss ihnen zuzuhören. Die können wirklich überzeugen. Sie wollen die Welt echt verändern.
Sie wollen die Geisteshaltung der Menschen in Bezug auf die Energieverwendung ändern. Sie sind die Wegbereiter der sauberen Wirtschaft. Es geht um die Art und Weise wie der Mensch über Energie denkt. Heute wird viel zu viel Energie verschwendet. Verbrennungsmotoren und Glühbirnen sind hundertjährige Technologien. Sie sind als Solche sehr ineffizient. Mit Solarimpuls wurde gezeigt was Energieeffizienz bedeutet.
Nach erfolgreichem Abschluss der Weltumrundung wurde ein Instrument für saubere Technologien in die Tat umgesetzt. Die Gründung des «Weltbundes für saubere Technologie».Der Botschaft folgen die Massnahmen. Das ist der zweite Teil des Unternehmens. Der weitaus wichtigere. Er umfasst alle betriebswirtschaftlichen Funktionen, die nötig sind um eine Brücke zwischen der Ökonomie und Ökologie zu schlagen. Dieser Weltbund fördert Tätigkeiten, welche für nachhaltige Entwicklungen in der Verwendung der Ressourcen sorgen und die Steigerung der Lebensqualität zum Inhalt haben. Sie vereinigt Körperschaften, welche Leistungsträger von sauberer Energie sind. Schliesslich berät sie mit konkreten Lösungen die Energieeffizienz zu realisieren.
Solarimpuls ist ein vorbildliches Schauobjekt wie aus einer Idee über einen Werbeträger eine neue Industrie entstehen kann. Dieser Aufbruch in eine bessere Zukunft scheint mir eine gute Leistung im Jahr 2016 zu sein. Die Idee und die Realisierung langfristig eine neue, effizientere Energienutzung voranzutreiben. Sie wird in 2017 weiterwirken. Einen guten Grund Ihnen allen, ein schönes und gutes Neues Jahr zu wünschen.
Für die Festtagsszeit schöne entspannende geruhsame Stunden, Zeit zum Verweilen, zum Nachdenken und zum Auftanken. Beste Wünsche für ein gutes Neues Jahr! Wenn’s alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich aufs Neue. Und war es schlecht, ja dann erst recht.

Bliibud gsund und nämeds nit zschwär!

 

Was waren das für eine Familie, die Piccards.

Grossvater Auguste Piccard (1884 – 1962) mit dem Ballon in die Stratosphäre.

Vater Jacques Piccard (1922- 2008) 11’000 Meter unter dem Meeresspiegel im Bathyscaph.

Sohn Bertrand Piccard (*1. März 1958) Psychiater, Wissenschaftler und Abenteurer, Weltumrundung mit Ballon und Solarflugzeug.

            August
                   Jacques
                     Bertrand

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Nouvel an

Une chose est certaine. L’année 2016 va entrer dans les annales comme «année des mutations». Elle nous a amené des actes terroristes, Brexit, des crises politiques en Italie et Espagne, des succès de l’extrême droite en France et Allemagne, Trump et une ambiance de crise à Bruxelles. Le monde s’est mis sens dessus dessous. L’Europe souffre d’instabilité. Plein d’évènements qui sèment l’incertitude dans notre quotidien. Notre avenir est de plus en plus précaire. 2016 est une année de mutation vers une ère nouvelle.
Il est difficile de trouver dans cet amas d’évènements obscurs un indice qui nous promet un bon avenir. Faux! L’année passée nous a aussi fourni des raisons d’espérer, dont un signal positif de taille mondiale: le projet SOLARIMPULS.
 
SOLARIMPULS, le projet d’avion suisse de Bertrand Piccard et André Borschberg. Ces deux pionniers de l’aviation ont réussi à faire le tour du monde sans une goutte de kérosène. Par un engin volant de l’envergure d’un Airbus et le poids d’une voiture Mondeo. En 17 étapes ils ont parcouru une distance de 42’500 km. Assis devant le manche à balai pendant un peu plus de 23 jours à la vitesse de 80 km/h tout juste. Ils n’ont pas cherché un record, des médailles et autres distinctions, mais de remplir une mission, de passer un message.
Le projet SOLARIMPULS comporte deux parties, le vol d’une part et les actions d’amélioration de l’exploitation d’énergie d’autre part.
Lors de son tour du monde précédent, non-stop en ballon, Bertrand Piccard avait atterri en Egypte en ayant épuisé presque totalement sa réserve de carburant. Il lui restait à peine 1% du gaz liquéfié au réservoir. C’était limite! Alors, l’idée lui est clairement apparue. Le prochain tour du monde devra se faire sans carburant. Cela doit pouvoir se réaliser sans carburant fossile. Les sources d’énergie charbon, pétrole et gaz naturel sont économiquement non rentables, techniquement dépassées et pas du tout écologiques.
Le temps est venu de remplacer le gaspillage de ces ressources par des énergies durables. Tel un éclair l’idée du projet SOLARIMPULS a jailli dans son esprit. Tourner autour du globe sans carburant fossile, entrainé uniquement par l’énergie solaire. Montrer à l’humanité que des solutions différentes existent.
C’était en 1999. Deux ans plus tard les études de faisabilité démarraient à l’école polytechnique de Lausanne. Après deux autres années, en novembre 2003, Piccard et Borschberg annoncèrent officiellement le lancement du projet. Il s’acheva provisoirement à la fin cette année 2016, à nouveau en novembre, lorsque l’appareil «SOLARIMPULS DEUX» fut retourné en pièces détachées à son aérodrome de départ de Dübendorf. Ainsi se termina la partie technique du projet.
Un projet gigantesque qui a duré 15 ans, occupait 60 personnes, coûtait 140 millions de francs suisses s’est réalisé avec succès.
Je cite Bernard Piccard après l’atterrissage: «Si un aéronef peut voler jour et nuit sans carburant, entrainé uniquement par l’énergie solaire, personne ne pourra désormais prétendre que de telles solutions ne soient pas réalisables pour des voitures, ordinateurs ou climatiseurs». Ainsi était diffusé le message pour le lancement d’énergies renouvelables comme p.ex. l’énergie solaire. Une mission traverse le monde.
Revenons à cet effort énorme d’esprit pionnier. Question: «Quelles sont les conditions essentielles nécessaires pour réaliser d’une telle entreprise?».

La volonté de franchir des obstacles impossibles.
La maîtrise de la conduite d’un projet à long terme.
Le courage d’aborder du terrain technique vierge par l’ingénierie.
Le maintien à long terme de la motivation d’une équipe de 60 personnes.
La connaissance des instruments de communication et de persuasion.
La capacité de surmonter des revers et des échecs.
Etre prêt d’aller aux limites de la résistance humaine.
Obtenir les moyens financiers nécessaires.
La persévérance de ne jamais perdre de vue le but, le message.

Le tour du monde est une aventure, une performance de pionniers. Ce travail d’Hercule, Piccard et Borschberg l’ont achevé avec succès. Sur l’étape de la Chine au Japon, André Borschberg était assis dans le cockpit pendant 5 jours, presque sans dormir. L’avion devait être léger, peser le moins possible. Sa construction nécessitait l’emploi de matières nouvelles, jamais expérimentées. Les limites connues de l’ingénierie ont été dépassées. Une performance courageuse des techniciens. Le plus grand revers, les batteries surchauffées et endommagées irréversiblement, a été assumé. Après la pause forcée de dix mois, le décollage réussit pour l’étape suivante du tour du monde, de Hawaii à la Californie. La défaite fut surmontée. L’équipe continua le travail, toujours aussi motivée. Le coût du projet, les 140 millions de francs suisses, fut supporté par des partenaires et donateurs convaincus. C’est ici que le talent de présentateurs des deux pionniers s’est manifesté. On les écoute avec plaisir. Ils sont vraiment convaincants. Ils veulent réellement changer le monde.
Ils veulent changer l’attitude des humains quant à l’utilisation des énergies. Ce sont les précurseurs d’une économie propre. Il s’agit de la façon dont l’humain aborde l’énergie. De nos jours on gaspille beaucoup trop d’énergie. La technologie des moteurs à combustion et des ampoules électriques date d’un siècle. Donc tout-à-fait inefficace. SOLARIMPULS a montré ce que signifie «efficacité énergétique».
Après la fin heureuse du tour du monde un autre instrument a été créé, la «Fédération mondiale pour des technologies propres». Le message est donc suivi de mesures concrètes. C’est la deuxième partie de l’entreprise. La partie la plus importante. Elle s’étend à toutes les fonctions économiques aptes à concilier l’économie avec l’écologie. Cette fédération encourage les actions qui visent l’utilisation durable des ressources et l’amélioration de la qualité de vie. Elle réunit des corporations prestataires d’énergies propres. Enfin, elle les conseille par des solutions concrètes pour la réalisation de l’efficience des énergies.
SOLARIMPULS représente un modèle de la façon dont une idée peut créer une nouvelle industrie par un support publicitaire. Cette mutation vers un avenir meilleur me semble être une bonne performance de l’année 2016. L’idée et sa réalisation d’exploiter plus efficacement les énergies à long terme. Elle continuera d’agir en 2017. Une bonne raison de vous souhaiter une bonne année nouvelle.
Pour cette époque de fête je vous souhaite des heures paisibles de détente, de réflexion et de récupération. Mes meilleurs vœux pour la nouvelle année! Si l’année passée était réussie, réjouissez-vous de la nouvelle. Si elle ne l’était pas, réjouissez-vous d’autant plus.
Bliibud gsund und nämeds nit zschwär! (Restez en bonne santé et ne vous faites pas trop de soucis!)

 

P-S: Quelle famille, ces Piccards.

Grand-père Auguste Piccard (1884 – 1962) en ballon dans la stratosphère.

Père Jacques Piccard (1922 – 2008) 11.000 mètres sous la mer dans le Bathyscaph.

Fils Bertrand Piccard (* 1. mars 1958) psychiatre, scientifique et aventurier, tours du monde en ballon et avion solaire.

 

 

 

 

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Rotmilan

Seit Jahren kann ich von meinem Fenster aus das selbstbewusste Gleiten eines Rotmilans [milvus milvus], volkstümlich »Hühnervogel« genannt, beobachten. Er ist nach Bartgeier und Steinadler der drittgrösste Greifvogel. Beinahe täglich zieht er majestätisch seine Kreise. Bewundernswert ist die Flugtechnik. Er ist ein ausgezeichneter Segelflieger. Stundenlang kreist er über meinen Garten. Plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, startet er, mit wieherndes Trillern, ein Kunstflugprogramm. In steilem Sturzflug verschwindet er im Gebüsch. Kommt wieder hervor und fliegt in die Höhe. Souverän steuert er mit seinen Schwanzfedern die nächsten Volten und Kehren. Eine freche Krähe nähert sich. Sie fordert ihn zu einem regelrechten Luftkampf auf. Der Milan verlässt ohne sich umzublicken das Revier. Eine halbe Stunde später tritt er als König der Lüfte wieder auf. Wie wenn nichts gewesen wäre.

Wer da nicht von der Lust erfasst wird, selber fliegen zu wollen.
Seit Jahrtausenden ist es ein Menschentraum, fliegen zu können wie ein Vogel! Mindestens aber wie ein Schmetterling oder eine Fledermaus. Dieser Drang in die dritte Dimension, muss ein Urbedürfnis der Menschheit zu sein.
Schon in der griechischen Sage von Dädalus und Ikarus befreiten sich die beiden aus der Gefangenschaft, indem sie ein Federkleid aus Geierfedern bauten und davonflogen. Allerdings mit der tödlichen Landung von Sohn Ikarus. Vater und Sohn hatten die Federn mit Wachs an einem Gestänge geklebt. Vor dem Start schärfte Dädalus seinem Sohn Ikarus ein, nicht zu hoch und auch nicht zu tief zu fliegen. Die Hitze der Sonne oder die Feuchte des Meeres könnte dem Wachs schädlich sein. Es würde zum Absturz führen. Wir wissen es ja, Ikarus bekam immer mehr Freude am Fliegen. Er wurde übermütig und stieg zu hoch auf. Das Wachs schmolz und er fand den Tod. Die Strafe der Götter für seinen Übermut. Soweit die Sage.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts ist es der Menschheit nicht gelungen, sich fliegend in der Luft zu bewegen. Wie frustrierend muss das gewesen sein. Die Vögel konnten etwas, was die Menschen nicht konnten.
Im 8. Jahrhundert startete ein islamischer Gelehrte Abbas Ibn Firnas einen Versuch. Aus Geierfedern – das gleiche Material wie bei Dädalus – baute er einen Hängegleiter. Der Flugversuch gelang. Bei der Landung jedoch brach der Pilot beide Beine. Aus der Traum.
Wie viele Menschen über Generationen, träumte auch Leonardo da Vinci vom Menschenflug. Die Versuche, den Flügelschlag eines Vogels mit Maschinen und Vorrichtungen zu imitieren, scheiterten. Leonardo hat sich über das Fliegen lange den Kopf zerbrochen. Akribisch beobachtete er die Seeadler, wie sie in den starken Aufwinden der Klippen, scheinbar schwerelos, schwebten. In seinen Skizzierbüchern befinden sich zahllose Zeichnungen von Flugapparaten. Vorbilder waren immer die Vögel, die ihre Flügel auf- und abschlagen. Jahre später nahmen seine Konstruktionen Abkehr von den Schwingenflugzeugen. Seine Flugapparate nahmen immer mehr die Gestalt von Segelgleiter an. Damit hat er die Konstruktion, des drei Jahrhunderten später entwickelten Segelflugzeugs von Lilienthals (1895), vorweggenommen.
Zwei Gründe waren es, die die Ideen des Genies Leonardos nicht zum Erfolg führten. Das Baumaterial der Renaissance – Holz und Segeltuch – war zu schwer und deshalb ungeeignet. Als Zweites war das Prinzip des Auftriebs, im Zusammenhang mit der Form des Flügels nicht bekannt. Dieses wurde zwei Jahrhunderte später von Daniel Bernoulli entdeckt. Trotz der Beobachtung der Vorbilder in der Natur, hat der Mensch sehr lange gebraucht, um das Funktionsprinzips des Flügels, als Grundsatz des Auftriebs, zu verstehen und nachzuahmen. Erste erfolgreiche Flüge mit Apparaten, die geeignet waren, das Gewicht eines Menschen zu tragen, gelangen mit dem Gleitflug von Otto Lilienthal.
Längere Flugstrecken mit einem steuerbaren Flugzeug zurück zulegen gelang Orville Wright mit seiner motorisch betriebenen Flugmaschine «Kitty Hawk». Damit legte er den Grundstein für die rasante Entwicklung der Luftfahrt.
Warum konnte der Menschenflug erst im 20. Jahrhundert realisiert werden? Wie ich schon in meiner Kolumne »Engpass« vom November festhielt, die Zeit dafür, war noch nicht reif. Die historische Gelegenheit, das richtige Baumaterial und die physikalischen Erkenntnisse trafen erst in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts zusammen. Leonardo war der Lösung des Problems theoretisch sehr nahe gewesen. Ihm fehlten die richtigen Baumaterialien. Die Brüder Wright konnten diesen Engpass überwinden. Der Benzinmotor war eben erfunden. Damit konnte eine neue Industrie starten. Starre Flügel für den Auftrieb und ein motorbetriebener Propeller für den Antrieb.
Die Natur gibt dem konstruierenden Ingenieur viele Vorbilder. Die Wabenstruktur der Kieselalgen gab die Vorlage für Leichtbauträgerplatten. Pflanzen, besonders Bäume, lieferten Anregungen für die Statiker. Die Libelle zeigte, wie ein Helikopter zu fliegen hat.
Eins zu eins sind die Konstruktionen der Natur nicht zu übernehmen. Es braucht mehr! Der kreative Geistesblitz des denkenden Menschen muss die Erleuchtung für die praktische Anwendung erhellen. So wird aus dem Anstoss aus der Natur, ein in der Praxis verwendbares Produkt.

 

 

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Milan royal

Depuis des années j’ai le plaisir d’observer par ma fenêtre le vol d’un milan royal [milvus milvus] planant dans le ciel, tranquille et sûr de lui. Après le gypaète barbu et l’aigle royal c’est le troisième plus grand des rapaces de Suisse. Presque tous les jours il trace ses cercles majestueux. Sa technique de vol est admirable. C’est un excellent planeur. Pendant des heures il tourne au-dessus de mon jardin. Soudainement et sans raison apparente il se lance, en poussant des trilles, dans un programme de voltige aérienne. Il disparaît en piqué derrière des buissons. Réapparaît et remonte dans les airs. Commande les voltes et virages souverainement par les plumes de sa queue. Un corbeau effronté s’approche et le défie en véritable combat aérien. Le milan quitte la zone sans un regard. Une demi-heure plus tard il se présente à nouveau en tant que roi des airs. Comme si de rien n’était.
Qui ne serait pas saisi par l’envie de voler soi-même?

Depuis des millénaires les hommes rêvent de pouvoir voler comme les oiseaux. Ou au moins comme les papillons ou les chauve-souris. Ce besoin de dominer la troisième dimension doit être une envie élémentaire de l’humanité.
Déjà dans la légende grecque de Dédale et Icare, les deux se libéraient de l’emprisonnement en s’envolant dans des habits de plumes de vautour qu’ils avaient construits. Toutefois avec un atterrissage mortel du fils Icare. Le père et le fils avaient collé les plumes sur un support par de la cire. Avant le départ le père Dédale avait inculqué à son fils Icare de ne pas voler trop haut ni trop bas. La chaleur du soleil ou l’humidité de la mer pouvait endommager la cire. Et provoquer la chute. Comme nous le savons, Icare prenait de plus en plus plaisir à voler, devenait présomptueux et montait trop haut dans le ciel. La cire fondit et il mourut. La punition des dieux pour son exubérance. Voici pour la légende.
Jusqu’au début du 20ème siècle, les hommes n’arrivaient pas à évoluer dans les airs en volant. Combien cela devait être frustrant. Les oiseaux savaient faire quelque chose que les hommes ne réussirent pas.
Au 8ème siècle un savant islamique, Abbas Ibn Firnas, lança un essai. Il construisit une aile volante en plumes de vautour, le même matériel que celui de Dédale. Sa tentative réussit. Mais lors de l’atterrissage le pilote se cassa les deux jambes. Fin du rêve.
Comme beaucoup d’hommes pendant des générations, Leonardo da Vinci rêvait aussi de l’homme volant. Ses essais, fondés sur l’imitation du mouvement des ailes des oiseaux par des machines et autres dispositifs mécaniques, ont échoué. Leonardo s’est creusé la tête à ce sujet pendant très longtemps. Il observait méticuleusement les aigles de mer qui planaient dans les courants ascendants des falaises, apparemment en apesanteur. Ses livres d’esquisses contiennent une quantité innombrable d’appareils volants. Toujours sur le modèle des oiseaux battant des ailes. Des années plus tard, ses constructions abandonnaient le principe des ailes battantes et s’approchaient de la forme de planeurs. Ainsi il a anticipé le concept du planeur que Lilienthal (1895) a mis au point trois siècles plus tard.
Il y a deux raisons qui ont empêché les idées du génie Leonardo d’aboutir. Le matériel disponible à la renaissance – bois et toile à voile – était trop lourd et donc inadapté. Ensuite, l’effet de sustentation lié à la forme de l’aile n’était pas encore connu. Il fut découvert deux siècles plus tard par Daniel Bernoulli. Malgré l’observation des modèles dans la nature l’homme a donc mis longtemps à comprendre et appliquer le principe de fonctionnement de l’aile, la base de la poussée aérodynamique. Les premiers vols avec des appareils capables de porter le poids d’un homme étaient réussis par le vol plané d’Otto Lilienthal.
C’est Orville Wright qui parcourut des distances plus longues avec sa machine motorisée et contrôlable «Kitty Hawk». Ainsi il créa la base du développement fulgurant de l’aviation.
Pourquoi le premier vol habité ne pouvait-il être réalisé qu’au 20ème siècle? Comme je l’ai exprimé dans mon essai «Goulet d’étranglement» de novembre, l’heure de «l’occasion historique» n’était pas encore arrivée. La situation générale, le matériel idoine et les connaissances physiques n’étaient réunis que dans les premières années du 20ème siècle.
Théoriquement, Leonardo avait été très proche de la solution. Ce sont les bons matériaux qui lui manquaient. Les frères Wright pouvaient franchir ce goulet d’étranglement. Le moteur à essence venait d’apparaître. Ainsi une nouvelle industrie était lancée. Des ailes fixes pour la sustentation et un moteur à explosion entraînant une hélice pour la propulsion.
La nature fournit des modèles en abondance à l’ingénieur construisant. La structure alvéolaire des diatomées pour les panneaux-support légers. Les plantes, surtout les arbres, inspiraient les statisticiens. Les libellules montraient la voie vers l’hélicoptère.
Les constructions de la nature ne peuvent pas être reprises tel quel. Il en faut plus! Le trait de génie de l’humain pensant doit inspirer l’application pratique. Ainsi l’impulsion de la nature se transforme en produit utilisable dans la pratique.

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