Bitcoin

Bitcoin, dazu Gedanken eines Laien.
Wer im Jahr 2013 hundert US-Dollar in Bitcoin angelegt hat und die Nerven hatte, geduldig bis heute zu warten, hätte heute 5 Mio.$ auf seinem Konto. Eine Zauberwährung, bei der es sich lohnt, etwas mehr darüber zu wissen. Ohne zu arbeiten ein Jahreseinkommen von 625’000 $ zu erwirtschaften, verdient Interesse.
Bitcoin basiert auf der Blockchain. Das ist sein wichtigstes Werkzeug.

Erste Frage:
Was ist eine Blockchain?
Peter hat mir zur Erklärung folgende Geschichte erzählt.
Peter besitzt ein Geheimdokument, welches nicht in fremde Hände kommen soll. Er muss es seinem Freund Walter übergeben. Nur kann er dies nicht persönlich ausführen. Peter ist schon sehr betagt, wohnt 40 km von Walter entfernt, und seine Mobilität ist stark eingeschränkt. Was er hat, ist einen Neffen. Einen guten, treuen und ehrlichen Neffen. Max heisst er und ist Velokurier. Er wird das Geheimdokument transportieren. Peter muss nun sicherstellen, dass unterwegs nichts passiert, nichts verloren geht. So konstruiert er einen kleinen, tragbaren, einbruchsicheren Tresor. Da hinein wird das geheime Gut gelegt und mit einem speziellen, hochsicheren Vorhängeschloss verschlossen. Von diesem Schloss gibt es nur einen einzigen Schlüssel. Peter ist der alleinige Besitzer dieses Schlüssels. Niemand anderer als Peter kann an das Geheimnis heran. Der zuverlässige Neffe bringt nun das besondere Paket zum Walter. Der besitzt auch ein sicheres Vorhängeschloss.
Auch mit nur einem einzigen, nur zu Walters Schloss passenden Schlüssel. Er hängt sein Schloss in die gleiche Öse des Tresors und schliesst es zu. Max fährt zu Peter zurück. Peter entfernt nun sein Schloss vom Tresor. Kann ihn aber nicht öffnen, weil er mit Walters Schloss gesperrt ist. Rückreise. Max pedalt wieder zu Walter. Damit ist sichergestellt, dass nur Walter Zugriff zum Inhalt der Schatulle hat. Walter ist jetzt in der Lage, mit seinem Schlüssel den Save zu öffnen und das Dokument zu entnehmen. Einfach genial!
So funktioniert die Blockchain. Es braucht einen speziellen Save, je ein Schloss mit einem Schlüssel und einen vertrauenswürdigen Kurier. In der Bitcoinwelt entspricht ein hochkompliziertes elektronisches Passwort dem Schlüssel. Das geheime Dokument wäre der Zahlungsbetrag und der Kurierdienst übernimmt das Internet. Eine Blockchain ist eine digitale Information.

Zweite Frage:
Wie funktioniert ein Zahlungsauftrag mit Bitcoin?
Hermann kauft beim Schreiner Manfred einen Tisch. Beide erledigen ihre Zahlungen mit Bitcoins. Mit Hilfe der Blockchain überweist Hermann den Betrag der Rechnung direkt an Manfred. Ohne die Zwischenschaltung eines Finanzdienstleisters. Die Bank, wie sie im klassischen Bankverkehr ihr Geld verdient, braucht es nicht mehr. Tönt gut. Keine Bankspesen, keine Handelsbank, kein Clearing, direkter Verkehr von Mann zu Mann. Eine grosse Zeiteinsparung und so sicher wie Gold. Totsicher würde mein Enkel sagen. Fein, einfach und schnell.
Bitcoins werden in einem Rechennetz geschaffen. Total virtuell. Sie werden elektronisch zwischen den Teilnehmern ausgetauscht. Der Besitz wird durch den kryptographischen Schlüssel ausgewiesen. Jede Transaktion wird von der Blockchain ausgeführt. Er sorgt auch für Fälschungssicherheit.

Dritte Frage:
Wie und wann erblickte der Bitcoin das Licht der Welt?
Bitcoin wurde 2008 erfunden. Am 3. Januar 2009 entstand die Schöpfung der ersten 50 Bitcoins. Der erste Warenaustausch gegen Bitcoins fand am 22. Mai 2010 statt. Zwei Pizzas wurden für 10’000 Bitcoins gehandelt.
Die Kindejahre der neuen Währung zwischen 2012 und 2020 waren sehr turbulent. Immerhin wurden im Jahr 2013 eine Million Transaktionen getätigt. Heute sind es zehn Millionen.
Der Wechselkurs zum US-Dollar glich einer Fahrt mit einer Berg-und-Talbahn. Er schwankte zwischen 4000 und 13’000 hin und her. Reine Spekulation. Mitte Mai 2021 wurden 50’000 US-Dollar für einen Bitcoin bezahlt. Welch eine Versuchung, so leicht an Geld zukommen. Erinnern Sie sich, liebe Leserin, an die Schlange am Baum der Erkenntnis im Garten Eden?

Vierte Frage:
Was ist eigentlich Geld?
Mit Geld kann man kaufen. Damit das funktioniert, muss es als Zahlungsmittel anerkannt sein. Mit Geld kann man sparen. Das ist nur erfüllt, wenn der Verlust an Kaufkraft über die Zeit klein ist (geringe Inflation). Langfristige Wertstabilität und Kaufkraft brauchen eine Versicherung. Die Zentralbank, die Nationalbank sorgt für das Vertrauen, damit das persönliche Kapital seinen Wert möglichst nicht verliert. Geld braucht eine Währung, Konten, Guthaben und Transaktionen.
Mit diesem Weltbild sind wir aufgewachsen. Ebenso mit den Finanzkrisen, die immer wieder auftreten. Der grundlegende Unterschied der konservativen Zahlungsabwicklung zum Geldtransfer mit Bitcoin besteht im Vertrauen zur Nachhaltigkeit der Werterhaltung. Wer steht für dieses Vertrauen bei Bitcoin gerade? Nur der im Moment stetig steigende Wechselkurs.

Fünfte Frage:
Was ist das Besondere am Bitcoin?

Zum Ersten:
Der Bitcoin ist ein enormer Stromfresser. Der Schreinermeister Martin verbraucht in seiner Werkstatt im Tagesdurchschnitt 20 Kilowattstunden Strom. Die eine Bitcoin-Transaktion mit Herrn Hermann, wie vorhin erzählt, konsumiert 50-mal so viel Elektrizität. Das Bitcoin-Netzwerk insgesamt verbraucht mittlerweile in einem Jahr mehr Strom als alle Schweizer zusammengenommen in derselben Zeit.
Dieser kolossale Energiekonsum resultiert aus der Komplexität der Passwörter, die auf ihrem Hin und Her zwischen den Teilnehmern gewaltige Rechenleistungen erbringen müssen. Das Hin und Zurück mit den elektronischen Schlüsseln ist ein hoch komplizierter Rechnervorgang, welcher viele Computer beschäftigt.

Zum Zweiten:
Bitcoin ist kein eigentliches Zahlungsmittel, keine wirkliche Währung. Es eignet sich eher als Werterhaltungsmittel.

Zum Dritten:
Der Wechselkurs des Bitcoins basiert nur auf Angebot und Nachfrage. Daher die enormen Kursschwankungen.

Als ich vor Jahrzehnten geschäftlich in San Paulo zu tun hatte, beherrschte den Brasilianern eine Inflationsrate von 4% pro Tag. Am Zahltag wechselten alle ihre Cruzeiros sofort in US-Dollar, um der galoppierenden Geldentwertung zu entkommen.
Heute gehört der Bolivar in Venezuela zur weichsten Währung. Vor drei Jahren betrug die Hyperinflation 130’000 Prozent! Eine Kiste mit 12 Weinflaschen im Werte von CHF 100 würde in einem Jahr später 13’000’000 CHF kosten. Mein Freund Ramon Martinez ist in Caracas geboren und lebt immer noch dort. Er besuchte mich neulich in Zürich und erzählte mir, wie er dank Bitcoin seine Familie ernähren konnte. Am Zahltag wechselt er sofort seinen Lohn in Bitcoins um. Die Kryptowährung behielt bis anhin ihren Wert. Im Gegenteil, er nahm von Tag zu Tag zu.
Kurz vor einem Einkauf wechselte er den benötigten Betrag in Bolivar um. Damit machte er seine Besorgungen im Supermarkt.
Im verflossenen Monat Mai schwankte der Wechselkurs zum Franken zwischen 53’000 und 33’000. Ein Verlust von 38% in wenigen Tagen. Das ist nicht das, was man sich unter einer stabilen Währung vorstellt. Im Gegensatz zu Aktien, hinter welchen Unternehmen stehen, die Geld verdienen, hat Bitcoin keine Wertschöpfung als Basis. Der Kurs schwankt nur durch Angebot und Nachfrage. Er steigt, solange genügend Menschen an den Bitcoin glauben. Das kleinste Gerücht an der Börse, «Tesla nimmt keine Bitcoins mehr an!», schon stürzt der Kurs wie ein Stein im freien Fall. Den Letzten beissen dann die Hunde.

Zum Vierten:
Der Bitcoin hat auch Vorteile gegenüber den klassischen Finanztransaktionen. Er ist dezentral. Er ist effizient. Er ist schnell. Und er ist fälschungssicher.

Zum Fünften:
Der Bitcoin ist neu und jung. Zum heutigen Tag hat er sich zu einem bedeutenden Player in der Finanzindustrie gemausert.

 

Letzte Frage:
Und jetzt?
Die Kryptobranche ist inzwischen ein relevanter, ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor geworden. Institutionelle Anleger und andere Profis werden sie nicht aus den Augen lassen.

Hände weg für Privatpersonen und Kleinanleger. Alles nur Spekulation! Für sie gibt es keine grosse Gewinne, kein schnelles Geld. Es sei denn, sie sind Glücksritter, Risikospieler, die sich grosse Verluste leisten können.

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Bitcoin

Bitcoin, réflexions d’un profane à ce sujet.
Quiconque aurait investi cent dollars américains dans le Bitcoin en 2013 et aurait eu les nerfs assez solides pour attendre patiemment jusqu’à ce jour d’hui, serait assis sur 5 millions de Dollars. Une monnaie magique qui mérite bien qu’on s’y attarde un peu. Générer un revenu annuel de 625’000 $ sans travailler éveille sans doutes un intérêt certain.
Le Bitcoin est basé sur le principe du „Blockchain“. C’est son outil majeur.

Première question :
Qu’est-ce qu’un Blockchain ?
Peter m’a raconté l’histoire suivante pour l’expliquer.
Peter a un document secret qu’il ne veut pas voir tomber dans les mains de quelqu’un d’autre. Il doit le remettre à son ami Walter. Seulement, il ne peut pas le faire personnellement. Peter est très âgé, vit à 40 km de Walter, et sa mobilité est très réduite. Mais il a un neveu. Un bon neveu, fidèle et honnête. Il s’appelle Max, et c’est un coursier à vélo. Il va donc transporter le document secret. Peter doit maintenant s’assurer, que rien ne lui arrive en chemin, que rien ne se perde. Il construit donc un petit coffre-fort portatif à l’épreuve des cambrioleurs. Les documents secrets y sont placés et verrouillés avec un cadenas spécial, hautement sécurisé. Il n’y a qu’une seule clé pour cette serrure. Peter est le seul propriétaire de cette clé. Personne d’autre que Peter ne peut accéder au secret. Le neveu fiable apporte maintenant le petit coffre-fort portatif à Walter, qui possède également un cadenas sécurisé, n’ayant qu’une seule et unique clé s’adaptant exclusivement à la serrure de Walter. Il accroche son cadenas dans le même œillet du coffre et le verrouille. Max retourne auprès de Peter. Peter retire maintenant son cadenas du coffre. Mais il ne peut pas l’ouvrir parce qu’il est verrouillé par la serrure de Walter. Voyage retour. Max pédale jusqu’à Walter. Cela garantit, que seul Walter a accès au contenu du coffre. Walter est maintenant capable d’utiliser sa clé pour ouvrir la sauvegarde et retirer le document. Tout simplement ingénieux !
Voilà comment fonctionne le Blockchain. Il faut une sauvegarde spéciale, un cadenas avec une clé pour chacun d’eux et un coursier de confiance. Dans le monde du Bitcoin, un mot de passe électronique très compliqué correspond à la clé. Le document secret serait le montant du paiement et le coursier est fourni par internet. Un Blockchain est une information digitale.

Deuxième question :
Comment fonctionne un ordre de paiement par Bitcoin ?
Hermann achète une table au menuisier Manfred. Tous deux effectuent leurs transactions avec des Bitcoins. Grâce au Blockchain, Hermann transfère le montant de la facture directement à Manfred. Sans l’intermédiaire d’un prestataire de services financiers. La banque, telle qu’elle gagne son argent dans les opérations bancaires traditionnelle, n’est plus nécessaire. Tout semble pour le mieux. Pas de frais bancaires, pas de banque d’affaires, pas de compensation, un trafic direct d’homme à homme. Un grand gain de temps et aussi sûr que l’or. Sûr et certain, dirait mon petit-fils. Chique, simple et rapide.
Les Bitcoins sont générés par tout un réseau d’ordinateurs. Totalement virtuel. Ils sont échangés électroniquement entre les participants. La propriété est comptabilisée par la clé cryptographique. Chaque transaction est exécutée par le Blockchain. Il permet également de lutter contre la contrefaçon.

Troisième question :
Comment et quand le Bitcoin a-t-il vu le jour ?
Le Bitcoin a été inventé en 2008. Le 3 janvier 2009, les 50 premiers Bitcoins ont été créés. Le premier échange de biens contre des Bitcoins a eu lieu le 22 mai 2010. Deux pizzas ont été vendues pour 10 000 Bitcoins.
Les premiers pas de la nouvelle monnaie, entre 2012 et 2020, furent très mouvementées. En fait, un million de transactions furent effectuées en 2013. Aujourd’hui, ce sont dix millions.
Le taux de change par rapport au Dollar américain ressemblait par contre à des montagnes russes. Il a fluctué entre 4000 et 13 000. Pure spéculation. À la mi-mai 2021, un Bitcoin valait 50 000 Dollars américains. Quelle tentation que d’obtenir de l’argent aussi facilement. Est-ce que vous souvenez, cher lecteur, de l’histoire du serpent et de l’arbre de la connaissance dans le jardin d’Eden ?

Quatrième question :
Qu’est-ce que l’argent, en fait ?
L’argent sert à acheter des biens. Pour que cela fonctionne, il faut qu’il soit reconnu comme un moyen valide de paiement. Avec l’argent, on peut amasser des économies. Cette condition n’est remplie que si la perte de pouvoir d’achat au fil du temps est faible (faible inflation). La stabilité de la valeur et le pouvoir d’achat à long terme doivent être assurés. La banque centrale, la banque nationale, donne la confiance nécessaire pour que le capital personnel ne perde pas de sa valeur tant que possible. L’argent a besoin d’une monnaie, de comptes, de soldes et de transactions.
Nous avons grandi avec cette vision du monde. Il en va de même pour les crises financières, qui se répètent sans cesse. La différence fondamentale entre le traitement conservateur des paiements et le transfert d’argent avec Bitcoin est la confiance dans la durabilité de la préservation de la valeur. Et qui soutient cette confiance dans le Bitcoin? Rien que le taux de change, qui fluctue régulièrement en ce moment.

Cinquième question :
Quelle est la particularité du Bitcoin ?
Tout d’abord :
Le Bitcoin est un énorme consommateur d’énergie. Martin, maître charpentier, consomme en moyenne 20 kilowattheures d’électricité par jour dans son atelier. Une seule transaction en Bitcoins avec M. Hermann, comme nous l’avons déjà dit, consomme 50 fois plus d’électricité. Le réseau Bitcoin dans son ensemble consomme désormais plus d’électricité en un an que toute la Suisse réunie dans le même laps de temps.
Cette consommation colossale d’énergie résulte de la complexité des mots de passe, qui doivent effectuer des calculs massifs lors de leurs allers-retours entre les participants. Le va-et-vient des clés électroniques est un processus informatique très complexe, qui occupe de nombreux ordinateurs.

Deuxièmement :
Le Bitcoin n’est pas un véritable moyen de paiement, ni une véritable monnaie. Il convient mieux comme réserve de valeur.

Troisièmement :
Le taux de change du Bitcoin est uniquement basé sur l’offre et la demande. D’où les énormes fluctuations du taux de change.
Il y a des décennies, lorsque j’avais des affaires à San Paulo, l’inflation brésilienne était de 4% par jour. Le jour de la paie, tout le monde changeait immédiatement ses Cruzeiros en Dollars américains pour échapper à la dévaluation galopante.
Aujourd’hui, le Bolivar du Venezuela fait partie d’une des devises les plus faibles. Il y a trois ans, l’hyperinflation était de 130 000% ! Une caisse de 12 bouteilles de vin d’une valeur de 100 CHF coûterait 13 000 000 CHF un an plus tard. Mon ami Ramon Martinez est né à Caracas et y vit toujours. Il m’a rendu visite à Zurich l’autre jour et m’a raconté comment il a pu nourrir sa famille grâce au Bitcoin. Le jour de la paie, il convertit immédiatement son salaire en Bitcoins. La crypto-monnaie a conservé sa valeur jusqu’à aujourd’hui. Au contraire, elle a augmenté de jour en jour.
Juste avant un achat, il échangeait le montant requis en Bolivars et l’utilisait alors pour faire ses courses au supermarché.
Au mois de mai, le taux de change du Bitcoin au Franc a fluctué entre 53 000 et 33 000, soit une perte de 38% en quelques jours. Ce n’est pas ce que l’on attend d’une monnaie stable. Contrairement aux actions, qui sont soutenues par des entreprises qui gagnent de l’argent, le Bitcoin n’a pas pour base la création de valeur. Le prix fluctue uniquement en fonction de l’offre et de la demande. Il augmentera tant que suffisamment de personnes croiront au Bitcoin. La moindre rumeur en bourse, „Tesla n’accepte plus les Bitcoins !“, déjà le cours plonge comme une pierre en chute libre. Le dernier de la colonne sera mordu par les chiens.

Quatrièmement :
Le Bitcoin présente également des avantages par rapport aux transactions financières traditionnelles. Il est décentralisé. Il est efficace. Il est rapide. Et c’est à l’épreuve des contrefaçons.

Cinquièmement :
Le Bitcoin est nouveau et jeune. Aujourd’hui, il s’est mué en un acteur majeur de l’industrie financière.

Dernière question :
Et maintenant ?
L’industrie des crypto-monnaies est maintenant devenue un facteur économique pertinent et sérieux. Les investisseurs institutionnels et autres professionnels ne les perdront pas de vue.

Les particuliers et les petits investisseurs devraient par contre les laisser tomber. Ce ne sont que pures spéculations ! Pour eux, il n’y a pas de gros profits, pas d’argent rapide. Sauf s’ils sont des soldats de fortune, des preneurs de risques, qui peuvent se permettre de grosses pertes.

 

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Kochkunst

Als Frau Adele Escher, geborene Bodmer, um die Kreditanstalt aus der Bahnhofstrasse um die Ecke stiefelte, fuhr das Rösslitram nach Tiefenbrunnen ab. Was sie jetzt bräuchte, wäre eine Tramverbindung zur Talstation der Seilbahn Rigiblick. Leider gab es die nicht.
Adele war mit dem linken Bein aufgestanden. Es war heute nicht ihr Tag. Ihre Kammerzofe lag mit Fieber im Bett. Die eigene Kutsche hatte ihr Gatte früh morgens anspannen lassen. Eigentlich benutzte Dr. Andreas Escher, Verwaltungsratspräsident der Bank Sparhafen, die Diligence des Morgens kaum. Ausgerechnet heute war er damit unterwegs nach Wollishofen. Es war Adele Escher somit dieser Tage nichts anderes übriggeblieben, als anstelle mit der Magd allein einzukaufen. Mit einem Seufzer nahm sie den vollen Weidenkorb, der sich durchbeugte und knarrte, wieder auf und bestieg eine freistehende Pferdedroschke. Die Fahrt durch die Stadt hinauf auf den Zürichberg zur Hadlaubstrasse trug nicht dazu bei, ihre üble Laune zu verbessern. So kam sie mürrisch gelaunt bei ihrer Villa an. Die Kutsche hatte den Rückweg schon angetreten, als sich wie von selbst die Türe des Lieferanteneingangs öffnete und Ludgianna, die Köchin, ihr entgegeneilte. Sofort merkte sie, dass die Herrin übelster Laune war. Ein kurzer Gruss, schon war sie mit den Lebensmitteln unterwegs in die Küche.

Nicht alle Haushalte im Zürich des Historismus leisteten sich eine Köchin. Beim Durchschnitt war es die Ehefrau und Mutter, welche die Kelle schwang. Die meisten von ihnen hatten den Ruf, gute Köchinnen zu sein. Feines Essen war die Waffe, um die Vorherrschaft im Hause nicht zu verlieren. Es war die Zeit, da die Parole galt: »Die Liebe geht durch den Magen!« In allen bürgerlichen Hausständen hatten die Frauen den Ehrgeiz, täglich eine gelungene Speisenfolge für den ganzen Haushalt auf den Tisch zu zaubern.
Das Wissen dazu wurde von Generation zu Generation über die weibliche Linie weitergegeben. Es gehörte zum Stolz der Mütter und der Töchter, in regelmässiger Folge die seit Menschengedenken in der Familientradition gehüteten Geheimrezepte in der Küche zu verwirklichen. Kochbücher gab es damals kaum.
Die Kochkunst war ein familieneigenes Kunstwerk. Dieses wurde seit Jahrhunderten weiterentwickelt. Das künstlerische Schaffen in der Küche gehörte zum guten Ruf. Dieser musste bei jeder sich gebenden Gelegenheit für Bewunderung der Gäste sorgen. Das Gütesiegel einer jeden Familie war «vortrefflich kochen können».
Jede Kochkünstlerin hatte ihre Kenntnisse, ihre Tricks und ihr Wissen im Kopf. Es kam selten vor, einmal ein Rezept für eine besonders raffinierte Sauce in einem Schulheft, welches in der Schublade des Küchentisches aufbewahrt wurde, festzuhalten. Für das gekonnte Kochen brauchte es Feingefühl. Auf das abgestimmte Abschmecken kam es an. Übung, Wissen, Fähigkeiten und Erfahrung bildeten das Fundament. Je älter die Frau, umso besser die Küche. Unschlagbar waren Speisen aus Grossmutters Küche.

Nur die Elite der Stadtbewohner hatte eine Köchin. Diese herrschte in ihrem Reich, in der Kochstube. Von der Herrschaft hatte dort niemand etwas zu suchen. Mit dem Erfolg, dass die höheren Töchter keine Ahnung hatten, wie man Spiegeleier buk. Die Überlieferung der Rezepte ging damit von selbst verloren.
Elisabeth Fülscher, die Tochter eines aus Hamburg eingewanderten Ingenieurs, lag das Kochen im Blut. Schon als Teenager hatte sie in der siebenköpfigen Familie Eltern und Geschwister mit exquisiten Mahlzeiten überrascht. Sie perfektionierte ihr Kochwissen und wurde in der ersten Zürcher Privatkochschule von Anna Widmer Hauswirtschaftslehrerin. Hier erkannte Elisabeth Fülscher eine Marktlücke. Sie übernahm die Kochschule und bildete dort den weiblichen Nachwuchs der oberen Tausend aus. Die höheren Töchter wurden bei ihr in nahezu wissenschaftlicher Weise in die Kunst, den Zukünftigen zu verwöhnen, eingeführt. Damit die Mädchen nach bestandener Absolvierung nicht alles Wissen in den Wind schlugen, erfand Frau Fülscher DAS KOCHBUCH schlechthin. Der »Fülscher« wurde zum Standardwerk der modernen Küche für jedermann und jedefrau. Dieses Werk kam 1928 heraus und hielt mit knapp1’800 Rezepten das ganze Wissen der Kochkunst fest. Es war nicht nur eine Wegleitung für den Küchendienst. Es war die historische Edition des mündlich überlieferten, familiären Kochwissens. Ein Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte der Kochkunst.

Mit der Zeit veränderte sich die Struktur der Familie. Vorbei die Epoche, wo die Frau das Feuer hütete und der Mann auf die Jagd ging. Die drei Töchter bei Eschers hatten klare Vorstellungen, ihr Leben zu gestalten. Alle drei hatten einen Beruf. Für viele Bürger kam das nahe an den Skandal heran. Eine Frau, die Geld verdienen geht. So etwas tut man doch nicht!
Bei Eschers ging dieses Erdbeben der Veränderungen nicht ohne Zerwürfnisse und heftige Diskussionen über die Bühne. Mutter Adele hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, diesem ungebührlichen Bestreben der Neuzeit, wie sie es nannte, Hindernisse in den Weg zu legen. Über eine längere Zeitperiode war der harmonische Fluss des Familienlebens einem reissenden Wildbach der Emotionen gewichen. Es flogen die Fetzen! Alle Register wurden gezogen. Die Tradition der Vorfahren. Der Einsatz von Verwandten und Bekannten als «unabhängige Berater». Ein Austauschaufenthalt im Welschland. Kopplungsversuche an den Bällen vor dem Sächsilüte. Es war eine Zeit der grossen Belastung der oberen Tausend, nicht nur für die Eschers. Die ganze «gute Gesellschaft» erlitt eine Revolution. Die Moderne eroberte die Oberhand. Die Töchter errangen den Sieg. Diese furchtbare Emanzipation, Adele fand keine bessere Bezeichnung, liess sich nicht aufhalten. Die Jungen gingen ihren Weg in die Moderne.

Annabella war Architektin und hatte einen Pestalozzi geheiratet, der war Chemiker. Er war in seinen Beruf verliebt. Dr. Emil Pestalozzi war Oberassistent bei Professor Paul Karrer an der Universität. Er hatte ein eigenes Labor mit Doktoranden und Laboranten. Ein aufs modernste eingerichteter Arbeitsraum. Überall köchelten gläserne Versuchsapparaturen vor sich hin. Emil arbeitete an seiner Habilitation. Er war einer der begabtesten Exponenten der präparativen organischen Chemie. Das Institut war sein Zuhause. An seinem Schreibtisch sitzend, hatte er eben die letzten Eintragungen in sein Laborjournal geschrieben. Jetzt war die Kaffeepause fällig.
„Eigentlich“, so sinnierte er, „besteht zwischen der Chemie und der bürgerlichen Küche kein prinzipieller Unterschied. Ein gradueller aber schon. Zu viel Salz in der Suppe, und sie ist ungeniessbar. In den Abguss damit. Liegt bei uns ein unreiner Stoff vor, so genügt eine sorgfältige Destillation, um den Schaden zu beheben. –  So einfach ist es jedoch auch wieder nicht. Für beide Tätigkeiten braucht es Wissen und Übung. Komplizierte Moleküle zu synthetisieren ist ein Kunststück. Ab und zu gar eine Glanzleistung. In der Küche Bewunderung mit einer meisterhaft zubereiteten Speise zu erreichen, ist eine Kunst. Es entsteht ein Kunstwerk. Ein Kunstwerk wird aus der Küche auf den Esstisch aufgetragen. Auch wenn in der Küche gewisse chemische Vorgänge nötig sind, braucht es dort vor allem Intuition und Vorstellungsvermögen. Das macht das Kunstwerk aus!»
An den Wochenenden zu Hause hatte Emil das Kochen im Griff. Sein „Boeuf Stroganoff“ erfuhr von seinen Lieben grosses Lob. Die Kocherei im Laboratorium war ein Kunststück. Den Sonntagsbraten auf den Tisch zu bringen, war für Pestalozzi ein Kunstwerk.

Pestalozzi hat es nicht mehr erlebt. Die Arbeiten im Labor und jene in der Küche begannen sich mit der Zeit anzugleichen. Sowohl der Koch wie der Laborant stellten alle notwendigen Substanzen bereit, studierten das Fertigungsverfahren. In der Küche entsprach es der Mise-en-place. Im Labor standen die Ausgangschemikalien in Reih und Glied. Die Verfahrensvorschriften, so nennen die Chemiker ihre Rezepte, lagen bereit. Wenn alles vorbereitet und der Herstellungsvorgang verstanden war, ging an beiden Orten die Kocherei los.

Die Gesellschaft erfuhr eine Modernisierung. Der konservativen Vergangenheit wurde der Rücken gekehrt. Mit der Zeit verlor sich das Fachwissen, wie die Familienrezepte zu bereiten sind, mehr und mehr. Der «Fülscher» hatte eine neue Epoche eingeläutet.
Jede Zeitung, jede Zeitschrift, die etwas auf sich gibt, führt eine Kochrubrik. Publiziert regelmässig neue, zum Teil bizarre Rezepte. Betty Bossi erblickt das Licht der Welt. Fachzeitschriften der Gastronomie kommen auf. In den Buchläden gibt es meterlange Regale mit Kochbüchern aus aller Herren Länder. Die Flut der Publikationen steigt tsunamiartig an. Das traditionelle Wissen der kochenden Grossmütter ist nur noch Geschichte. Ähnlich ist in den Laboratorien die Erfahrung der Alchemisten modernen Kenntnissen gewichen.
Im Labor wie in der Küche wird strenggläubig und präzis nach Vorschrift, nach «Fülscher», gekocht. Für die Chemie ist das so in Ordnung. Es ist ein Kunststück, ein neues Molekül zu schaffen.
Um das Kunstwerk in der Gastronomie, in der Speisefolge zur wahren Grösse zu bringen, braucht es mehr. Es braucht „das gewisse Etwas“, das «feine Gespür». Nennen wir es Einfühlungsvermögen. Das wurde einst von der Grossmutter auf die Mutter, von der Mutter auf die Tochter weitergegeben. Diese Wissenskette hat sich aufgelöst. Wenn man den Arbeiten der Hausköchinnen und der Laboranten an ihrem Arbeitsplatz zuschaut , stellt man kaum einen Unterschied fest. Beide starren versklavt auf die Rezepte.

Fünf Minuten anbraten sind heute genau fünf Minuten. Früher gaben der Geruch, das Aussehen und eine kleine Kostprobe darüber Auskunft, wann die Sauce perfekt war. Die Arbeiten der Laboranten und jene der Köche haben sich durch standardisierte Herstellungsverfahren in ein Korsett gezwungen, an das man sich zu halten hat.

Das Kunstwerk der Kochkunst ist zum Kunststück verkommen.

 

 

 

 

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Art culinaire

Lorsque Dame Adèle Escher, née Bodmer, prenait le coin de la avenue de la gare autour de la Crédit Suisse, le tram à cheval était déjà parti pour Tiefenbrunnen. Ce qu’il lui fallait maintenant, c’était une correspondance en tramway vers la station en aval du téléphérique du Rigiblick. Malheureusement, il n’y en avait pas.
Adèle s’était levée du pied gauche. Ce jour d’hui n’était vraiment pas son jour. Sa femme de chambre était alitée avec de la fièvre. Son mari avait attelé sa propre voiture déjà tôt ce matin. En fait, le Dr. Andreas Escher, président du conseil d’administration de la Bank Sparhafen, n’utilisait guère le fiacre durant la matinée. Mais juste aujourd’hui, il était en route pour Wollishofen. Adèle Escher n’avait donc pas d’autre choix que d’aller faire les courses toute seule au lieu d’y aller avec la bonne. Avec un soupir, elle ramassa le panier d’osier plein, qui s’infléchissait et gémissait, et monta dans une diligence libre. La traversée de la ville par le Zürichberg jusqu’à la Hadlaubstrasse ne fit rien pour améliorer sa mauvaise humeur. De ce fait, elle arriva affublée d’une humeur grincheuse à sa villa. Le fiacre avait déjà entamé son voyage de retour quand, comme par magie, la porte des livraisons s’ouvrit et Ludgianna, la cuisinière, se précipita à sa rencontre. Elle remarqua tout de suite que Madame était d’une humeur exécrable. Un salut bref et elle était en route pour la cuisine avec les provisions.

Pas tous les ménages du Zurich historique n’eurent les moyens de se payer une cuisinière. Pour le commun des mortels, c’était l’épouse et mère, qui maniaient la louche. La plupart d’entre elles avaient la réputation d’être de bonnes cuisinières. Les mets raffinés étaient l’arme secrète pour ne pas perdre la dominance dans le foyer. C’était l’époque où le mot d’ordre était : „Le chemin du cœur passe par l’estomac !“ Dans tous les ménages de la classe bourgeoise, les femmes avaient l’ambition de matérialiser chaque jour une séquence de repas réussie pour toute la maisonnée.
Le savoir et la manière de procéder étaient transmis de génération en génération par la lignée féminine. C’était une question de fierté pour les mères et filles de mettre régulièrement en pratique dans la cuisine les recettes secrètes, qui avaient été conservées dans la tradition familiale depuis des temps immémoriaux. Les livres de cuisine n’existaient quasiment pas à l’époque.
L’art de la cuisine était un art familial. Il fut développé au cours des siècles. La création artistique culinaire faisait partie d’une bonne réputation. Et devait garantir l’admiration des invités à chaque occasion. Le sceau d’approbation de chaque famille était „ est capable de cuisiner de manière excellente“.
Chaque artiste cuisinière avait son savoir, ses astuces et ses connaissances dans sa tête. Il était rare qu’une fois une recette d’une sauce particulièrement raffinée soit consignée dans un cahier d’écolier conservé dans le tiroir de la table de la cuisine. Une bonne cuisine exige de la sensibilité. C’était la dégustation appliquée qui importait. La pratique, le savoir, les compétences et l’expérience en étaient les fondements. Plus la femme était âgée, meilleure était sa cuisine. Les plats de la cuisine de grand-mère étaient imbattables.

Seule l’élite des citadins se payait une cuisinière. Elle régnait dans son royaume, dans la cuisine. Personne de la classe dirigeante n’y avait à y faire. Avec le résultat que les filles de maîtres n’avaient aucune idée comment se faire cuire des œufs au plat. La transmission des recettes se perdait donc d’elle-même.
Elisabeth Fülscher, fille d’un ingénieur immigré de Hambourg, avait la cuisine dans le sang. Déjà en tant qu’adolescente, elle avait surpris ses parents et frères et sœurs d’une famille de sept personnes avec des repas exquis. Elle se perfectionna en l’art culinaire et devint professeure d’enseignement ménager dans la première école de cuisine privée d’Anna Widmer à Zurich. C’est là qu’Elisabeth Fülscher reconnut une lacune du marché. Elle reprit l’école de cuisine et y forma la relève féminine pour le millier de la classe dirigeante. Chez elle, les filles supérieures furent initiées de manière presque scientifique à l’art de gâter leurs futurs maris. Pour que les jeunes filles ne jettent pas toutes leurs connaissances aux orties après leur diplôme, Mme Fülscher inventa le LIVRE DE CUISINE par excellence. Le „Fülscher“ devint l’ouvrage de référence de la cuisine moderne pour tout un chacun. Cet ouvrage, paru en 1928, recensait l’ensemble des connaissances de l’art culinaire avec près de 1800 recettes. Il ne s’agissait pas seulement d’un guide pour le personnel de cuisine. C’était l’édition historique des connaissances culinaires familiales transmises oralement. Une étape importante dans le développement de l’art culinaire.

Au fil du temps, la structure de la famille s’est transformée. L’époque où la femme s’occupait du feu et l’homme allait à la chasse est bien révolue. Les trois filles de la maison Escher avaient des idées claires sur la manière de mener leurs vies. Tous les trois avaient une profession. Pour de nombreux citoyens, cela frôlait le scandale. Une femme qui sort pour aller gagner de l’argent. Cela ne se fait pas!
Pour les Escher, ce séisme du changement ne s’est pas déroulé sans discorde ni discussions animées. Mère Adèle avait tout fait pour mettre des bâtons dans les roues de cette entreprise inconvenante de ces temps modernes, comme elle l’appelait. Pendant une longue période, le flux harmonieux de la vie familiale avait fait place à un torrent d’émotions. On s’y écharpait ! Tout fut mis en œuvre pour stopper ce changement. La tradition des ancêtres. La mise en œuvre de parents et connaissances en tant que „conseillers indépendants“. Une période d’échange en terres romandes. Tentatives d’entremise lors des bals avant le Sächsilüte. C’était une période de grande tension pour le millier supérieur, et pas seulement pour les Escher. Toute la „bonne société“ a subi cette révolution. La modernité avait pris le dessus. Les filles ont remporté la victoire. Cette terrible émancipation, Adèle ne trouvait pas de meilleur terme, ne pouvait être arrêtée. Les jeunes ont suivi leur chemin dans l’ère moderne.

Annabella était architecte et avait épousé un Pestalozzi, qui était chimiste. Il était enamouré de sa profession. Dr. Emil Pestalozzi était l’assistant principal du professeur Paul Karrer à l’université. Il y avait son propre laboratoire avec des doctorants et des assistants de laboratoire. Une salle de travail pourvue des équipements les plus modernes. Des appareils expérimentaux en verre mijotaient partout. Emil y travaillait sur son doctorat d’État. Il était l’un des représentants les plus doués de la chimie organique préparative. L’institut était sa maison. Assis à son bureau, il venait d’inscrire les dernières entrées de son journal de laboratoire. C’est maintenant l’heure de la pause-café.
“En fait“, se dit-il, “il n’y a pas de différence de principe entre la chimie et la cuisine bourgeoise. Mais il y en a un qui est graduel. Trop de sel dans la soupe, et elle est immangeable. Versez-la dans l’égout. S’il s’agit d’une substance impure, une distillation soigneuse suffit à réparer les dégâts. – Cependant, ce n’est pas si simple. Ces deux activités nécessitent des connaissances et de la pratique. Synthétiser des molécules compliquées est un exploit. De temps en temps, même une action d’éclat. Susciter l’admiration avec un plat préparé de main de maître est un art. Une œuvre d’art est créée. Une œuvre d’art est servie de la cuisine à la table. Même si certains processus chimiques sont nécessaires dans la cuisine, ce qui y est vraiment nécessaire, c’est l’intuition et l’imagination. C’est ça qui fait l’œuvre d’art !”
Les fins de semaine à la maison, Emil avait la cuisine bien en main. Son „Boeuf Stroganoff“ reçevait de grands éloges de la part de ses proches. Cuisiner dans le laboratoire était un exploit. Mettre le rôti du dimanche sur la table était une œuvre d’art pour Pestalozzi.

Pestalozzi n’a pas vécu pour le voir. Le travail en laboratoire et celui en cuisine commencèrent à converger avec le temps. Le cuisinier tout comme le laborantin préparaient tous les ingrédients nécessaires, étudiaient le processus de production. Dans la cuisine, cela correspondait à la mise en place. Dans le laboratoire, les produits chimiques de départ s’alignaient. Les consignes du procédé, comme les chimistes appellent leurs recettes, étaient prêtes. Lorsque tout a été préparé et que le processus de fabrication a été compris, la cuisson commençait aux deux endroits.
La société était en train de se moderniser. On a tourné le dos au passé conservateur. Au fil du temps, le savoir-faire en matière de préparation des recettes familiales s’est perdu de plus en plus. Le „Fülscher“ avait inauguré une nouvelle ère.
Chaque journal, chaque magazine qui se respecte, a une section culinaire. Publie régulièrement de nouvelles, parfois bizarres recettes. Betty Bossi voit la lumière du jour. Des magazines spécialisés dans la gastronomie apparaissent. Dans les librairies, on y trouve des étagères de plusieurs mètres de long chargées de livres de cuisine du monde entier. Le flot des publications monte comme un tsunami. Le savoir traditionnel des grands-mères cuisinières n’est plus que de l’histoire ancienne. De même, dans les laboratoires, l’expérience des alchimistes a fait place aux connaissances modernes.
Dans le laboratoire, comme dans la cuisine, la cuisine est faite strictement et précisément dans les règles de l’art, selon „Fülscher“. Pour la chimie, cela va très bien. Créer une nouvelle molécule relève de l’exploit.
Dans la gastronomie, pour amener l’œuvre d’art dans le menu à sa vraie grandeur, il en faut plus. Il faut „ce petit quelque chose“, ce „bon flair“. Appelons ça de l’empathie. C’était autrefois transmis de grand-mère à mère, de mère à fille. Cette chaîne de connaissances s’est dissoute. Si vous observez le travail des cuisiniers à domicile et des techniciens de laboratoire sur leur lieu de travail, vous ne remarquez guère de différence. Tous deux fixent les recettes avec un regard d’esclave.

Faire saisir pendant cinq minutes, c’est aujourd’hui exactement cinq minutes. Autrefois, l’odeur, l’aspect et un peu de dégustation vous disaient quand la sauce était parfaite. Le travail des techniciens de laboratoire et celui des chefs cuisiniers a été contraint par un corset de procédures de fabrication standardisées, auxquelles il faut se conformer.

L’art de la cuisine a dégénéré en un tour de force.

 

 

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Wandel

«Die Welt ist aus den Fugen!» Herr Hagen hat nicht ganz Unrecht. Alle Leute, die ich im Laufe der letzten Wochen antreffe, strahlen Unzufriedenheit, Unsicherheit, Ungewissheit und eine Zukunftsangst aus.

Nicht so Herr Hagen. Jeder kennt ihn. Er gehört zum Dorf wie die Poststelle oder die Kirche. Es besteht keine Möglichkeit, Herrn Hagen, diese Frohnatur, nicht anzutreffen. Er ist immer überall. Auf dem Waldweg, wenn man allein auf einem Spaziergang in Ruhe nachdenken möchte. Ebenso im Grossverteiler beim Wocheneinkauf. Hagen ist da. Er strahlt dich an. Bevor man es sich gewiss ist, hat er einen schon mit samt dem Einkaufzettel in ein – wie er sagt – wichtiges Gespräch gewickelt. Es braucht Schlauheit und Diplomatie, seinem Redefluss zu entkommen. Dies, weil er die Gabe hat, interessante Themen verständlich zu erläutern.

Klar! Europa, und nahezu die ganze Welt, erlebt zurzeit einen Umbruch. Wir sind unterwegs in eine neue Epoche. In dieser Übergangszeit erscheint alles turbulent, nicht vorhersehbar, chaotisch. Dieser Zustand ist nicht neu. Er tritt immer auf, wenn grosse Umwälzungen bevorstehen.
Sie müssen nicht nur in der grossen, weiten Welt daherkommen. Auch ein Umzug aus einem Einfamilienhaus in eine Vierzimmerwohnung mit Balkon im vierten Stock, löst für den, den es betrifft, ähnliche Verwerfungen auf. Nur, diesmal hat es die ganze Menschheit erwischt.
Seit der Mensch begann, auf zwei Beinen zu laufen, durchschritt er Epoche um Epoche. Je weiter er kam, desto mehr veränderte er die Struktur, die er eben verlassen hatte. Die Wildbeuter wurden sesshafte Bauern. Die Bauernhöfe entwickelten sich zu Dörfern und Städten. Die Bevölkerung wuchs. Das Gewerbe trennte sich von der Tierzucht und dem Ackerbau. Die ersten Vorboten der Industrie hielten Einzug. Das Spinnrad; der Webstuhl; die Windmühle; das Wasserrad. Die anschliessende Entwicklung des Buchdruckgewerbes war eine enorme Innovation, vergleichbar mit dem Internet. Die Gesellschaft begann sich zu organisieren, Hierarchien entstanden.
James Watt brachte die Dampfmaschine zum Laufen. Die erste industrielle Revolution brach, wie ein gewaltiger Wolkenbruch, über Arbeit und Gewerbe her. Die Muskelkraft wurde durch die Maschinenkraft ersetzt. Der Maschinenbau knüpfte Erfolg an Erfolg: automatische Webmaschinen, Dampflokomotiven, Eisengiessereien und Druckpumpen erleichterten die Arbeit der Menschen.
Die zweite Revolution, das Fliessband, krempelte die Fertigungstechnik um. Die Massenproduktion von Autos, Radios, Fernsehgeräten und anderen Produkten überschwemmten den Markt.
Die Dritte brachte den Computer, und aus ihm ging die künstliche Intelligenz hervor.
Von Meilenstein (Spinnrad) zu Meilenstein (Roboter) veränderte der Mensch mit seiner Neugier, seiner Schlauheit und seinem Durchhaltewillen die Welt, in der wir heute leben. Veränderte er die Welt von Epoche zu Epoche in die nächste. Perioden der Ruhe und der Prosperität wechselten mit Abschnitten des undurchsichtigen Durcheinanders.

In einem solchen Zeitabschnitt, einem solchen Umbruch, befinden wir uns jetzt. 1950 hing das Telefon noch an der Wand. Heute trägt es ein jeder es in seiner Tasche. 1969 landete der erste Mensch auf dem Mond. Heute hängt der Kosmos voller Satelliten. Eine Landung eines Menschen auf dem Mars wird ernsthaft in Erwägung gezogen.
Plötzlich hatten wir von allem zu viel. Zu viele Konsumgüter, zu viele Fluggesellschaften, zu viele Autos. Zu viel Raubbau an lebenswichtigen Ressourcen wird gedankenlos in Kauf genommen, zu viele Menschen auf unserem Planeten. COVID 19 erzwang einen Marschhalt.

Auf einmal hatten wir Zeit über unsere Leistungen nachzudenken. Vieles, was wir liebgewonnen haben und was wir für richtig gehalten haben, wird in Frage gestellt. Zur Weiterentwicklung des Fortschritts gehört der Wandel der Strukturen. Betrachten wir, um beim Beispiel zu bleiben, das Empfinden der Beteiligten bei der Einführung der automatischen Webmaschinen im Zürcher Oberland. Alle im Land verstreuten Handwebstühle wurden nicht mehr gebraucht. Die Heimarbeiter wussten weder ein nach aus. Kein Einkommen mehr, eine Katastrophe, keine Besserung in Sicht. Ein paar Jahre später, der Pulverdampf hatte sich gelichtet, fanden sie besser bezahlte Arbeit in den Fabriken. Wie waren wohl die Gefühle der Büroangestellten und Buchhalter viele Jahrhunderte später, als ihre Arbeit von Computern übernommen wurden? Ein ähnliches Bild tat sich auf.
Das genaue Gegenteil war bei der Papierherstellung und der Einführung der Druckerpresse zu beobachten. Die Herden von Ziegen mussten ihr Leben nicht mehr lassen, um das Pergament als Schreibunterlage zu liefern. Neue Möglichkeiten taten sich auf. Man lernte etwas ganz Neues. Man lernte lesen. Daraus ergaben sich neue Chancen, bessere Jobs.
Die Zeit, in der ein solcher turbulenter Wandel stattfindet, dauert in der Regel 10 bis 20 Jahre. Diese Zeitspanne ist für den Menschen, der sie erlebt, die Hölle. Er sieht keinen Ausweg, er fühlt sich bedroht, er hat Angst bezüglich allem, was auf ihn zukommen könnte. Er wünscht die gute alte Zeit zurück. Leider war sie nicht so gut wie sie im Rückspiegel aussieht.

Was uns die Geschichte gelehrt hat, ist, dass diese Zukunft, wenn sie einmal Gegenwart geworden ist, besser ist, angenehmer ist, schöner ist. Das erlebten viele von unseren Vorfahren, die im Sog der Epochenablösung herumgewirbelt worden waren. Alle haben es erlebt.
Die Bauern auf dem Feld. Die Städter in den Werkstätten. Die Weber an den Handwebstühlen. Warum nicht auch wir?

Es besteht Zuversicht. Wir werden die Zeit der Krise überleben. Die Welt ist noch nie untergegangen.

Das nächste Mal, wenn ich Herrn Hagen sehe, werde ich ihm sagen: «Die Welt erscheint nur so, wie wenn sie aus den Fugen geraten wäre. Stimmt nicht. Im Gegenteil. Sie ist auf dem Weg in eine bessere Zukunft.»

 

 

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Transformation

„Le monde est sorti de ses gonds!“ Monsieur Hagen n’a pas tout à fait tort. Toutes les personnes, que je rencontre au cours de ces dernières semaines, respirent le mécontentement, l’insécurité, l’incertitude et une peur de l’avenir. Mais certainement pas Monsieur Hagen. Tout le monde le connaît. Il fait tout autant partie du village que la poste ou l’église. Il n’y a aucun moyen de ne pas rencontrer Monsieur Hagen, ce joyeux personnage. Il est toujours et partout. Que ce soit sur le chemin forestier, quand on aimerait réfléchir seul lors d’une promenade paisible. Ou que ce soit au supermarché, quand vous faites vos courses de la semaine. Hagen est là. Il rayonne. Avant même que vous ne vous en rendiez compte, il vous a déjà entraînée dans ce qu’il appelle une conversation importante, avec votre liste de courses à la clé. Il faut alors user de ruse et de diplomatie pour échapper à sa logorrhée. Mais il a le don d’expliquer des sujets intéressants et ce d’une manière compréhensible.
C’est sûr! L’Europe, et presque le reste du monde, connaît actuellement un bouleversement. Nous sommes sur le point d’entrer dans une nouvelle ère. Dans cette période de transition, tout semble turbulent, imprévisible, chaotique. Cet état de fait n’est pas nouveau. Cela se produit toujours lorsque de grands bouleversements sont imminents. Ils n’ont pas besoin de surgir uniquement dans le grand, vaste monde. Même déjà un déménagement d’un pavillon vers un appartement de quatre pièces avec balcon au quatrième étage provoque des bouleversements similaires pour les personnes concernées. Seulement, cette fois, c’est toute l’humanité qui est concernée.
Depuis que l’homme a commencé à marcher sur deux jambes, il a traversé des époques, les unes après les autres. Plus il avançait, plus il changeait la structure, qu’il venait de quitter. Les chasseurs sont devenus des agriculteurs sédentaires. Les fermes se sont transformées en villages et en villes. La population a augmenté. Le commerce s’est séparé de l’élevage et de l’agriculture. Les premiers signes avant-coureurs de l’industrie firent leur apparition. Le rouet; le métier à tisser; le moulin à vent; la roue à eau. Le développement ultérieur de la presse à imprimer a constitué une énorme innovation, comparable à l’internet. La société a commencé à s’organiser, des hiérarchies sont apparues.

James Watt fit fonctionner la machine à vapeur. La première révolution industrielle s’est abattue sur le travail et le commerce comme une pluie diluvienne. La force musculaire a été remplacée par la puissance des machines. L’ingénierie mécanique vola de succès en succès: les métiers à tisser devinrent automatiques, les locomotives marchèrent à la vapeur, les fonderies d’acier et les pompes facilitèrent le travail des gens.
La deuxième révolution, la chaîne de montage, a bouleversé la technologie de fabrication. La production de masse de voitures, radios, télévisions et autres produits a inondé le marché.
La troisième a généré l’ordinateur, et de lui est apparu l’intelligence artificielle.
De jalon (rouet) à jalon (robot), la curiosité, l’astuce et la persévérance de l’homme ont modifié le monde, dans lequel nous vivons aujourd’hui. Il a modifié le monde d’une époque à l’autre. Des périodes calmes et prospères ont alterné avec des périodes confuses et opaque.
C’est dans une telle période, un tel bouleversement, que nous nous trouvons aujourd’hui. En 1950, le téléphone était encore accroché au mur. Aujourd’hui, tout le monde le porte dans sa poche. En 1969, le premier homme a marché sur la lune. Aujourd’hui, le cosmos est rempli de satellites. Un atterrissage humain sur Mars est sérieusement envisagé.

Soudainement, nous avions trop de tout. Trop de biens de consommation, trop de compagnies aériennes, trop de voitures. Trop de pillage des ressources vitales accepté sans réfléchir, trop de personnes sur notre planète. COVID 19 a forcé un arrêt de marche.
Soudain, nous avons eu le temps de réfléchir à nos réalisations. Une grande partie de ce qui nous a été cher et de ce que nous avons cru être juste est remise en question. Pour faire avancer le progrès, il faut notamment changer les structures. Considérons, pour rester dans l’exemple, les sentiments des personnes concernées lors de l’introduction des métiers à tisser automatiques dans l’Oberland zurichois. Tous les métiers manuels disséminés dans le pays devinrent obsolètes. Les travailleurs à domicile ne savaient plus ni comment entrer ou sortir. Plus de revenus, une catastrophe, aucune perspective en vue. Quelques années plus tard, la fumée des armes s’étant dissipée, ils ont trouvé un travail mieux rémunéré dans les usines. Je me demande ce qu’ont ressenti les employés de bureau et les comptables plusieurs siècles plus tard, lorsque leur travail a été remplacé par des ordinateurs? Une image similaire est apparue.
L’inverse s’est produit quant à la fabrication du papier et l’introduction de la presse à imprimer. Les troupeaux de chèvres n’avaient plus besoin de donner leur vie pour fournir le parchemin nécessaire à l’écriture. De nouvelles possibilités se sont offertes à nous. On put apprendre quelque chose d’entièrement nouveau. On apprit à lire. Il en est résulté de nouvelles opportunités, de meilleurs emplois.
La période requise pour un changement aussi turbulent dure généralement 10 à 20 ans. Cette période est un enfer pour les personnes concernées. Elles ne voient pas d’issue, elles se sentent menacées, elles ont peur de tout ce qui peut leur arriver. Elles souhaitent que le bon vieux temps revienne. Malheureusement, il n’était pas aussi bien que ça, vu dans le rétroviseur.

Ce que l’histoire nous apprend, c’est qu’une fois que ce futur est devenu le présent, il est meilleur, il est plus agréable, il est plus beau. C’est ce qu’ont vécu nombre de nos ancêtres, tourbillonnant dans le maelström des bouleversements d’époque. Ils en ont tous fait l’expérience. Les agriculteurs dans les champs. Les travailleurs des ateliers. Les tisserands aux métiers manuels. Pourquoi pas nous, aussi?
Ayons confiance. Nous survivrons à cette période de crise. Le monde n’a jamais encore pris fin.

La prochaine fois que je verrai Monsieur Hagen, je lui dirai : „Le monde semble être sorti de ses gonds. Mais c’est inexact. Au contraire. Il est en route vers un avenir meilleur.“

 

 

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Endläuten

Ein stahlblauer Himmel. Strahlende Sonne. Sommerferien in Leuk! In der Bäckerei Bumann herrschte reger Betrieb. Auf dem Treppenaufgang vor dem Laden sitze ich und schnitze an einem Stück Ast eines Kirschbaums. Es soll eine Panpfeife werden. Onkel Hans hatte mir gezeigt, wie man das mit dem eigenen Taschenmesser macht.
Unten am Hauptplatz, beim Café Billard, trottete Heisi Seewer die Varengasse hinan. Die Turmuhr (jene, die auf dem Foto auf meinem monatlichen Blog zu sehen ist) schlug eben elf Uhr. Der Stundenschlag, langsam und genau hallt durch die ganze Burgschaft. Vom Rhonetal bis zur Gemmi, von der Dala bis in den Lichten, alle hören es, es schlägt elf. Erst die vier hellen Schläge für die runde Stunde, dann elf lautere, dunkle. Von Viertelstunde zu Viertelstunde hangelt uns die Stadtuhr durch die Arbeitswelt. Nur am Sonntag tragen die reichen Leute eine Taschenuhr oder eine Armbanduhr. Es sind Schmuckstücke, die zur Sonntagstracht gehören. Am Sonntag ist die Zeit nicht so wichtig wie am Werktag. Nur sonntags trägt man die Zeit auf sich. Am Sonntag haben die Glocken im Turm eine andere Aufgabe. Sie rufen die Gläubigen in die Kirche.
Unbemerkt steht Heisi Seewer neben mir und spricht laut auf mich ein. Ich verstehe kein Wort. Nicht weil ich dem Leuker-Walliser-Dialekt nicht mächtig bin. Den spreche ich inzwischen akzentfrei. Auch nicht, weil Heisi eine Sprache spricht, die mir fremd ist. Heisi hat einen groben Sprachfehler. Er lallt. Von Geburt an hat er sich nicht wie Normale entwickelt. Heute ist er Hilfsarbeiter, Aushilfsarbeiter in der Stadt. Er trägt den stinkenden Stallmist zur Düngung in die Reben. Er hilft im Baumgarten die Äste einzusammeln, wenn die Bäume geschnitten werden. Er hilft dem Sigrist, wenn Not am Mann ist. Das ist heute der Fall. Cousine Josephine, schwer mit Backwaren beladen aus der Bäckerei kommend, gibt mir die Botschaft weiter. Sie versteht offenbar Heisis Privatsprache. Peter Zwahlen sei gestorben. Man brauche Hilfe beim Endläuten. Ich solle mit Heisi in den Kirchenturm.

Immer, wenn in Leuk jemand stirbt, wird das zu Mittag Läuten von fünf Minuten auf eine Viertelstunde verlängert, das Endläuten. Bis zum Mittagessen wissen alle, heute ist jemand gestorben. Heisi und ich brechen auf zum Turm. Als die Türe zum Turm zuschlug, befanden wir uns in einem geheimnisvollen Verlies. Diese Umgebung war mir wohlbekannt. Wir Halbwüchsigen besuchten ab und zu verbotenerweise den Kirchenturm, um dort herum zu klettern und die schlafenden Fledermäuse zu beobachten. Ein paar Mal war ich auch schon dabei, wenn wie heute das grosse Geläut zu erschallen hatte. In diesen Räumen kannte ich mich aus. Die begonnene Panflöte legte ich in eine Nische. Zum ersten Boden führte eine, halb vom Holzwurm zerfressene, wackelige Holztreppe. Dort hingen zwei Seile. Die eine für die Feuerglocke. Ein kleines helltönendes Glöcklein, welches nicht zum Geläut gehörte. Sie ist da, um bei einer Feuerbrunst die Männer der Feuerwehr zusammen zu rufen und die Bevölkerung zu alarmieren.
Der andere, stärkere Strick bedient die Alltagsglocke. Sie war der Heiligen Agatha geweiht und diente dazu, die Gläubigen zur Messe zu rufen. Sie wird täglich vom Sigrist bedient. Zur nächsten Etage ging es mit einer nicht weniger baufälligen, nachlässig unterhaltenen Holzleiter. Oben trafen Heisi und ich auf den Sigrist und auf Marius Wyder, einen bärenstarken, vom ganzen Schulhof gefürchteten, jähzornigen und streitsüchtigen Kameraden. «Sprenzel suchen!», kommandierte er. Wir stiegen eine weitere, wacklige Leiter hinauf zu den drei grossen Glocken. Einen Sprenzel fand ich unter der Grössten der drei liegen. Ohne den Kopf anzuschlagen, konnte ich bequem aufrecht in der grossen Kirchenglocke stehen. Auf ihr konnte ich einen Sinnspruch lesen: „Ich lobe den wahren Gott, rufe das Volk, versammle den Klerus, beweine die Toten, verscheuche die Pest, verschönere die Feste.»
Marius, der Lümmel, benahm sich, wie wenn der Glockenstuhl ihm gehören würde und kommandierte mich herum. «Drücke den Klöppel der grossen Glocke bis eine Handbreit zur Glockenwand. Ich setze den Sprenzel. So. Loslassen». Der Sprenzel ist nichts anderes als ein solider Stecken, der zwischen Klöppel und Wand eingeklemmt wird. So kann die Glocke pendeln ohne, dass sie einen Ton von sich gibt. Erst wenn sie richtig Schwung aufgenommen hat, fliegt der Sprenzel heraus und sie erklingt in vollem Klang. «Ohne zu stottern», wie es der Sigrist nennt. Jedes Teil des Geläuts hat seinen eigenen, auf Mass zugeschnittenen Sprenzel. Es gilt nun die Stecken, die beim Verlassen der Klöppel irgendwo hinfliegen, wieder zu finden. Das machte heute Mühe. Für die zweite, die dem Heiligen Stephan geweihte, war der Sprenzel verschwunden. Nicht aufzufinden. Nur die drei Grössten im Turm benötigen einen Sprenzel. Zwei waren schon gesetzt, als ich, eingeklemmt im Glockenfenster, den Dritten fand. Sehr zum Verdruss von Marius. Wäre die Rettung aus der unbequemen Lage doch eigentlich ihm zugestanden, wie er fand.
Die drei Gesprenzelten wurden tonlos in Schwingung gebracht. Dazu brauchte es neben der nötigen Kraft viel Fingerspitzengefühl. Die Glocken mussten gut pendeln, ohne zu läuten. Auf Befehl des Sigrist löste ein besonders kräftiger Seilzug das Läuten aus. Das geschah so auch heute. Wie wild zogen wir an den Seilen. Das volle Geläute dröhnte in unsere Ohren. Der Turm zitterte ganz leise. Man verstand kein Wort. Befehle wurden durch Handzeichen gegeben. Wir empfanden den uns umarmenden Lärm als die schönste Musik.

In der Stadt ging das Leben weiter. Aufgebahrt im offenen Sarg lag der Leichnam im Beinhaus. Während dreier Abende nahmen die Burger Abschied von ihrem Freund. Ein Rosenkranz wurde gebetet, Weihwasser wurde gespendet. Am vierten Morgen das Requiem und die Bestattung auf dem Friedhof. Ein letztes Mal Weihwasser. Die Turmuhr schlug elf. Die Trauergemeinde löste sich auf. Jeder ging seinen Arbeiten nach. Die Jahrgänger tranken noch ein Ballon Fendant im Café de la Poste. Ich schnitzte an meiner Flöte weiter. Das Leben im Alltag ging wieder seinen gewohnten Gang.
Wir hatten damals ein sehr natürliches Verhältnis zu Leben und Tod. Jeder wusste, einmal kommt der Sensenmann. Ein willkommener Gast ist er nicht, aber er gehört dazu.

Und heute, fünfundsiebzig Jahre später?
Höchste Effizienz:

Exitus, Kremierung, ein Pfund Asche, Abdankung im engsten Familienkreis.

 

 

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Glas final

Un ciel bleu acier. Plein soleil. Vacances d’été à Loèche! La boulangerie Bumann était en pleine effervescence. Je suis assis sur l’escalier devant la boutique et sculpte dans un tronçon de branche de cerisier, censé devenir une flûte de Pan. L’oncle Hans m’avait instruit comment faire avec mon propre couteau de poche.
En bas, sur la place principale, près du Café Billard, Heisi Seewer trottait vers la Varengasse. L’horloge de la tour (celle qui figure sur la photo de mon blog mensuel) venait de sonner onze heures. Le carillon de l’heure, lent et précis, résonnait dans tout le bourg. De la vallée du Rhône à la Gemmi, de la Dala au Lichten, tout le monde l’entend, il est bien onze heures. D’abord les quatre coups clairs pour l’heure ronde, puis onze coups plus forts et plus sombres. De quart d’heure en quart d’heure, l’horloge du bourg nous accompagne dans le monde du travail. Ce n’est que le dimanche que les personnes riches portent une montre de poche ou une montre-bracelet. Ce sont des bijoux qui font partie du costume du dimanche. Le temps n’est pas aussi important le dimanche qu’il ne l’est les jours ouvrables. Ce n’est que le dimanche que les gens portent l’heure sur eux. Le dimanche, les cloches de la tour ont une tâche différente. Elles rassemblent les fidèles à l’église.

Subrepticement, Heisi Seewer se tient tout à coup à côté de moi et me parle à voix haute. Mais je n’en comprends pas un traitre mot. Non pas que je ne parlerai pas le dialecte valaisan de Loèche. Je le parle sans accent maintenant. Ni parce que Heisi parlerait une langue qui me serait étrangère. Non, Heisi a un gros défaut d’élocution. Il balbutie. Depuis sa naissance, il ne s’est pas développé normalement. Aujourd’hui, il est tâcheron, manoeuvre dans le bourg. Il transporte le fumier nauséabond jusqu’aux vignes pour les fertiliser. Il aide à ramasser les branches dans le verger, lorsque les arbres sont taillés. Il aide le sacristain quand il se présente un besoin. Dont c’est le cas aujourd’hui. Cousine Joséphine, lourdement chargée de viennoiseries et pâtisseries provenant de la boulangerie, me transmet le message. Elle comprend manifestement le langage secret de Heisi. Peter Zwahlen est décédé. Ils ont besoin d’aide pour sonner le glas. Je devrais grimper avec Heisi dans le clocher de l’église.
Chaque fois que quelqu’un meurt à Loèche, le tocsin de midi est prolongé de cinq minutes à un quart d’heure, le tocsin final. Jusqu’à l’heure du déjeuner, tout le monde sait que quelqu’un est mort aujourd’hui. Heisi et moi sommes donc partis pour le clocher. Lorsque la porte de la tour s’est refermée, nous nous sommes retrouvés dans une mystérieuse oubliette. Cet endroit m’était bien connu. Nous, les adolescents, nous nous rendions de temps en temps dans le clocher de l’église, bien qu’interdit, pour y grimper et y observer les chauves-souris endormies. Quelques fois, j’étais également là quand la grande cloche a carillonné, comme aujourd’hui. Dans cet endroit, j’y avais mes repères. Je mis la flûte de pan que j’avais commencée, dans une niche. Un escalier en bois branlant, à moitié rongé par les vers à bois, menait dangereusement au premier étage. Deux cordes y étaient suspendues. L’une pour la cloche d’incendie. Une petite cloche au son brillant, qui ne faisait pas partie du tocsin. Elle permettait de rassembler les hommes du corps des pompiers en cas d’incendie et d’alerter la population.
L’autre corde, plus grosse, est celle de la cloche quotidienne. Elle est dédiée à Sainte Agathe et sert à appeler les fidèles à la messe. Elle est maniée quotidiennement par le sacristain. Pour atteindre l’étage suivant, nous devions emprunter une échelle en bois pas moins délabrée et imprudemment mal entretenue. Arrivés au sommet, Heisi et moi avons rencontré le sacristain et Marius Wyder, un camarade bouleux, irascible, querelleur, craint de toute la cour de l’école. „Chercher le Sprenzel!“ ordonna-t-il. Nous avons donc grimpé une autre échelle branlante jusqu’aux trois grandes cloches. J’y ai trouvé un Sprenzel situé sous la plus grande des trois. Sans me cogner la tête, j’ai pu me tenir debout confortablement à l’intérieur de la grande cloche de l’église. Je pus y lire cette devise : „Je loue le vrai Dieu, appelle le peuple, rassemble le clergé, pleure les morts, chasse la peste, embellis les fêtes.“
Marius, ce rustre, se comportait comme s’il était propriétaire du beffroi et me menait à la baguette. „Pousse le battant de la grande cloche jusqu’à une distance d’une main de la robe de la cloche. Je vais y mettre le Sprenzel. Voilà. Lâche prise.“ Le Sprenzel n’est rien d’autre qu’un solide bâton que l’on coince entre le battant et la robe de la cloche. Cela permet à la cloche de prendre de l’élan sans émettre un son. Ce n’est que lorsqu’elle a pris une réelle impulsion que le Sprenzel s’envole et qu’alors sonne la cloche à plein volume. „Sans bégaiement“, comme le dit le sacristain. Chaque cloche possède son Sprenzel propre, façonné sur mesure. La tâche consiste maintenant à récupérer ces bâtons qui s’envolent n’importe où lorsque les battants sont libérés. Aujourd’hui, cela nous posa un problème. Pour la seconde cloche, celle dédiée à Saint Etienne, le Sprenzel avait disparu. Impossible à retrouver. Seules les trois plus grandes cloches de la tour ont besoin d’un Sprenzel. Deux d’entre eux étaient déjà montés quand, calé dans la fenêtre du clocher, j’y ai retrouvé le troisième. Au grand dam de Marius, qui considérait que le mérite du sauvetage de cette situation inconfortable devait incontestablement lui revenir.
Les trois ainsi „sprenzelées“ sont mises en oscillation sans bruit. Cela demandait non seulement de la force, mais aussi beaucoup de doigté. Les cloches devaient se balancer bien vigoureusement sans tinter. Sur ordre du sacristain, une traction puissante de corde déclenchait la sonnerie. Cela se passa de la même façon aujourd’hui. Comme des fous, nous avons tiré sur ces cordes. La pleine sonnerie a beuglé dans nos oreilles. La tour tremblait légèrement. On ne comprenait plus un mot. Les ordres étaient donnés par des gestes de la main. Nous trouvions que le boucan qui nous assourdissait était la plus belle des musiques.

En ville, la vie continuait. Exposé dans un cercueil ouvert, le corps reposait dans l’ossuaire. Pendant trois soirs consécutifs, les habitants du bourg purent prendre congé de leur ami. Un chapelet fut égrené. De l’eau bénite fut aspergée. Le quatrième matin, requiem et inhumation au cimetière. Une dernière aspersion d’eau bénite. La tour de l’horloge a sonné onze heures. Les personnes en deuil se sont dispersées. Chacun allait vaquer à ses occupations. Les contemporains ont bu un ballon de Fendant au Café de la Poste. J’ai repris la sculpture de ma flûte de pan. La vie quotidienne a continué, comme d’habitude.
À l’époque, nous avions une relation très naturelle avec la vie et la mort. Tout le monde savait que la grande faucheuse viendrait un jour. Elle n’est certes pas la bienvenue, mais elle en fait partie.

Et aujourd’hui, soixante-quinze ans plus tard?
Efficacité maximale :

Exitus, crémation, une livre de cendres,
funérailles dans le cercle familial le plus intime.

 

 

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Urknall

Der Urknall, das weiss heute jeder, ist das Riesengetöse vor rund 14 Milliarden Jahren, womit alles begann. Genau vor 13’800’000’000 Jahre. Eindrücklich, die vielen Nullen. Nur sagen sie mir nichts. Milliarden Jahre, Millionen Jahre, tausende von Jahren. Das ist nicht nur lange her. Das ist ein unvorstellbar grosser Zeitraum. Der Mensch mit seinen Talenten ist nicht in der Lage, solche riesigen Epochen mit seinem Verstand zu erfassen. Unser Zeitgefühl, welches im Alltag bei Jahr, Tag und Minute so gut funktioniert, lässt uns bei erdgeschichtlichen Äonen im Stich. Schon bei mehr als tausend Jahren ist es unscharf.

Die Computertechnik hat uns in den letzten Jahren zwar ein bisschen daran gewöhnt. Da ist von Megabyte/Gigabyte/Terabyte die Rede. Ein Speichervolumen von 10 Terabyte. Eine Eins mit dreizehn Nullen. Diese Begriffe werden so dahergeredet. Wirklich erfassen um was es da geht, das geht nicht. Es ist zu hoch für unseren Verstand.
Als Beispiel:
Die Dinosaurier, die grössten Tiere, die je gelebt haben, beherrschten im Erdmittelalter unseren Planeten während 150 Millionen (150’000’000) Jahren. Sie lebten in der Jura-Kreidezeit zweihundert Millionen Jahre vor heute. In der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts brach eine eigentliche Dinosauriermanie aus. Vor allem die Kinder liebten die Dinos. Niemand aber wusste genau, wann das war.

Ich kann es nicht lassen. Ich möchte mir von diesen grossen Zahlen einen Begriff machen. Ich brauche eine Eselsbrücke.
Um die Zeitverhältnisse seit dem Urknall zu vergegenwärtigen, bleibt nichts anderes übrig, als sich an diese Riesengrössen zu gewöhnen. Sie müssen in Fleisch und Blut übergehen. Was bei uns ein Jahr ist, entspricht in der Erdgeschichte einer Milliarde. Ein Monat wird zu ungefähr 83 Millionen. Der Tag zu knapp drei Millionen Jahren Eine Stunde wäre in diesem System ungefähr 1’250 Menschenleben.

Viel weiter hilft uns dieses Gedankenspiel nicht. Es braucht eine andere Veranschaulichung. Ein Bild, welches die Enormität dieser Zeitintervalle vor Augen führt. Uns erahnen lässt, worum es sich handelt.
Liebe Leserin, lieber Leser, ich bitte Sie mit mir ein Experiment zu machen.
Angenommen ein alltägliches, uns bekanntes Erdenjahr werde zu einem Quadratmeter Bodenfläche. Dann entspräche ein Quadratkilometer einer Million Jahre oder hundert Fussballfeldern. Die Bodenfläche des Kantons Zürich stände für 1,8 Milliarden Jahre. Um die Zeit vom Urknall bis zu unserer Zeitrechnung zu visualisieren, bräuchte man sieben Mal den Kanton Zürich. Echt gross! Für die Dinos-Epoche genügte der Kanton Zug.
Danke fürs Mitmachen, lieber Leser. Allzu gut läuft es immer noch nicht. Viel haben wir im Umgang mit grossen Zahlen nicht dazu gelernt.
Ein letzter Versuch: Für die Zeit von heute bis zum Big Bang müsste man 140 Millionen Menschenleben hintereinanderschalten.
Für uns ist ein Menschenleben wichtig. In den Dimensionen der Erdgeschichte ist es ein Wimpernschlag.

Gehen wir davon aus, wir hätten uns an die grossen Zeitspannen gewöhnt und könnten damit umgehen wie mit dem Einmaleins.
Zwei neue Fragen drängen sich jetzt auf:

  1. Wieviel Zeit verstrich seit Anbeginn, bis das erste Leben auf unserem Planeten auftauchte?
  2. Ist es möglich, dass aus lebloser Materie Leben entsteht?

Erste Antwort:
Es dauerte rund 10 Milliarden Jahre. Das Leben begann vier Milliarden vor heute.
Zweite Antwort: Ja

Zuvor noch eine Klärung:

  • Wann kann von Leben gesprochen werden?
  • Was ist Leben?

Wenn ich über das System Leben nachdenke, fallen mir spontan ein paar Begriffe ein: Fortpflanzung. Stoffwechsel. Hoch organisiert. Anpassungsfähig. Wachstum. Und nicht vergessen, die Desoxyribonukleinsäure (DNS) und die Gene.
Das Leben, wie es auch ist, es ist gut und es ist ein kompliziertes aus vielen Einzelteilen zusammengesetztes Ganzes.
Verfolgen wir die Entstehungsgeschichte, so treten ein paar Besonderheiten zu Tage. Die DNS, auf der das Leben beruht, brauchte 8-9 Milliarden Jahre, bis sie lebensfähig war. Dann entstanden Bakterien, Pilze, Pflanzen, Tiere und Menschen. Das Erstaunliche daran ist, dass es für den Aufbau dieses Makromoleküls nur sechs Elemente benötigte. Drei gasförmige, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff. Drei Festkörper, Kohlenstoff, Phosphor und Schwefel. Nicht allzu lange nach dem Urknall stand ein Arsenal von etwas über neunzig Elementen zur Verfügung. Für den Bau des Lebens wurden aus diesem Angebot bloss sechs einfach gebaute Atome ausgewählt. Äusserst sparsam, äusserst genial.
Aus diesen sechs Elementen entstanden zwei Bausteingruppen, die Aminosäuren, zwanzig Stück und die Nukleotide, vier Stück.
Bis aus diesen vierundzwanzig Legosteinen die DNS aufgebaut war, verfloss viel Zeit. Es brauchte noch Wasser und Energie. Der Prozess fand in einer sehr unwirtlichen Umgebung statt. Auf der Erde herrschte ein flächenweiter Vulkanismus. Temperaturen stiegen über 1000°C. Die ultraviolette Strahlung trieb ihr Unwesen. Ein Dauerregen während 40’000 Jahre ergoss sich vom Himmel. Das alles in einer hochgiftigen Atmosphäre. Aus dem Weltall prasselte in einem nicht enden wollenden Bombardement Materie auf unseren Planeten ein. Eiszeiten bremsten diese Dynamik. In einem solchem Ort der Verdammnis entstanden, tief unten in den Meeren, die Bakterien.
Damit war das Leben geboren. Jetzt kam Bewegung in die Bude. Die Photosynthese lieferte den Luftsauerstoff für die Gasatmosphäre. Die Lebewelt, wie wir sie kennen, entwickelte sich.
Damit war klar, es kann Leben aus lebloser Substanz entstehen. Von Anfang an war ein solcher Vorgang in einem Wechselspiel von Energie und Materie programmiert. Einmal da, wird das Leben ein stetiges Dasein pflegen. Solange bis die Erde ihre Existenz aufgibt.

Liebe Leserin, ich kann sie noch nicht aus dem so schwer verständlichen Umgang mit den Zeiträumen und Zahlen entlassen. In den letzten 500 Millionen Jahren fanden auf unserem Planeten fünf Klimakatastrophen statt. Erzeugt wurden sie durch Eiszeiten, Vulkanismus und das Herabstürzen von Asteroiden aus dem Weltall. Dabei wurden um die 80% der lebenden Arten ausgelöscht. Ein richtiges Massenaussterben der Arten. Einmal wurde es sehr knapp. Es blieben nur 2% der Arten übrig. Von dort an, es war vor 365 Millionen Jahren, gab es einen veritablen Neustart. Neues Leben wuchs aus den Trümmern. Artensterben gehört zur Evolution. Es herrscht ein stetes Kommen und Gehen. Wie wir das bei den grossen Kulturen, bei den Ägyptern, den Sumerern, den alten Griechen und Römern, bei den Inkas, den Azteken und sogar bei den Dinos feststellen konnten.
Der Jetztzeitmensch, taucht vor rund 35’000 Jahren in Erscheinung. Der verständige Mensch, der homo sapiens, erobert den Planeten.
Mengenwechsel!
Jetzt, wo wir uns so richtig an die grossen Zeiträume gewöhnt haben, sprechen wir nur noch von ein paar schlappen Tausendern. Schrieb ich vorhin von einem Wimpernschlag, so handelt es sich immer noch um 350 Menschenalter oder achtzehn Mal die Zeit von Christi Geburt bis heute. So lange bewohnt der Mensch, wie wir ihn kennen, den Planeten.
Wir sind zusammen in die grossen Zahlen eingetaucht. Wir haben den sehr langen, komplizierten Prozess der Herstellung der DNS erkundet. Dann konnten wir feststellen, dass das Artenaussterben zur Evolution gehört.

Da brennt nur noch eine letzte Frage unter den Nägeln.
«Wie steht es mit dem homo sapiens von heute und mit seiner Kultur? Wird sie vielleicht auch einmal vom Planeten verschwinden? Wird es in Zukunft wieder zu einem Aussterben kommen?»

Wir werden das sicher nicht erleben. Aber ich halte es für sehr wahrscheinlich. Das Leben wird nicht verloren gehen. Es wird zu einem Neustart ansetzen. Es werden neue Bakterien, Pilze, Pflanzen und Tiere keimen. Wahrscheinlich ein – zwar völlig anderer – neuer homo sapiens entstehen. Er wird die Erde wieder erobern. Das wird lange dauern, viel Zeit beanspruchen.

Aber davon haben wir ja im Überfluss. Milliarden von Jahren.

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Big Bang

Le big bang, tout le monde le sait aujourd’hui, est l’éclatement géant qui, il y a environ 14 milliards d’années, a tout déclenché. Il y a exactement 13 800 000 000 d’années. Impressionnant, tous ces zéros. Sauf qu’ils ne signifient pas grand-chose pour moi. Des milliards d’années, des millions d’années, des milliers d’années. Cela ne date pas seulement d’hier. C’est un laps de temps inimaginable. L’homme avec ses talents n’est pas capable d’appréhender avec son esprit des échéances aussi vastes. Notre sens du temps, qui fonctionne si bien dans la vie quotidienne avec l’année, le jour et la minute, nous laisse tomber dès qu’on parle des éons historiques planétaires. Avec plus de mille ans, elle devient déjà floue.
La technologie informatique nous a quelque peu habitué à ces ordres de grandeur ces dernières années, c’est certain. On y parle de mégaoctets/gigaoctets/téraoctets. Un volume de stockage de dix téraoctets. Un un avec treize zéros. Ces termes font l’objet d’une grande publicité. Mais il n’est pas possible de réellement saisir ce dont il s’agit. Cela dépasse notre entendement.
Un exemple :
Les dinosaures, les plus grands animaux qui aient jamais vécu, ont dominé notre planète pendant 150 millions (150.000.000) d’années au Moyen-Âge planétaire. Ils ont vécu dans la période jurassique et crétacée deux cents millions d’années avant aujourd’hui. Au milieu du XXe siècle, une véritable manie des dinosaures avait éclaté. Les enfants aimaient particulièrement les dinos. Mais personne ne savait exactement quand c’était.

Je n’y peux rien. Je veux comprendre ces énormes chiffres. J’ai besoin d’un moyen mnémotechnique.
Pour visualiser les relations temporelles depuis le Big Bang, il n’y a pas d’autre moyen que de s’habituer à ces grandeurs géantes. Elles doivent devenir une seconde nature pour nous. Ce qui est une année pour nous correspond à un milliard d’années dans l’histoire de la Terre. Un mois devient environ 83 millions. Un jour à peu près 3 millions ans. Une heure dans ce système représenterait environ 1 250 vies humaines.
Ce jeu d’idées ne nous aide pas beaucoup. Nous avons besoin d’une autre illustration. Une image qui démontrerait l’énormité de ces intervalles de temps. Qui nous donnerait une idée de ce dont il s’agit.

Cher lecteur, je vous prie de vous joindre à moi pour une expérience mentale.
Supposons qu’une année terrestre connue de nous tous devienne un mètre carré de surface au sol. Un kilomètre carré correspondrait alors à un million d’années ou à une centaine de terrains de football. La superficie du canton de Zurich représenterait 1,8 milliards d’années. Pour visualiser la période allant du Big Bang à notre propre époque, il faudrait sept fois la taille du canton de Zurich. Véritablement grand ! Pour l’époque des dinosaures, le canton de Zoug suffirait.
Merci de votre participation, cher lecteur. Mais les choses ne vont pas encore très bien. Nous n’avons pas appris grand-chose en traitant ces grands chiffres.
Une dernière tentative : pour la période allant jusqu’au Big Bang, il faudrait relier 140 millions de vies humaines en série.
Pour nous, une vie humaine est certes importante. Dans les dimensions de l’histoire de la Terre, c’est un battement de paupière.

Supposons que nous nous soyons habitués à ces longues périodes et que nous puissions les traiter comme s’il s’agissait d’une table de multiplication.
Deux nouvelles questions se posent dès lors :

  1. Combien de temps s’est-il écoulé depuis le début des temps avant l’apparition de la première vie sur notre planète ?
  2. Est-il possible que la vie naisse d’une matière inanimée ?

Première réponse :
Cela a duré environ 10 milliards d’années. La vie a commencé quatre milliards avant aujourd’hui.
Deuxième réponse :  Oui

Tout d’abord, une précision :

  • Quand peut-on parler de vie ?
  • Qu’est-ce que la vie ?

Quand je pense au système de vie, quelques termes me viennent à l’esprit : la reproduction. Le métabolisme. Hautement organisé. Adaptable. La croissance. Et n’oubliez pas l’acide désoxyribonucléique (ADN) et les gènes.
La vie, telle qu’elle est, est bonne et c’est un tout compliqué composé de nombreuses parties.
Si l’on suit l’histoire de sa création, quelques particularités apparaissent. L’ADN, sur lequel la vie est basée, a mis 8 à 9 milliards d’années pour devenir viable. Puis les bactéries, les champignons, les plantes, les animaux et les humains sont apparus. Ce qui est étonnant, c’est qu’il n’a fallu que six éléments pour construire cette macromolécule. Trois gaz, l’hydrogène, l’oxygène et l’azote. Trois éléments solides, le carbone, le phosphore et le soufre. Peu de temps après le Big Bang, un arsenal d’un peu plus de quatre-vingt-dix éléments était disponible. Pour la construction de la vie, seuls six atomes extrêmement simples ont été sélectionnés parmi cette panoplie. Extrêmement économique, extrêmement ingénieux.
À partir de ces six éléments, deux groupes de blocs de construction ont été formés, les acides aminés, vingt en nombre, ainsi que quatre nucléotides.
Beaucoup de temps s’est écoulé avant que l’ADN ne soit construit à partir de ces vingt-quatre briques Lego. Elle avait encore besoin d’eau et d’énergie. Le processus s’est déroulé dans un environnement très inhospitalier. La Terre connaissait une activité volcanique. Les températures dépassaient les 1000°C. Le rayonnement ultraviolet était omniprésent. Une pluie continue pendant 40’000 ans s’est déversée du ciel. Tout cela dans une atmosphère hautement toxique. Venant de l’espace, de la matière a bombardé notre planète sans relâche. Les périodes glaciaires ont ralenti cet élan. Dans un tel lieu de perdition, au fond des océans, des bactéries sont apparues.
Ainsi, la vie était apparue. Et les choses commencèrent à bouger. La photosynthèse a fourni l’oxygène atmosphérique pour l’atmosphère gazeuse. Le monde vivant tel que nous le connaissons était en pleine évolution.
Il était clair, que la vie pouvait naître de la matière inanimée. Dès le début, un tel processus a été programmé dans un jeu d’énergie et de matière. Une fois en place, la vie se maintient. Jusqu’à la fin des temps.

Chère lectrice, je ne peux pas encore vous libérer du traitement si difficile à comprendre des périodes de temps et des énormes chiffres. Au cours des 500 derniers millions d’années, cinq catastrophes climatiques ont eu lieu sur notre planète. Elles ont été générées par les périodes glaciaires, le volcanisme et la chute d’astéroïdes de l’espace. Au cours de ce processus, environ 80 % des espèces vivantes furent anéanties. Une véritable extinction de masse des espèces. À un moment donné, c’était devenu très limite. Il ne restait plus que 2 % des espèces. À partir de là, c’était il y a 365 millions d’années, il y a eu un véritable redémarrage. Une nouvelle vie est née des décombres. L’extinction des espèces fait partie de l’évolution. Il existe un va et vient constant. Comme nous l’avons vu avec les grandes civilisations, les Égyptiens, les Sumériens, les Grecs et les Romains, les Incas, les Aztèques, et même les dinos.

L’homme d’aujourd’hui, apparaît il y a environ 35 000 ans. L’homme intelligent, l’homo sapiens, conquiert la planète.
Changement de nombre !
Maintenant que nous nous étions un peu habitués aux grandes périodes, nous ne parlons plus que de quelques mollassons milliers d’années. Si j’ai parlé tout à l’heure de battement de paupière, nous parlons toujours encore de 350 vies humaines, soit dix-huit fois le temps écoulé depuis la naissance du Christ jusqu’à aujourd’hui. C’est la durée de temps, où l’homme tel que nous le connaissons a habité la planète.
Nous avons été plongés ensemble dans ces grands nombres. Nous avons exploré le processus très long et compliqué de fabrication de l’ADN. Nous avons alors pu constater que l’extinction des espèces fait partie de l’évolution.
Une dernière question brûle dans nos esprits.

„Qu’en est-il de l’homo sapiens aujourd’hui et de sa culture ? Peut-être disparaîtra-t-elle aussi un jour de la planète ? Y aura-t-il une autre extinction dans le futur ?“

Nous ne serons probablement pas spectateurs de ces faits. Mais je pense, que c’est très vraisemblable. La vie ne sera pas perdue. Elle prendra un nouveau départ. De nouvelles bactéries, de nouveaux champignons, de nouvelles plantes et de nouveaux animaux germeront. Il est probable qu’un nouvel homo sapiens émergera – bien que très différent. Il va de nouveau conquérir la Terre. Cela durera longtemps, prendra beaucoup de temps.

Mais de cela, nous en avons une pléthore. Des milliards d’années.

 

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