Niklaus

Das Fest des heiligen Niklaus am 6. Dezember habe ich ein Leben lang genossen.
In meiner frühesten Jugend erlebte ich schon mit Spannung die Ankunft des Bischofs aus Spanien mit seinem Knecht Piet. In Holland war das der Anfang einer längeren Festzeit, an der es für alle Geschenke gab. Zu der Zeit war Weihnachten in den Niederlanden das Fest der Geburt Christi. Da gab es zwar den Weihnachtsbaum und die Krippe, aber keine Geschenke. Das erledigte der Niklaus drei Wochen vorher. Der Namenstag des Niklaus ist immer noch ein richtiges Volksfest, an dem die Kinder ihren grossen Anteil haben.
Später in der Schweiz verschoben sich die Gewichte. Am 5. und 6. Dezember zog der Nikolaus mit seinem Knecht Schmutzli von Familie zu Familie und diente der Erziehung und dem Beschenken der Kinder. Als Schmutzli startete ich meine Karriere als einer der Darsteller bei diesem Fest. Das war meine Lehre, mit fremden Kindern umzugehen. Es ging nicht lange, und ich war der Hauptdarsteller, der Chlaus. Diese Rolle sollte mich mein ganzes Leben begleiten. Als Nikolaus war ich ein gefragter Mann.
Als meine Braut und spätere Frau in Basel im Bläsischulhaus unterrichtete, brauchte sie einen Chlaus. Natürlich war ich zur Stelle. Alle waren mit meinem Aufritt in der zweiten Primarklasse zufrieden. Sowohl die Kinder wie auch Doris. Ich verabschiedete mich bei den Kindern. «Der Nickinecki muss jetzt weiter. Sein Eselchen wartet schon im Schulhof.» Das war ein Fehler. Alle Buben und Mädchen wollten mit mir in den Hof, um das Eselchen zu sehen und es zu streicheln. Wie Doris es geschafft hat, die Kinder im Klassenzimmer zu halten, bis ich das Weite gesucht hatte, weiss ich nicht mehr.
Ein paar Jahre später kam der Niklaus bei unserer Familie in Basel auf Besuch. Die Rolle des Niklaus hatte Willi, der Götti von Susanna und Obmann der Fasnachtsclique Rumpel übernommen. Für diesen Einsatz der richtige Mann. Nach seinem Auftritt, wir sassen alle schon am Tisch bei Kaffee und Kuchen, kam «zufällig» Willi vorbei und gesellte sich zu uns. Als es Zeit wurde, brachte ich Christine und Susanna ins Bett. Beim Gutachtsagen erwähnte Susanna ganz nebenbei «der Samichlaus und der Götti haben die gleichen Schuhe.»
Oft wurde ich als Niklaus an Erwachsenenanlässe gebeten. Da gehörte es sich, mit geistvollen Sprüchen und ausgefallenen Geschenken dem Abend die richtige Würze zu geben. Einmal stach mich der Hafer. Aus meinem Sack schenkte ich einem Mitglied unseres Rotaryklubs ein lebendiges Kaninchen.

Als Sabine im Gymnasium war, hatte sie mich überredet, als St. Niklaus in ihrer Klasse zu erscheinen. Inzwischen hatte ich schon etwas Routine und glaubte, aus den gemachten Fehlern gelernt zu haben. So setzten sich Sabine und ich schon im November zusammen. Das, um den Anlass sorgfältig zu planen. Wir würden zu zweit auftreten. Mein Bruder als Schmutzli und ich natürlich als Chlaus. Es wurde die Chemiestunde als Austragungsort gewählt. Das passte gut. Erstens kann Chemie im Gymi nicht oft genug ausfallen. Und zweitens war der Chemielehrer ein Konsemester von mir. Wir hatten zur selben Zeit am Poly studiert. Hatten uns aber etwas aus den Augen verloren. Sabine präparierte einen präzisen Klassenspiegel, damit würde ich die Namen auswendig lernen und jeden Schüler mit dem Vornamen ansprechen. Ferner brauchte ich von 8 – 10 Gymnasiasten besondere Ereignisse aus dem Schülerleben. Diese mussten vor den Sommerferien zurückliegen. Dies, um die allwissende Präsenz von St. Niklaus zu dokumentieren. Es musste der Eindruck entstehen, dass der Niklaus wirklich alles über alle weiss. Am ersten Dezember hatte Sabine alles zusammengestellt und ich begab mich in die Zentralbibliothek. Dort suchte ich die Dissertation meines Kollegen Peter Strickler heraus und studierte seine 30 Jahre zurückliegende Doktorarbeit.
Am Vortag des Niklaus Fests kam mein Bruder nach Gossau. Wir besprachen den Ablauf der Show. Es war Dienstag, der 6. Dezember 1983, als wir kurz nach Zehn ins Chemiezimmer von Peter Strickler traten. Wir übernahmen sofort die Führung und stellten den Unterricht ab. Stickler benahm sich sportlich und verkroch sich auf die hinterste Bank. Nach einer kurzen Begrüssung und ein paar hochgestochenen akademischen Floskeln blickte ich autoritär in die Runde. Zeigte mit meiner weissbehandschuhten Hand auf eine Schülerin, nannte sie beim Namen und bat sie zu mir. Mein Bruder Robert übernahm den clownesken Teil. Er verteilte die Geschenke gespickt mit faulen Sprüchen. Es war ein richtiges Gaudi. Die Kinder genossen das Theater. Die Stimmung steigerte sich zu einem allgemeinen Verblüffen, als Niklaus die Austauschstudentin aus Los Angeles in ihrer Muttersprache aufforderte nach vorne zu kommen. Als dann noch ein Knabe aus Holland beim Klaus ein holländisches Niklausverschen aufsagen musste, war der Höhepunkt erreicht. Schmutzli und ich schritten majestätisch auf den Lehrer zu. Schmutzli kramte eine gute Flasche Rotwein aus seinem Sack, ich zitierte dazu einige Passagen aus seiner Diss. Dann verabschiedeten wir uns.

Peter holte uns auf dem Gang ein. Er war sichtlich gerührt. Das sei das erste Mal in den zwanzig Jahren seiner Lehrtätigkeit, dass er vom Santiklaus besucht wurde. Natürlich hätte er mich sofort erkannt und gewusst, dass Sabine die ganze Übung eingefädelt hatte.
Sabine kam etwas später als gewöhnlich zum Mittagstisch. Robi und ich waren wieder in Zivil. Sabine strahlte über ihr ganzes Gesicht und überschäumte vor Freude. Das war eine gelungene Sache gewesen. Eine Freundin hatte ihr im Stillen anvertraut, sie glaube, es gebe ihn wirklich, den St. Niklaus, der alles wisse.
Mein letzter Auftritt als Samichlaus war bei der Familie von Sabine in Winterthur, als ihr Sohn Seraphim sechs und seine Schwester Xenia vier Jahre alt waren. Mein Ehrgeiz war angestachelt. Es musste alles so organisiert werden, dass ich mich als Grossvater-Niklaus nicht verraten sollte. Dafür wurde ein ganzes Lügengebäude aufgebaut.
Brigitta läutete an der Haustüre. Die Kinder waren schon ganz aus dem Häuschen. Heute kommt der Nikolaus. Sabine hatte eine gute Stimmung vorgelegt. Beide rannten zur Türe und fanden dort nur Brigitta vor. «Wo ist der Grosspapi?» «Der kommt später. Er kommt aus Paris. Sein Flugzeug hat Verspätung.» Daran war man gewohnt. Grosspapi war viel mit dem Flugzeug unterwegs. Er wird schon noch kommen. Dass ich inzwischen in der Waschküche mich bis auf die Unterhosen ausgezogen hatte und mich als Niklaus einkleidete, wussten die Kinder natürlich nicht. Ich gab mir alle Mühe, keine Spuren an meinem Kostüm zu hinterlassen. Keine Armbanduhr. Keinen Siegelring. Weisse Handschuhe. Alte Stiefel. Sauber geschminkt. Falsche Augenbrauen. Falscher Bart. Noch den Bischofsstab und das grosse Buch. Ich kannte mich selbst nicht mehr und ging in den Garten.
Festlich wurde ich vom Vater Dominik empfangen. Ein grosser Stuhl, fast ein Thron, stand bereit. Die Erwachsenen schön im Hintergrund. Erwartungsvoll und etwas ängstlich hatten sich die beiden Kleinen, Seraphim und Xenia, aufgebaut und bestaunten die Szene. Das schwierigste an der Darstellung von St. Niklaus ist das Verstellen der Stimme. Am Anfang geht es in der Regel ganz gut. Mit der Zeit muss man höllisch aufpassen, nicht in die Tagesroutine abzurutschen und sich zu verraten. Alles lief reibungslos. Seraphim wollte lieber ein Liedchen singen als ein Verschen aufsagen. Xenia, die sonst gar nicht auf den Kopf gefallen ist, hatte eine Stoffpuppe bei sich, der sie nervös den Arm ausdrehte. Als der Niklaus sie etwas streng darauf hinwies, immer die Sicherheitsjacke zu tragen, wenn sie in den Kindergarten geht, sprang Seraphim in die Bresche: «Sie hat das nur zweimal vergessen», sagte er zur Verteidigung.
Die Geschenke waren verteilt. Ein Abschlussliedchen gesungen. Der Klaus begab sich zur nächsten Familie. Wieder in der Waschküche war ich sicher, die haben mich nicht erkannt. Um keine Zweifel aufkommen zu lassen, besuchte ich die nächstgelegene Wirtschaft, las dort beinahe die ganze NZZ und kam eine Stunde später «aus Paris« an.
Hochstimmung herrschte. Alle sassen schon um den Tisch. Selbstgebackene Gritibänzen wurden verteilt. »Der mit dem dicksten Bauch gehört dem Grosspapi». Es wurde so richtig entspannt getafelt. Da sagt die vierjährige Xenia, sie hatte ihre angeborene Unverfrorenheit wieder zurückerobert: «Der Grosspapi ist der Samichlaus!» Betretenes Schweigen in der Runde. «Und wir sind alle Prinzessinnen.» Damit wurde die entstandene Spannung gleich wieder abgebaut. Man wand sich anderen Themen zu. Als die Kinder im Bett waren, fragten wir Erwachsenen uns, woran die Kleine mich als Niklaus erkannt hatte.

Das Geheimnis wurde ein paar Tage später gelüftet. Xenia hatte mich an meine Lesebrille erkannt!

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Saint Nicolas

De toute ma vie, j’ai apprécié la fête de la Saint-Nicolas le 6 décembre.
Dans ma prime jeunesse, j’étais déjà tout excité à l’arrivée de l’évêque qui venait d’Espagne accompagné de son serviteur Piet. En Hollande, c’était le début d’une longue période festive avec des cadeaux pour tout le monde. Aux Pays-Bas, à cette époque, Noël était uniquement la célébration de la naissance du Christ. Il y avait bien l’arbre de Noël et la crèche, mais pas de cadeaux. Saint Nicolas les avait déjà distribués trois semaines auparavant. Le jour de la fête de Saint-Nicolas est toujours encore une véritable fête populaire, à laquelle les enfants tiennent une grande part.
Plus tard, en Suisse, la considération a changé. Les 5 et 6 décembre, Saint Nicolas et son compagnon le Père Fouettard vont de famille en famille, servant ainsi l’éducation et pourvoyant des cadeaux aux enfants. J’ai débuté ma carrière d’acteur de cette fête en tant que Père Fouettard. C’était mon apprentissage quant au contact avec les autres enfants. Il ne m’a pas fallu longtemps pour devenir le personnage principal, Saint Nicolas. Ce rôle devait m’accompagner toute ma vie. En tant que Saint Nicolas, j’étais devenu un personnage très demandé.
Quand ma fiancée Doris, et plus tard ma femme, enseignait à l’école de Bläsi à Bâle, elle avait besoin d’un Saint Nicolas. Bien sûr, j’étais présent. Tout le monde était satisfait de ma performance en deuxième classe primaire. Les enfants et Doris. Je disais au revoir aux enfants:„ Saint Nicolas doit continuer sa route maintenant. Son âne attend déjà dans la cour de l’école“. C’était une erreur. Tous les garçons et filles voulaient descendre dans la cour avec moi pour voir le petit âne et le caresser. Je ne me souviens plus comment Doris avait réussi à garder les enfants dans la classe jusqu’à ce que je sois parti.

Quelques années plus tard, Saint Nicolas vint rendre visite à notre famille à Bâle. Le rôle de Saint Nicolas était tenu par Willi, le parrain de Susanna et président de la clique de carnaval Rumpel. L’homme parfaitement indiqué pour cette situation. Après sa performance, nous étions tous déjà assis à table avec du café et des gâteaux, Willi vint nous rejoindre „par hasard“.Puis vint le moment de mettre Christine et Susanna au lit. Pendant qu’elle me souhaitait une bonne nuit, Susanna mentionna avec désinvolture „Saint Nicolas et parrain ont les mêmes chaussures“.
On m’a souvent recruté en tant que Saint Nicolas lors d’événements pour adultes. Il était de bon ton d’épicer la soirée par des paroles pleines d’esprit et des cadeaux inhabituels. Même qu’une fois, fougueux et impétueux, j’ai offert à un membre de notre Rotary Club un lapin vivant de mon sac.

Quand Sabine allait encore au lycée, elle m’avait convaincu d’apparaître en tant que Saint Nicolas dans sa classe. Entretemps, j’avais acquis une certaine routine et pensais avoir appris des erreurs commises. C’est ainsi que Sabine et moi-même, nous nous étions réunis déjà en novembre afin de planifier soigneusement l’événement. Nous apparaîtrions par couples. Mon frère comme Père Fouettard et moi bien sûr comme Saint Nicolas. La leçon de chimie avait été choisie comme moment opportun. C’était un bon plan. Premièrement, la chimie au lycée ne peut pas être saquée assez souvent, et deuxièmement, le professeur de chimie était un de mes anciens condisciples de l’Ecole Polytechnique. Mais nous étions quelque peu perdu de vue. Sabine avait préparé un index des écoliers très précis, et j’avais mémorisé tous les noms et pouvait de ce fait adresser chaque élève par son prénom. De plus, j’étais censé remémorer des événements spéciaux dans la vie scolaire de 8 à 10 élèves du secondaire. Cela devait être d’avant les vacances estivales. Il s’agissait de documenter la présence omnisciente de Saint Nicolas. Il fallait créer l’illusion que Saint Nicolas savait vraiment tout de tout le monde. Le 1er décembre, Sabine avait tout compilé et je suis allé à la Bibliothèque centrale rechercher et étudier la thèse d’il y a 30 ans de mon collègue Peter Strickler, le professeur de chimie.
La veille de la Saint-Nicolas, mon frère était venu à Gossau. Nous avions discuté le déroulement du spectacle. C’était mardi le 6 décembre 1983, lorsque nous sommes entrés dans la salle de chimie de Peter Strickler peu après dix heures. Nous avons immédiatement pris les devants et stoppé les cours. Stickler pris la chose sportivement et se retira sur les bancs du fond. Après une brève salutation et quelques phrases académiquement bien distillées, je scrutais le groupe avec autorité. Ma main gantée de blanc pointait sur une étudiante, je l’appelais par son nom et lui demandais de venir vers moi. Mon frère Robert s’occupait repris la partie clownesque. Il distribuait les cadeaux pimentés de paroles insolentes. C’était vraiment drôle et les enfants appréciaient le théâtre. La bonne humeur devint un étonnement général lorsque Saint Nicolas demanda, dans sa langue maternelle, à l’étudiante d’échange de Los Angeles de se manifester. Quand un garçon hollandais dut me réciter un vers néerlandais de Saint-Nicolas, le paroxysme était atteint. Le Père Fouettard et moi approchions alors le professeur avec majesté. Le Père Fouettard pris une bonne bouteille de vin rouge dans son sac, pendant que je citais quelques passages de sa propre dissertation.
Puis, nous avons dit au revoir.
Peter nous a rattrapés dans le couloir. Il était visiblement ému. C’était la première fois en vingt années d’enseignement qu’il avait reçu la visite de Saint Nicolas. Bien entendu, il m’avait immédiatement reconnu et savait aussi que Sabine avait planifié tout l’exercice.
Sabine est venue nous rejoindre un peu plus tard que d’habitude au déjeuner. Robi et moi étions à nouveau en civil. Le visage de Sabine rayonnait de joie. Ce fut une performance bien réussie. Une amie lui avait secrètement confié qu’elle croyait que Saint Nicolas qui savait tout existait vraiment.

Ma dernière apparition en tant que Saint Nicolas fut avec la famille de Sabine à Winterthur, lorsque leur fils Seraphim avait six et sa sœur Xenia quatre ans. Mon orgueil avait été piqué. Tout devait être organisé de façon à ne pas être reconnu en tant que grand-père. Un monument de mensonges avait été édifié à cet effet.  
D’abord, ce fut Brigitta qui avait sonné à la porte. Les enfants étaient déjà très excités. Aujourd’hui, Saint Nicolas arrive. Sabine avait déjà préparé la bonne ambiance. Tous deux ont couru jusqu’à la porte et n’y ont trouvé que Brigitta. „Où est grand-papa?“. „ Son avion est en retard. Il vient de Paris“. Tout le monde était habitué à cela. Grand-papa voyageait beaucoup en avion.“ Il viendra bientôt“. Bien sûr, les enfants ne savaient pas que je m’étais entretemps déshabillé jusqu’à la culotte dans la buanderie et déguisé en Saint Nicolas. Je m’étais appliqué à ne laisser aucun indice sur mon costume. Pas de montre-bracelet. Pas de chevalière. Gants blancs. Vieilles bottes. Maquillage impeccable. Faux sourcils. Fausse barbe. Le bâton d’évêque et le gros livre. Je ne me reconnaissais plus moi-même et je suis allé dans le jardin. Je fus reçu de manière solennelle par le père Dominik. Une grande chaise, voire presque un trône, était apprêté. Les adultes bien alignés en arrière-plan. Les petits, Seraphim et Xenia, étaient un peu peureux, mais dans l’expectative et admiraient la scène. La chose la plus difficile dans le déguisement de Saint Nicolas était l’intonation juste de la voix. Au début, les choses se passent généralement plutôt bien. Mais au fil du temps, il faut rester extrêmement prudent de ne pas glisser dans la routine quotidienne et de ce fait se démasquer. Tout s’était bien passé. Seraphim préféra chanter une chanson plutôt que de réciter un vers. Xenia, qui d’habitude n’était pas tombée sur sa tête, portait dans ses bras une poupée de chiffon et lui tordait nerveusement un membre. Lorsque Saint Nicolas la réprimanda de toujours porter le gilet de sécurité lorsqu’elle allait à l’école maternelle, Seraphim sauta dans la brèche: „Elle ne l’a oublié que deux fois“, a-t-il déclaré pour sa défense.
Les cadeaux furent distribués. Une chanson de clôture fut chantée. Saint Nicolas allait se rendre dans la famille suivante. De retour dans la buanderie, j’étais certain qu’ils ne me m’avaient pas reconnu. Pour ne laisser subsister aucun doute, j’allais au bistrot le plus proche, y lire presque toute la NZZ et arrivais une heure plus tard „de Paris“.
L’humeur était exaltée et tout le monde était attablé. Des petits bonhommes de pâte faits maison étaient distribués. „Celui qui a le plus gros ventre appartient à grand-papa“. La ronde était vraiment détendue. C’est alors que Xenia, quatre ans, ayant retrouvé son audace innocente, déclama: „C’est grand-papa qui est le Saint Nicolas“ ! Cela jeta un coup de froid dans l’assemblée et Il régna un silence un peu gêné dans le groupe. „Et nous sommes toutes des princesses.“ La tension qui avait été créée fut immédiatement détendue. L’on se tourna volontier vers d’autres sujets. Quand les enfants furent au lit, nous, les adultes, nous nous sommes demandés comment la petite fille m’avait reconnu.

Le secret fut révélé quelques jours plus tard. Xenia m’avait reconnu à cause de mes lunettes de lecture!

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König

 

Der Kunde ist der König. Als meine Mutter 1933, in Den Haag ihr Hutgeschäft betrieb war das bestimmt so. Ein echter König herrscht über sein Reich. Der Kunde herrscht über den Kaufvorgang. In diesem Mikrokosmos bestand zwischen Kunde und Verkäufer ein ungeschriebenes und streng einzuhaltendes Ritual. Der Kunde hatte das Geld. Der Kaufmann brauchte das Geld. Weil der Kunde über Bares verfügte, war er der König. So gesehen war für ihn der Kaufpreis keine feste Grösse. Nicht nur im türkischen Basar war das Feilschen üblich, auch bei uns wurde der Preis verhandelt. Es ging oft sehr lange bis der Handelspreis auf Heller und Pfennig ermittelt war. Als der Verkäufer damit einverstanden war, stand der Preis fest. Wer sich nicht daran hielt und weiter verhandeln wollte, verstiess grob gegen den Ehrenkodex des Handels. Daran wurde nicht mehr gerüttelt. Ein Hut kostete dann 7 Franken und 86 Rappen. Das wurde bar bezahlt. Der Kaufmann nahm dann 7.80 entgegen und überliess dem Kunden, dem König, 6 Rappen Nachlass als Dank für den Kauf. Mit vielen Dankesworten und Komplimente begleitete man ihn zur Türe und entliess den König, mit guten Wünschen und der Bitte bald wieder vorbeizuschauen.

Das war vor dem Zweiten Weltkrieg. Während des Krieges wurden die Güter knapper. Lebensmittel und Verbrauchsgüter waren rationiert. Die Preise wurden nicht mehr verhandelt. Der Kunde war froh überhaupt etwas kaufen zu können. Er akzeptierte das starre Regime der festen Kosten. Er nahm in Kauf, dass sein Königtum mehr und mehr zusammenschrumpfte. Eine Ausnahme gab es noch. Das war der blühende Schwarzhandel, der sich als zweiter Versorgungskanal etabliert hatte und glorreich funktionierte. Hier wurde gefeilscht, bis sich die Balken bogen. König war hier der Schwarzhändler. Er hatte die Ware, Konkurrenz gab es keine.
Nach dem Krieg kam die Registrierkasse aus Amerika nach Europa. Zum ersten Mal gab es für jeden, noch so kleinen Kauf einen Beleg, einen Kassenbon. Der Handel unterlag einem Wandel. Er wurde von Tag zu Tag unpersönlicher. Vieles wurde nicht mehr bar bezahlt. Die Zahlung erfolgte per Rechnung. Wenn einmal auf der Stelle bezahlt wurde, dann per Bankcheck. Im Detailhandel stellte sich eine Demokratisierung ein. Der Kunde war zwar immer noch gerne gesehen. Er wurde immer noch mit auserlesener Höflichkeit empfangen und bedient. Aber man handelte jetzt auf Augenhöhe. Der Kundenkönig war entthront.
Es kam die Zeit des Wirtschaftswunders. Überall in Europa nahm der Wohlstand zu. Die Wirtschaft boomte. Damit entstanden immer mehr Unternehmen welche ähnliche Produkte feilboten. Eine solide Konkurrenz baute sich auf.
Produktion und Handel unterstanden einem grossen Systemwandel. Die Betriebswirtschaft perfektionierte sich laufend von Jahr zu Jahr. Das Geschäft mutierte vom individuellen Güteraustausch zum professionellen Verkaufssystem. IBM trat auf den Markt und sorgte für ein neues Rechnungswesen. Die altmodische, mühsame Buchhaltung erhielt ein neues Kleid. Viele bisher unbekannte Details traten in der elektronischen Buchführung ans Tageslicht. Ein neuer Berufszweig entstand; der Controller. Der Produzent wusste plötzlich mit welchen Produkten er wirklich Geld verdiente und wo er drauflegte. Es lagen immer mehr detaillierte Daten vor. Früher wurden sie von Hand in der kaufmännischen Abteilung generiert. Das benötigte viel Personal und noch mehr Zeit. Die moderne Datenverarbeitung brauchte für die Aufarbeitung der Information zwar immer noch Zeit. Nur fällt diese nicht mehr in der Firma, beim Buchhalter an. Der Kunde ist es, der diese Zeit zur Verfügung stellt. Heute steht er, weit entfernt vom früheren Feilschen, in einer Warteschlange vor der elektronischen Kasse und wartet. Er wartet, bis der Verkäufer, bei einem Kauf eines Mantels zum Beispiel, alle Details des Preisschildes in die Tastatur der Kasse übertragen hat. Dafür wird der Kunde mit einem ellenlangen Kassenzettel belohnt. Darauf befinden sich alle Einzelheiten, welche für die Erstellung der Betriebsbuchhaltung notwendig sind. Für ihn, dem Kunde sind sie völlig bedeutungslos. Was ihn interessiert, ist der zu zahlende Preis. Irgendwo steht auch der auf dem Zettel. Ist er gefunden, bezahlt er mit einer Kreditkarte. Dann wird ein grosser Plastiksack überreicht und der Kunde mit einem Kopfnicken verabschiedet. Der Nächste, bitte.
Sie stehen alle in der Warteschlange, die entthronten Könige von damals. Gut erzogen erdulden sie die Wartezeit. Sie helfen ja mit, die Buchführung der Firma, immer rationeller am Laufen zu halten. Dann wird der geduldige Kunde auch noch zu einem unentgeltlichen Werbeträger des Kaufhauses. Ohne dafür bezahlt zu werden, übermittelt er allen Fussgängern auf der Strasse seinen im Warenhaus getätigten Einkauf. Steht doch der Name des Kaufhauses in grossen Lettern auf dem Plastiksack.
Es geht weiter so. In grossem Stil greift die Rationalisierung um sich. Wie eine ansteckende Krankheit erfasst sie alle die etwas kaufen möchten. Und dann, Bühne frei für das Internet! Mit ihm werden die enormen Fortschritte des Online-Handels möglich. Sehr praktisch. Alles von zuhause aus.
Kürzlich wollte ich wissen, ob die Filiale von Swisscom in Uster den Telefonapparat Marke «Montreux» an Lager hatte. Im Telefonverzeichnis fand ich die Telefonnummer dieser Filiale. Kaum hatte ich die Nummer eingestellt, meldete sich eine sympathische Stimme. «Herzlich willkommen bei Swisscom. Möchten Sie eine Bestellung aufgeben, drücken Sie bitte die Eins.» Nein ich will ja bloss wissen, was bei Euch an Lager ist. Es ging unbeirrt weiter. «Für technische Anliegen die Zwei, für die Telefonabrechnung die Drei.» So ging es weiter bis zur Sechs. Dann kann die Erlösung. «Für alle andere Belange, bleiben Sie bitte am Apparat. Wir bitten um etwas Geduld. Die nächste freie Mitarbeiterin wird Sie so rasch wie möglich bedienen.» Ich hatte acht Minuten Geduld. Da meldete sich eine andere Stimme, eine andere Dame. Mit ihr war immerhin ein Dialog möglich. Nachdem ich ihr in knappen Sätzen meinen Fall mitgeteilt hatte, erklärte sie mir, sie müsse mich weiterleiten, an die Logistik. Wieder konnte ich lüpfige Volksmusik lauschen. Nach weiteren vier Minuten war ein Herr am Draht. «Ich möchte wissen, ob die Filiale in Uster den Apparat «Montreux» an Lager hat.» «Weiss ich nicht», war die Antwort, «wir haben hier nur den gesamtschweizerischen Lagerbestand auf dem Bildschirm. Die Filialen bewirtschaften ihre Lager selbstständig.» «OK, dann stelle Sie mich bitte nach Uster durch:» «Geht nicht. Die Filialen können nur ausgehende Telefongespräche führen. Keine annehmen. Sie betreuen die Laufkundschaft.» «Wie finde ich heraus, ob die das Produkt an Lager haben?» «Am besten, Sie gehen selbst hin.» «Merci. Von wo aus telefonieren Sie denn? Doch wohl nicht von Uster?» «Nein ich sitze in Bümpliz!» Resigniert legte ich den Hörer auf die Gabel. Im Ganzen war ich 16 Minuten am Telefon und bin so klug als wie zuvor. In dieser Zeit hätte ich ohne Eile in Uster im Swisscom-Shop sein können. Waren das noch goldene Zeiten als man noch von Ort zu Ort telefonieren konnte. Damals wurde noch eine einfache Antwort auf eine kurze Frage gegeben.
Zugegeben, die Jüngeren unter ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, kennen sich im Gegensatz zu mir auf diesem Gebiet der Kommunikation besser aus. Darüber hinaus haben Sie den Vorteil, nicht von den Usanzen der Geschäftsgeplogenheiten des letzten Jahrhunderts belastet zu sein. Sie sind auch nicht mit alten, heute unnützen Erfahrungen vorbelastet. Sie sind mit dem Smartphone und dem Internet aufgewachsen. Sie kennen die Wege wie man am PC rasch und zuverlässig zum Ziel kommt.
Aber finden Sie nicht auch, es wird von Monat zu Monat komplizierter und damit weniger effizient? Nach jedem Update findet man sich auf dem Monitor nicht mehr zurecht. Hat man dann endlich mit dem neuen Format Frieden geschlossen, wird wieder alles mit dem allerneusten Update, auf den kopfgestellt. Diese ständigen «Verbesserungen» bringen für mich als Normalverbraucher nichts als Ärger. Die Softwareingenieure scheinen keine Ahnung von den wirklichen Bedürfnissen der User zu haben. Unter dem Feigenblatt «Kostensparen» toben sie ihre Spielfreude aus. Und wir dürfen dann das Kinderzimmer wieder aufräumen. Ein weiteres Schlagwort ist «Zeitgewinn». Auch daran glaube ich nicht. Wenn man alles sauber durchrechnet. Alle die Zeit aller am Kommunikationsprozess Beteiligten zusammenrechnet, so ist am Schluss nicht viel gewonnen. Einzig die Schwergewichte haben sich verschoben. Der Softwareprogrammierer ist heute der König, der Kunde sein Vasall.

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Le roi

Le client est roi. Lorsque ma mère gérait son magasin de chapellerie à Den Haag en 1933, cette règle était certainement respectée. Un roi réel règne sur son royaume. Le client règne sur la procédure d’achat. Dans ce microcosme, un rituel non écrit était strictement appliqué entre le client et le vendeur. Le client possédait l’argent. Le commerçant avait besoin de l’argent. Le client disposant d’argent comptant, il était le roi. Vu sous cet angle, le prix d’achat n’était pas une grandeur fixe. Le marchandage n’était pas limité au bazar turc, chez nous aussi on discutait les prix. L’établissement du prix jusqu’au dernier centime prenait souvent beaucoup de temps. Une fois l’accord du vendeur obtenu, le prix était fixé. Celui qui le remit en question et voulait continuer la discussion portait gravement atteinte au code de déontologie commercial. On ne le mettait plus en doute. Un chapeau coutait 7 francs et 86 centimes, payés en espèces. Le commerçant encaissait 7.80 et faisait une remise de 6 centimes au client, le roi, pour le remercier de l’achat. Il accompagna le roi jusqu’à la porte en le remerciant cordialement et le priant de revenir bientôt.
Ceci s’est passé avant la deuxième guerre mondiale. Pendant la guerre, les marchandises se faisaient plus rares. Les aliments et autres produits de consommation étaient rationnés. Les prix ne se discutaient plus. Le client était content de trouver de la marchandise. Il acceptait le régime rigide des prix fixes. S’accommodait du rétrécissement progressif de son royaume. Mais il restait une exception. C’était le marché noir florissant, établi comme deuxième canal fournisseur qui fonctionnait à merveille. Ici on marchandait jusqu’à l’extrême. Le marchand au noir était devenu le roi. Il possédait la marchandise et n’avait pas de concurrent.
Après la guerre, la caisse enregistreuse est arrivée en Europe depuis l’Amérique. Pour la première fois on recevait pour le moindre achat une quittance, un bon de caisse. Le commerce a subi une transformation fondamentale. Il devenait de jour en jour plus impersonnel. Beaucoup de paiements ne se faisaient plus au comptant, mais sur facture. En cas de paiement immédiat on réglait par chèque bancaire. Le commerce de détail se démocratisait. Le client était toujours le bienvenu. Accueilli et servi poliment. Mais désormais on se trouvait à égalité. Le client roi fut détrôné.
Arrivait alors le temps du miracle économique. La prospérité se manifestait dans toute l’Europe. L’économie s’épanouissait. De ce fait se créaient de plus en plus d’entreprises qui proposaient des produits similaires. Une concurrence solide s’établissait.
La production et le commerce ont subi une évolution fondamentale. La gestion des exploitations se perfectionnait d’année en année. Elle évoluait d’un échange de marchandise individuel vers un système de vente professionnel. IBM apparaissait sur le marché et présentait un système de facturation nouveau. La comptabilité ancienne, malcommode, recevait un habit neuf. Ainsi, beaucoup de détails, jusque-là ignorés, apparaissaient grâce à la gestion électronique. Un métier nouveau fut créé, le « controlleur ». Tout d’un coup, le fabricant découvrait par quels produits il gagnait réellement de l’argent et où il en perdait. De plus en plus de détails se présentaient. Avant, ils étaient générés manuellement par le service commercial. Ce qui réclamait beaucoup de personnel et encore plus de temps. La gestion moderne des données prenait toujours du temps pour traiter les informations. Mais ce n’était plus le temps du comptable de la société. C’est le client qui met le temps à disposition. Aujourd’hui, loin du marchandage de jadis, il se trouve dans la file devant la caisse électronique et attend. Il attend, par exemple lors de l’achat d’un manteau, que le vendeur introduise tous les détails de l’étiquette de prix dans le clavier de la caisse. Le client est récompensé par une fiche de caisse interminable. Elle contient tous les détails nécessaires à la comptabilité du magasin. Pour lui, le client, ils n’ont aucun intérêt. Ce qui l’intéresse est le prix à payer. Ce dernier se trouve aussi quelque part sur la fiche. Une fois trouvé, il paie avec une carte de crédit. Ensuite, un grand sac en plastique est remis et le client congédié avec un hochement de tête. Au suivant svp. Ils sont tous dans la file d’attente, les rois détrônés d’autrefois. Bien éduqués, ils subissent patiemment l’attente. En fait, ils contribuent au maintien d’une tenue de comptes de plus en plus rationnelle. Ensuite le client patient devient un support de publicité gratuite du magasin. Sans être payé, il exhibe son achat aux piétons dans la rue. Puisque le nom du magasin s’affiche en grandes lettres sur son sac en plastique.
Et ça continue. La rationalisation s’impose à grande échelle. Telle une maladie contagieuse, elle saisit tous les acheteurs potentiels. Puis entre en scène Internet ! Grâce à lui, le progrès énorme du commerce en ligne se réalise. Très pratique. Tout se fait à domicile.
Récemment, je voulais me renseigner si la succursale de Swisscom à Uster avait l’appareil téléphonique « Montreux » en stock. J’ai trouvé le numéro de cette succursale dans le registre du téléphone. A peine le numéro composé, une voix sympathique me répondait. « Bienvenu chez Swisscom. Si vous souhaitez passer une commande, veuillez actionner le numéro un.» Non, je ne veux que savoir ce que vous avez en stock. Imperturbable, la voix continue. « Pour des questions techniques composez le numéro deux, pour une facture le trois. » Et ainsi de suite jusqu’à six. Puis arrivait la délivrance. « Pour tout autre sujet restez en ligne. Nous vous prions de patienter. La première collaboratrice libre va vous servir le plus vite possible. » Je patientais pendant huit minutes. Alors se manifestait une voix différente, une autre dame. Ce qui permettait au moins de dialoguer. Après lui avoir exposé ma situation en quelques mots, elle me dirigeait vers le service logistique. J’écoutais à nouveau la musique folklorique entraînante. Quatre minutes plus tard j’entendais une voix d’homme. « Je voudrais savoir si la succursale d’Uster dispose de l’appareil « Montreux » dans son stock ». « Je ne sais pas » était la réponse, « sur notre écran nous n’avons que le stock global suisse. Les succursales gèrent leur stock de façon autonome ». « Ok, veuillez me passer Uster ». « Ce n’est pas possible. Les filiales ne peuvent passer uniquement des appels vers l’extérieur. Mais ne pas en recevoir. Elles sont au service des clients courants. « Comment puis-je savoir si elles ont le produit en stock ? » « Le mieux serait de vous déplacer personnellement ». « Merci. D’où appelez-vous ? Pas d’Uster, je pense ». « Non, je me trouve à Bümpliz ! » Résigné, je pose l’appareil dans son support. Globalement j’ai passé 16 minutes au téléphone et je n’ai pas avancé d’un pas. Pendant ce temps j’aurais pu me déplacer à Uster au magasin Swisscom sans me presser. Que c’étaient des temps heureux quand on pouvait téléphoner simplement d’un endroit à un autre. De ce temps-là on recevait une réponse brève à une question simple.

Je reconnais, chers lectrices et lecteurs jeunes, que vous connaissez mieux que moi ce domaine des communications. De plus, vous n’êtes pas grevés des usages commerciaux du siècle dernier. Ni des expériences anciennes, aujourd’hui inutiles. Vous avez grandi avec le téléphone mobile et l’internet. Vous savez comment on atteint son but, grâce au PC, de façon rapide et fiable. Mais, ne trouvez-vous pas aussi que ça se complique de mois en mois et perd ainsi son efficacité ? Après chaque mise à jour on est perdu devant son moniteur. Lorsqu’on s’est enfin familiarisé avec la nouvelle version, elle est renversée par la mise à jour dernier cri. Ces « améliorations » permanentes ne m’amènent, comme utilisateur courant, que des désagréments. On dirait que les ingénieurs de logiciels n’aient aucune idée réelle des besoins de l’utilisateur. Sous la feuille de vigne « économie des dépenses » ils donnent libre cours à leur passion du jeu. A nous, ensuite, de ranger la chambre d’enfants. Un autre slogan est « gain de temps ». Je n’y crois pas non plus. Si on fait un calcul sérieux. En additionnant le temps de toutes les personnes concernées par le procédé de communication, il ne reste pas un gain de temps notable. Ce ne sont que les points essentiels qui se sont décalés. Aujourd’hui, le programmateur de logiciels est le roi et le client est son vassal.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Intelligenz

Jakobus, ein guter Freund von mir, hatte einen vorbildlich erzogenen Hund. Ein Schäferhund mit Namen Rex. Rex war ein echter Kompagnon. Ein Hund, der zur Familie gehörte und sich dort sehr wohl fühlte. Als Jakobus noch lebte, erzählte er mir die nachfolgende Anekdote aus Rexens Leben.
Feierabend.
Jakobus liest die Zeitung. Rex liegt entspannt neben ihm auf der Matte. Nach einer Weile steht Rex langsam auf. Er reckt sich. Er dehnt sich und schlendert zur Türe.
Da diese an Stelle eines normalen Türgriffs einen runden Knauf hat, kann Rex den Ausgang nicht öffnen. Für ihn fehlt der Hebel, den er mit seiner Pfote hätte bedienen können. Stattdessen kratzt er leise, mit der rechten Vorderpfote an die Tür. Jakobus bemerkt es und legt die Zeitung beiseite. Er steht auf, geht zur Tür, will sie öffnen. Im selben Augenblick dreht sich Rex um. Zwei Sprünge und er sitzt auf Jakobus Lieblingssessel. Eben auch der Lieblingssessel von Rex! Obschon verboten, räkelt sich das gut erzogene Familienmitglied auf Jakobus’ Lesestuhl. Mit treuherzigem Blick schaut er zu seinem Meister hoch. Ein gutes Gewissen hat Rex nicht. Natürlich weiss er, dass er nicht auf Stühle sitzen und schon gar nicht in Betten liegen darf. Sein Platz ist auf der Matte oder im Hundekorb. Der Versuchung, auf Jakobusens Stuhl zu sitzen kann Rex nicht widerstehen. Da ist ihm jeder Trick recht, sein Ziel zu erreichen.
«Ein schlaues, intelligentes Tierchen!», werden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sagen. Stimmt nicht. Rex hat bloss ein bisschen Logik dazugelernt, um sich einen kleinen Vorteil zu verschaffen. Was da im Kopf von Rex abgelaufen ist ein gutes Beispiel für Künstliche Intelligenz, kurz KI.

Künstliche Intelligenz, KI, artificial intelligence; keine Zeitung, ohne dass diese Begriffe mindestens dreimal darin vorkommen Die Medien bombardieren uns täglich mit Neuigkeiten und Berichten über und mit künstlicher Intelligenz.
Wir lesen die unwahrscheinlichsten Geschichten. Geschichten von Robotern die immer selbständiger werden. In nicht allzu langer Zeit werden sie denken und handeln können wie wenn sie Menschen wären. Werden die Völker beherrschen und tyrannisieren. Lauter Geschichten die uns Angst und Bange machen sollten.
Was ist eigentlich künstliche Intelligenz wirklich? Ich stelle mir vor, dass es im Grunde nur eine Weiterentwicklung der Programmierkunst von Computern ist. Weiter nichts als die konsequente Verbesserung der digitalen Programmiertechnik.
Die Software wird immer besser. Bis anhin konnte der Ingenieur nur einen Job auf einmal programmieren. Zum Beispiel die Addition einer Reihe von Zahlen in einem Buchhaltungssystem. Oder die Suche eines bestimmten Produktes in einem Hochregellager. Ein Arbeitsgang pro Job, mehr nicht. Job ist im Fachjargon der Datenverarbeitern die Bezeichnung für eine Arbeitsaufgabe. Dank künstliche Intelligenz kann heute ein Job bei seiner Arbeit etwas dazu lernen. Ein Staubsauger-Roboter kann mehr als nur den Staub vom Boden entfernen. Er kann während er seine Arbeit erledigt lernen wo gewisse Hindernisse im Weg stehen. Diese wird er beim nächsten Durchgang umfahren. Maschinen können heute selbst dazulernen. Zurück zu Rex. Der Trick mit dem Kratzen an die Türe hat er selbst gelernt. Gelernt im Job eines gut erzogenen Hundes.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird die alte Handarbeit mit den verschiedensten Erfindungen vereinfacht, gar revolutioniert. Kühlschränke, Waschmaschinen, Staubsauger, elektrische Zahnbürsten, digitalen Uhren, massenhaft Autos, Fernseher und mobile Telefone schaffen eine völlig neue Arbeitswelt. Im Zuge dieses technischen Fortschritts kann ich mir vorstellen, dass auch in Zukunft, dank KI, das Leben in unserem Umfeld bequemer und weniger schweisstreibend wird. Die kommende Zeit wird weiterhin neue kreative Produkte, mit und ohne KI, hervorbringen die unserm Alltag viele Annehmlichkeiten besorgen werden.
KI ist also weiter nichts als eine logische Weiterentwicklung der Software im Fachgebiet Informatik. Künstliche Intelligenz ist eigentlich die falsche Bezeichnung dieses Vorganges. »Eigenständiges Dazulernen» kommt der Wahrheit näher. Der Ausdruck KI wurde einmal von der Forschung geschaffen. Dann von den Medien mit Liebe  aufgenommen, weil es so viel smarter tönte. Da steckt Intelligenz drin. Das gibt der Neuheit den besonderen Pfiff.
Bis jetzt war in der Entwicklung des Lebens nur der Mensch intelligent und jetzt wird es auch die Maschine. Ein Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte? Falsch.
Was ist eigentlich Intelligenz? Wir wissen es nicht. Wir wissen es genau so wenig wie wir nicht wissen was Schwerkraft oder Elektrizität ist. Wir wissen nur, wir können diese Kräfte anwenden. Die Psychologen ziehen sich elegant aus dieser Schlinge. Sie sagen «Intelligenz ist, was der Intelligenzquotient (IQ) misst.» Vor diesem Hintergrund ist die Bezeichnung «künstliche Intelligenz» auch hier falsch. Mit Intelligenz wie wir sie verstehen, hat KI nichts zu tun. Auf den Nenner gebracht ist KI eine komplizierte mathematische Formel. Eine Formel die einen Job lernfähig macht. Das alles wischt nicht hinweg, dass uns KI im Alltag verfolgt. KI ist in jedem Munde. KI werde den Menschen, diese Krone der Schöpfung, eines Tages links überholen. Tönt gut, ist aber zurzeit äusserst unwahrscheinlich. So einfach lässt sich unser Gehirn nicht nachbauen.
Es ist schwierig das menschliche Gehirn mit einem Computer zu vergleichen. Eine Maschine, ein Roboter, kann bei einer beschränkten Aufgabenstellung so etwas tun wie denken. Er ist aber nicht in der Lage über sein Bewusstsein nachzudenken. Hier befindet sich der Limes. Hier liegt die Grenze! Das Bewusstsein macht den Menschen. Den Menschen, ein Wesen mit Gefühlen und Emotionen.
Dank KI können Computer lernen. Und zwar riesig viel. Der KI-Anteil kann, wie beim Schachcomputer, sehr gross sein. Er kann besser Schachspielen als der beste Spieler der Welt. Aber er kann nur Schachspielen, nicht Halma, nicht Go, nicht Solitaire, nicht Eile mit Weile und nicht Domino.
Wir wissen zwar nicht was Intelligenz ist. Aber wir wissen, dass der Sitz der menschlichen Intelligenz im Gehirn ist. Die Bausteine des Gehirns sind die Neuronen. Jeder von uns trägt davon zirka 20 Milliarden [2 x 1010 ] mit sich herum. Die Neuronen sind mit den Synapsen verbunden. Das ergibt ein komplexes Netzwerk. Die sich daraus ergebende, unvorstellbar grosse Zahl von Kombinationen macht unser Hirn so leistungsfähig und so langsam. Computer sind auf diesem Gebiet wesentlich schneller. Das Gehirn hat dem gegenüber ein grosser Vorteil. Es funktioniert immer noch reibungslos, selbst wenn einzelne Nervenzellen verletzt sind oder vollständig ausfallen. Der Computer wäre dann schon längst abgestürzt. Aus diesem Grunde, so glaube ich, wird es nicht so rasch gelingen, menschliches Denken nachzubauen. Tröstlich! Die uns aufgeschwatzte Angst ist unbegründet.

Betrachten wir doch einmal diesen Problemkreis in grösseren Zeitabständen. Betrachten wir sie in den Zeitspannen der Evolution des Lebens.
Dreieinhalb Milliarden Jahre – solange dauerte es – bis sich aus den ersten primitiven Urformen des Lebens Säugetiere und Menschen entwickelten. Es ging 60 Millionen Jahre bis der Mensch, vom Primaten bis heute, seine Intelligenz entwickelt hatte und sich seines eigenen Ichs bewusst wurde. Dazu noch ein weiterer Gedanke. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen der Menschheit datieren mit 3’000 Jahren vor Christus. Es handelt sich um Keilschrifttexte aus Mesopotamien. Die menschliche, schriftlich festgehaltene Geschichte, umfasst somit eine Epoche von 5’000 Jahren.
Der erste Mensch tauchte vor 2,5 Millionen Jahre in Afrika auf. Das ist eine Zeitspanne von 500-mal die Zeit, seit wir unsere ersten Aufzeichnungen machten. Das soll uns nur die Länge der Entwicklungsschritte der Menschheit vor Augen führen.
So gesehen wäre es vielleicht denkbar, dass sich die Programmierkunst über KI und weitere Entwicklungen so perfektioniert wird, dass ein denkender, sich selbst reproduzierender Nachfolger des Homo Sapiens entstehen könnte. Wie sich im Schöpfungsplan die Lebewesen Amöbe, Fische, Vögel, Säugetiere über eine sehr lange Zeitspanne gebildet haben, sollte es möglich sein, dass eine neue Spezies den Homo Sapiens ablösen würde. Maschinen, die sich selbst funktionsfähig kopieren, fortpflanzen könnten. Wesen die selbstbestimmend denken könnten und die etwas Ähnliches wie ein Bewusstsein hätten.

Bis es so weit wäre bräuchte es allerdings noch einen sehr grossen Zeitraum. Sicher viele Millionen Jahren. Dann allerdings könnte es sein, dass ein Gesellschaftsroboter an die Türe klopft und diese, im Gegensatz zu Rex, ohne Hilfe des Meisters, öffnen könnte.

 

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Intelligence

Mon ami Jacques possédait un chien éduqué de façon exemplaire. Un chien de berger dénommé Rex. Rex fut un authentique compagnon. Il faisait partie de la famille et y était très à l’aise. Quand Jacques était encore de ce monde, il m’a raconté l’anecdote suivante de la vie de Rex.

Fin de la journée de travail.
Jacques lit le journal. A côté de lui, Rex est couché, détendu, sur sa couverture. Après un certain temps, Rex se lève lentement. Il s’étire, puis se dirige vers la porte. Cette dernière étant équipée d’une fermeture à boule au lieu d’une poignée normale, Rex ne peut pas l’ouvrir. Le levier manque qu’il pourrait actionner avec sa patte. Au lieu de cela, il gratte à la porte doucement de sa patte droite. Jacques le remarque et pose son journal. Il se lève, se dirige vers la porte pour l’ouvrir. Au même moment, Rex se retourne. En deux sauts il s’installe sur le fauteuil préféré de Jacques. Lequel est également le fauteuil préféré de Rex! Bien que strictement interdit, ce membre bien éduqué de la famille se délasse confortablement sur la chaise de lecture de Jacques. Lève un regard naïf vers son maître. Rex n’a toutefois pas bonne conscience. Il sait très bien qu’il n’a pas le droit de s’asseoir sur les chaises ou se coucher dans les lits. Sa place est sur la couverture ou dans son panier. Mais il ne peut pas résister à la tentation de s’installer sur le fauteuil de Jacques. Alors toutes les astuces lui conviennent pour atteindre son but.
„Un petit animal futé et intelligent!“ direz-vous, mes chers lectrices et lecteurs. C’est tout faux. Rex a simplement ajouté un peu de logique à son savoir pour se procurer un petit avantage. Ce qui s’est passé dans la tête de Rex est un bon exemple d’intelligence artificielle, appelée brièvement IA.
Intelligence artificielle, IA, artificial intelligence sont des termes qui apparaissent au moins trois fois dans tous les journaux. Les medias nous bombardent quotidiennement de nouvelles sur et avec l’intelligence artificielle.
Nous lisons des histoires les plus improbables. Des histoires de robots qui deviennent de plus en plus autonomes. Dans un avenir pas trop lointain ils sauront penser et agir comme les humains. Domineront et tyranniseront les peuples. Que des histoires qui devraient nous faire trembler de peur.
Qu’est-ce-que l’intelligence artificielle réellement? J’imagine que, dans le fond, ce n’est qu’un développement poussé de la technologie de programmation des ordinateurs. Rien d’autre que l’amélioration notable de la technique digitale de programmation.
Les logiciels sont de plus en plus performants. Jusqu’à présent, l’ingénieur ne pouvait programmer qu’un Job à la fois. Par exemple, l’addition d’une série de chiffres dans un système de comptabilité. Ou la recherche d’un produit défini dans un entrepôt à étagères. Une phase de travail par Job, pas plus. Dans le jargon technique du traitement de données, Job désigne une tache de travail. Grâce à l’intelligence artificielle, un Job peut aujourd’hui apprendre plus tout en travaillant. Un robot aspirateur sait faire plus qu’enlever la poussière du sol. Pendant son travail il peut apprendre où se trouvent certains obstacles. Lesquels il évitera lors du prochain passage. Désormais, les machines savent apprendre par eux-mêmes. Revenons à Rex. Il a découvert par lui-même l’astuce de gratter à la porte. Appris lors du Job d’un chien bien éduqué.
Depuis la fin de la deuxième guerre mondiale, les vieux travaux manuels sont simplifiés, même révolutionnés, par des inventions les plus diverses. Des réfrigérateurs, machines à laver, aspirateurs, brosses à dents électriques, montres digitales, voitures automobiles, téléviseurs et téléphones mobiles créent un monde de travail tout nouveau. Voyant ces progrès techniques, je peux m’imaginer que l’avenir nous réserve, grâce à l’IA, une vie plus confortable et moins fatigante. Les temps à venir continueront à engendrer, avec ou sans IA, des produits créatifs qui rendront notre quotidien plus agréable.
IA n’est donc rien de plus que le résultat d’une évolution plausible du logiciel dans le domaine de l’informatique. En fait, la désignation d’intelligence artificielle pour ce procédé est fausse. „Apprentissage autonome“ serait plus près de la réalité. L’expression IA a été créée dans le temps par la recherche. Puis repris par les medias avec enthousiasme parce qu’elle sonne si bien. Elle contient le terme intelligence. Et procure du chic à la nouveauté.
Jusqu’à présent, l’homme fut le seul être intelligent de l’évolution de la vie sur terre et désormais la machine le devient également. Une étape importante de l’histoire de l’évolution? Faux!
Qu’est-ce-qui est l’intelligence en fait? Nous ne le savons pas. Tout comme nous ne savons pas ce qui est la pesanteur ou l’électricité. Nous savons seulement que nous pouvons utiliser ces forces. Les psychologues se tirent d’affaire avec élégance. Ils disent „L’intelligence est la grandeur mesurée par le quotient d’intelligence (QI)“. Dans ce contexte, la désignation „intelligence artificielle“ est également fausse. L’intelligence comme nous l’entendons n’a rien à voir avec l’IA. Dans le fond, l’IA est une formule mathématique compliquée. Une formule qui rend un job capable d’apprendre. Tout cela n’empêche pas l’IA de nous poursuivre au quotidien. IA est dans toutes les bouches. L’IA dépasserait un jour l’homme, cette couronne de la création. Cela sonne bien mais est actuellement très improbable. Notre cerveau ne peut pas être reproduit aussi facilement.
Il est difficile de comparer le cerveau humain avec un ordinateur. En face d’une tache limitée, une machine, un robot peut agir comme s’il pensait. Mais il n’est pas capable de réfléchir à sa conscience. Ici se trouve le limès. Voici la limite! La conscience fait l’homme. L’humain, un être avec des sentiments et des émotions.
Grâce à l’IA, les ordinateurs sont capables d’apprendre. En quantités énormes. La partie de l’IA peut être très importante, comme p.ex. dans l’ordinateur du jeu d’échecs. Il en joue mieux que le meilleur joueur du monde. Mais il ne sait jouer uniquement aux échecs; ni Halma, Go, Solitaire, Hâte-toi ou Domino.
Certes, nous ne savons pas ce qui est l’intelligence. Mais nous savons que l’intelligence humaine se trouve dans le cerveau. Les composants du cerveau sont les neurones. Chacun de nous en possède environ 20 milliards [2 x 1010]. Les neurones sont reliés par les synapses. Il en résulte un réseau complexe. C’est le nombre inimaginable de combinaisons qui rend notre cerveau si performant et si lent. Dans ce domaine, les ordinateurs sont sensiblement plus rapides. Par contre, le cerveau possède un grand avantage. Il continue à fonctionner sans heurt même lorsque quelques cellules nerveuses sont abîmées ou totalement défaillantes. Dans ce cas, l’ordinateur tomberait certainement en panne. C’est la raison qui me fait penser qu’on ne pourra pas reproduire le raisonnement humain dans un futur proche. Réconfortant! La peur dont on essaie de nous convaincre n’est pas fondée.
Considérons ce sujet dans des espaces de temps plus importants. Regardons-les sous l’aspect des périodes d’évolution de la vie.
Trois milliards et demi d’années sont passés avant que les premières formes de vie originelles, les mammifères et les humains, se soient développées. Il fallait 60 millions d’années à l’humain, du primate jusqu’à aujourd’hui, pour développer son intelligence et de ressentir son moi. Une autre pensée à ce sujet. Les premières traces écrites de l’humanité datent de 3’000 ans avant Jésus-Christ. Il s’agit des Keilschrifttexte de Mésopotamie. L’histoire humaine écrite couvre donc une époque de 5’000 ans.
Le premier être humain est apparu en Afrique il y a 2.5 millions d’années. Ce qui correspond à 500 fois le laps de temps écoulé depuis que nous avons écrit les premières notes. Tout ceci pour mettre en évidence la durée des étapes de développement de l’humanité.
Vu sous cet angle il est peut-être concevable que l’art de la programmation via l’IA et autres développements sera tellement perfectionné, qu’un successeur pensant du homo sapiens, se reproduisant soi-même, pourrait se créer. Tout comme les créatures amibes, poissons, oiseaux, mammifères se sont développées pendant une période extrêmement longue, il devrait être possible qu’une nouvelle espèce remplace le homo sapiens. Des machines capables de se copier elles-mêmes. Des êtres pensants, autonomes, qui posséderaient une sorte de conscience.

Pour en arriver là, il faudrait toutefois beaucoup de temps. Certainement beaucoup de millions d’années. Mais une fois réalisé, il se pourrait qu’un robot de compagnie frappe à la porte et l’ouvre, contrairement à Rex, sans l’aide du maître.

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Präzision

Präzision

Der Salondampfer «URI» ist ein richtiger Oldtimer. Seit 1901 fährt er, majestätisch Spuren hinterlassend , auf dem Vierwaldstättersee. Alle Raddampfer, die von der Firma Sulzer hergestellt wurden, erlauben dem Passagier während der Fahrt einen Blick in den Maschinenraum. Vor ein paar Wochen leistete ich mir wieder einmal einen Ausflug von Luzern nach Flüelen. Lange stand ich im Unterdeck und beobachtete die Arbeit der Kolben und Stangen. Klassischer Maschinenbau. Blitzblank geputzt werden die Pleuelstangen von der Dampfmaschine angetrieben. Die Radschaufeln sind durch eine Scheibe abgetrennt, sichtbar. Sie erzeugen eine starke Gischt und treiben das Gefährt durchs Wasser. Die Zusammenarbeit der Kraftübertragung ist eine Pracht. Eine Sinfonie der Ingenieurkunst. Seit bald 120 Jahren funktioniert dieser Schiffsantrieb mit einer Präzision im Hundertstelbereich. Wahrhaftig ein Wunderwerk des Maschinenbaus und der helvetischen Sorgfältigkeit.
Wer an Genauigkeit und zur gleichen Zeit an die Schweiz denkt, sieht automatisch Schweizeruhren vor seinem geistigen Auge. Vor einigen Jahren hatte ich die Möglichkeit den «Mount Everest» der Uhrmacherkunst zu erklimmen. Das war in Schaffhausen bei der Uhrenfirma IWC. Dort traf ich einen Rhabilleur der die «Grande Complication» zusammenbaute. Das ist ein komplexes mechanisches Uhrwerk einer Armbanduhr. Erwiesen ein kompliziertes Gebilde, welches neben der Zeit, einen ewiger Kalender, einen Chronographen, diverse Schlagwerke, einen mechanischer Wecker mit automatischer Nachtabschaltung und ein Astrolabium beinhaltet. Letzteres ist eine astronomische Abbildung des sich drehenden Nachthimmels. Das Uhrwerk wird aus über 659 Teilen zusammenbebaut. Der Uhrmacher benötigt hierfür sechs Wochen! Kaum jemand trägt diese mechanische Präzisionsarbeit am Arm. Die Uhr kostet rund 250’000 CHF. Davon werden 50 im Jahr hergestellt und sind stets ausverkauft. Von jedem Modell wird eine limitierte Auflage von 250 Stück produziert. Es ist eben kein Gebrauchsgegenstand, eher ein Kunstwerk. Die «Grande Complication» vereint grosse Uhrmacherkunst mit der Schönheit einer vollendenden Gestaltung. Dass hier Exaktheit gefragt ist, versteht jedermann. Besonders pikant finde ich, dass man neben der Uhr die Bedienungsanleitung, ein Handbuch von 100 Seiten, für 170 Franken dazu kaufen muss.
Meine erste Bekanntschaft mit der Präzision machte ich als ich bei Hofroche als Laborant arbeitete. Auch die Dosierung der Ausgangstoffe bei der Herstellung eines neuen Moleküls bedarf einer präzisen Arbeitsweise. Das Gelingen der Synthese und die Explosion des Ansatzes wohnen sehr nahe beieinander. Uns Schweizer begegnet die Präzision auf Schritt und Tritt, sie wird uns mit der Muttermilch eingegeben. Bei der Durchsicht der Fabrikationswirtschaft in unserem Land fällt auf, dass vor allem Spezialitäten hergestellt werden, welche eine hohe Genauigkeit erfordern. Autos, Fernsehgeräte und andere Volumenprodukte werden importiert. Unsere Volkswirtschaft ist mit Besonderheiten, die sich gut exportieren lassen, gross und erfolgreich geworden.
Schon in der Primarschule wurde unserer Generation Genauigkeit eingetrichtert. Beim Schönschreiben im Aufsatzheft. Dort lag die Präzision in der vorgeschriebenen Gestaltung des Titels und dessen Unterstreichung mit dem Lineal. Kaligraphie war ein Schulfach wie Mathematik oder Französisch. Zu Hause mussten die Kleider beim Zubettgehen sauber ausgerichtet auf dem Stuhl neben dem Bett angeordnet werden. Die Schuhe, ganz präzis ausgerichtet darunter.
Die Schweiz gilt heute als eines der begehrtesten Länder der Welt. Hier leben und arbeiten zu dürfen ist ein Privileg. Diese Sonderstellung unseres Staates ist auch eine Folge des Lebensprinzips «Präzision». Wie alles im Leben, hat auch Präzision seinen Preis. Präzision ist teuer. Präzision setzt ein gutes Bildungssystem für alle voraus. Präzision macht nicht nur Freude. Es kann ganz schön belastend sein. Ihr wohnt auch eine grosse Gefahr inne. «So gut wie möglich» heisst die Versuchung bei der Entwicklung eines Produktes. Wer in diese Falle tritt, konstruiert zu viele unnötige Besonderheiten und verursacht damit unnötig hohe Herstellungskosten. Der Ausweg aus dieser Sackgasse heisst so «so gut wie nötig.» Das macht den guten Ingenieur aus, die richtige Präzision so anzuwenden, wo sie gerade nötig ist. Nicht weniger und auch nicht mehr. Eine Fertigkeit welches Können, Risikofreude und Übernahme von Verantwortung voraussetzt. Offenbar ist das in der Schweiz recht gut gelungen. Warum eigentlich? Es ist wegen der Kleinheit unseres Staates, glaube ich. Wir haben in unserem Land keinen Platz für grossflächige Fabrik- und Energieanlagen. Wir sind darauf angewiesen Produkte zu verkaufen, die wenig Gewicht haben und einen hohen Preis erzielen. Das ist ein Vorteil für den Export, auf den wir unseren Lebensstandard aufgebaut haben.
Und es geht weiter so. Die Hochblüte des Maschinenbaus ist zwar vorbei. Immer mehr Menschen verdienen ihr Brot im Dienstleistungsgewerbe. Glücklicherweise ist auch dort Präzision mit hoher Priorität gefragt. Ein Komma an einer falschen Stelle in einer Zeile eines Softwareprogramms kann das gesamte Projekt zum Absturz bringen.
Die Kleider werden heute vor dem Schlafengehen irgendwo im Zimmer liegen gelassen. Die Schüler stehen nicht mehr von ihren Sitzen auf, wenn der Lehrer das Klassenzimmer betritt. Sie leiden auch nicht mehr unter der Fuchtel des Schönschreibeunterrichts. Dafür lernen sie selbstständig zu denken und zu handeln. Der «Präzision- Virus» ist damit noch lange nicht ausgerottet. Wenn es darauf ankommt, herrscht Genauigkeit und Präzision. Das kann beim Bau und beim Programmieren von Robotern sein. Oder bei der Planung einer Weltreise. Oder beim Anlegen eines Gemüsegartens.
Genauigkeit ist gefragter denn je. Tragen wir dem Sorge. Beharren wir auf gute Arbeit, gute Qualität und zuverlässige Produkte.

So präzis wie nötig!

Wer weiss, vielleicht zieht die «URI» auch im Jahr 2119 noch ihre Kreise auf dem See. Nur sind dann die Ventile elektronisch gesteuert und mittels künstlicher Intelligenz programmiert.

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Précision

 

Le bateau à vapeur „URI“ est un authentique vaisseau à l’ancienne. Depuis 1901 il navigue sur le lac des Quatre Cantons en y laissant ses traces majestueuses. Tous les bateaux à aubes fabriqués par la société Sulzer offrent au passager une vue sur la salle des machines pendant le voyage. Il y a quelques semaines, je me suis permis une nouvelle fois le plaisir d’une excursion de Lucerne à Flüelen. J’ai passé beaucoup de temps au pont inférieur à observer le travail des pistons et tiges. De l’ingénierie mécanique classique. Les bielles, impeccablement propres, sont entraînées par la machine à vapeur. Les pales sont visibles à travers une vitre de protection. Elles produisent un embrun considérable en faisant avancer le bateau. La coopération dans la transmission des forces est une vraie merveille. Une symphonie de l’art de l’ingénierie. Depuis bientôt 120 ans, cette propulsion marine fonctionne avec une précision dans le domaine du centième. Réellement un prodige de la construction mécanique et de la minutie helvétique.
Celui qui associe la notion de précision avec la Suisse, pense automatiquement aux montres suisses. Il y a quelques années, j’ai eu l’occasion de gravir le „Mount Everest“ de l’art horloger. C’était à Schaffhouse auprès du fabricant de montres IWC. J’y ai rencontré un rhabilleur qui assemblait la „Grande Complication“. Il s’agit là d’un mouvement mécanique complexe de montre-bracelet. Un objet compliqué qui, en dehors de l’heure, possède un calendrier perpétuel, un chronographe, des sonneries diverses, un réveil mécanique avec coupure nocturne automatique et un astrolabe. Ce dernier est une image astrologique du ciel nocturne tournant. Le mouvement d’horloge est composé de 659 pièces. L’horloger y travaille pendant six semaines! Le résultat de ce travail de précision mécanique n’est guère porté au bras du propriétaire. La montre coûte environ 250’000 francs suisses. On en fabrique 50 exemplaires par an qui sont vendus en très peu de temps. Chaque modèle est produit par une série limitée de 250 pièces. Ce n’est donc pas un objet d’usage courant mais plutôt une œuvre d’art. La „Grande Complication“ réunit du grand art horloger avec la beauté d’une création achevée. Tout le monde comprend que cela réclame de l’exactitude. Je trouve particulièrement piquant le fait qu’en achetant la montre, on est obligé d’acquérir également le mode d’emploi, un manuel de 100 pages à 170 francs.
Mon premier contact avec la précision date du temps où je travaillais comme laborantin chez Hoffmann-Laroche. Là aussi, le dosage des matières premières lors de la création d’une nouvelle molécule demande du travail précis. La réussite de la synthèse d’une part et le risque d’une explosion des composants d’autre part sont très proches l’un de l’autre. En tant que suisses nous rencontrons la précision à tout moment, nous l’avons absorbé avec le lait maternel. En observant l’économie de production de notre pays, on constate que nous fabriquons surtout des spécialités qui réclament beaucoup d’exactitude. Les automobiles, téléviseurs et autres produits de masse sont importés. Ce sont des particularités facilement exportables qui ont fondé la base du succès de notre économie nationale.

Dès l’école primaire, on a inculqué à notre génération l’importance de l’exactitude. La pratique de la belle écriture dans le cahier de rédaction. Ici, la précision se manifestait dans la conception du titre et son soulignement à la règle. La calligraphie fut une matière scolaire au même titre que les mathématiques ou la langue française. A la maison, les vêtements devaient être alignés proprement sur la chaise à côté du lit avant d’aller se coucher. Les chaussures en-dessous, alignés avec précision.
De nos jours, la Suisse est considérée comme un des pays les plus convoités du monde. Pouvoir y vivre et travailler est un privilège. Cette position particulière de notre état est également une conséquence du principe de vie „précision“. Comme tout dans la vie, la précision aussi a son prix. La précision est chère. La précision est conditionnée par un bon système d’éducation pour tous. La précision ne procure pas uniquement du plaisir. Elle peut peser considérablement. Elle comporte également un grand danger. „Aussi bien que possible“ représente une tentation lors du développement d’un produit. Celui qui tombe dans ce piège, risque de construire trop de particularités inutiles et de créer des frais de production superflus. La sortie de cette impasse s’appelle „Aussi bien que nécessaire“. L’application de ce principe caractérise le bon ingénieur; il sait utiliser la précision adéquate au bon moment. Pas moins et pas plus. Une capacité qui nécessite le savoir, le goût du risque et la prise en charge de responsabilités. Apparemment c’est assez bien réussi en Suisse. Pourquoi en fait? Je crois que c’est imputable à la petite taille de notre état. Dans notre pays il n’y a pas les espaces nécessaires aux grandes exploitations industrielles. Nous sommes obligés de vendre des produits de poids réduits et de prix élevés. Cela favorise l’exportation, l’activité qui est la base de notre niveau de vie.

Et ça continue. En fait, l’apogée de l’industrie mécanique est passée. De plus en plus de gens gagnent leur pain dans les activités tertiaires. Heureusement, dans ce domaine aussi, la précision est très demandée. Une virgule au mauvais endroit dans une ligne d’un programme de logiciel peut faire dérailler un projet complétement.
Aujourd’hui, les vêtements traînent n’importe où dans la chambre quand on va dormir. Les élèves ne se lèvent plus lorsque le maître entre dans la salle de classe. Ils ne souffrent non plus sous la férule de la calligraphie. Par contre, ils apprennent à penser et agir de façon autonome. Mais le „virus précision“ n’est pas éliminé pour autant. Quand il le faut, l’exactitude et la précision dominent. Il peut s’agir de la construction et la programmation de robots. Ou la planification d’un tour du monde. Ou la création d’un potager.
L’exactitude est plus demandée que jamais. Veillons sur elle. Insistons sur du bon travail, bonne qualité et des produits fiables.

Aussi précis que nécessaire!

Qui sait, peut-être que le vaisseau „URI“ tournera encore sur le lac en 2119. Dans ce cas, les vannes seront commandées par l’électronique et programmées par l’intelligence artificielle.

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Joli texte

Joli texte, très beau, très vrai

À peine la journée commencée et … il est déjà six heures du soir.
A peine arrivé le lundi et c’est déjà vendredi.
… et le mois est déjà fini.
… et l’année est presque écoulée.
… et déjà 40, 50 ou 60 ans de nos vies sont passés.
… et on se rend compte qu’on a perdu nos parents, des amis.
Et on se rend compte qu’il est trop tard pour revenir en arrière …
Alors… Essayons malgré tout, de profiter à fond du temps qui nous reste…
N’arrêtons pas de chercher à avoir des activités qui nous plaisent…
Mettons de la couleur dans notre grisaille…
Sourions aux petites choses de la vie qui mettent du baume dans nos cœurs.
Et malgré tout, il nous faut continuer de profiter avec sérénité de ce temps qui nous reste. Essayons d’éliminer les „après“ …

je le fais après …
je dirai après …
J’y penserai après …

On laisse tout pour plus tard comme si „après“ était à nous.

Car ce qu’on ne comprend pas, c’est que :
après, le café se refroidit …
après, les priorités changent …
après, le charme est rompu …
après, la santé passe …
après, les enfants grandissent …
après, les parents vieillissent …
après, les promesses sont oubliées …
après, le jour devient la nuit …
après, la vie se termine …

Et après c’est souvent trop tard….
Alors… Ne laissons rien pour plus tard…

Car en attendant toujours à plus tard, nous pouvons perdre les meilleurs moments,
les meilleures expériences,
les meilleurs amis,
la meilleure famille…
Le jour est aujourd’hui… L’instant est maintenant…


Nous ne sommes plus à l’âge où nous pouvons nous permettre de reporter à
demain ce qui doit être fait tout de suite.
Alors voyons si vous aurez le temps de lire ce message et ensuite de le partager.
Ou alors vous le laisserez peut-être pour… „plus tard“…
Et vous ne le partagerez „jamais“ ….

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Zeitzeichen

Die Zeit, dieses besondere Wesen, begleitet uns ein Leben lang. Wie ein Fluss fliesst sie dahin. Immer vorwärts! Ein Zurück in die Vergangenheit gibt es nicht. Was vorbei ist, ist vorbei. Seit der Mensch denken kann, will er eine Antwort auf die Frage: «Wie spät ist es?»

Wenn ich daran denke, dass vor Einführung der Eisenbahn im Rhonetal, die Mittagszeit zwischen Brig und Sitten um ca. 25 Minuten von einander abwichen. Wenn die Sonne am höchsten steht ist Mittag. In Sitten wurde deshalb fünfundzwanzig Minuten später zu Mittag gegessen als in Brig.

Steigt da nicht das Gefühl hoch, dass zur damaligen Zeit die Pünktlichkeit kaum mit dem heutigen Verständnis im genauen Umgehen mit Terminen vereinbar war? Der Stand der Sonne genügte, um die Menschen zeitlich auf dem Laufenden zu halten.

Heute, ungefähr 170 Jahre, oder 7 Generationen später, ist die Uhrzeit omnipräsent. Auf Millisekunden genau ist überall und jederzeit die gültige Zeit verfügbar. Nicht nur im Bahnhof, überall in der Öffentlichkeit besteht die Möglichkeit, über die Zeit informiert zu werden. Wir sind von Zeitmessern nur so umgeben. Im Supermarkt, beim Fotokopieren, in jedem Restaurant, beim Tierarzt; nichts wie Uhren auf Schritt und Tritt. Jeder Mann und jede Frau trägt heute mehr als nur eine Zeitanzeige auf sich. Am Smartphone, am Armband, als Schrittezähler in der Tasche, auf dem Laptop.

Wie einfach war das doch damals, als weder von Digitalisierung noch von Terminen die Rede war. Jedes Dorf und jedes grössere Quartier hatten ihre Kirche mit ihrem Turm. Damit ihre gültige Zeitanzeige. Heute sind wir nicht nur von Zeitmessern überschwemmt, sie werden auch noch mit Funk auf Genauigkeit gehalten, elektrisch angetrieben und sind fantastisch genau.

Während des Zweiten Weltkriegs war das noch nicht so. Die Turmuhr war immer die gültige Uhr für die Öffentlichkeit. Jeder erwachsene Bürger hatte darüber hinaus eine eigene, mechanische Uhr. Entweder als Taschenuhr oder als Armbanduhr. Keine Präzisionsgeräte, aber doch genau genug für den Tagesgebrauch. Pro Tag gingen sie meisten 2 – 3 Minuten vor oder nach. Es genügte nicht einfach eine Uhr zu besitzen. Diese wollte täglich gewartet, gepflegt sein. Sie musste aufgezogen werden. Das war ein wichtiges Ritual. Es fand meistens abends vor dem Schlafengehen, auf dem Bettrand sitzend, statt. War sie aufgezogen, wurde sie sorgfältig aufs Nachttischchen gelegt, bevor dort die Kerze ausgeblasen und unter die Decke gekrochen wurde. Die Uhr konnte so ihre Arbeit fortsetzen. Doch es war ein zweiter Wartungsakt von Nöten. Die Uhr musste kalibriert, gerichtet, auf die genaue Tageszeit eingestellt werden. Da kommt das Zeitzeichen ins Spiel.

Jeden Tag der selbe Kult. Die ganze Familie sitzt ab Viertel nach Zwölf im Esszimmer am Mittagstisch. Radio Beromünster strahlt lüpfige Musik aus. Alle löffeln, gemütlich plaudernd, ihre Suppe.

Präzis um halb eins ertönt aus dem Lautsprecher das Zeitzeichen. Eine Folge von zwei lange Pfeiftönen, gefolgt von drei kurzen, zum Schluss, eine Oktav höher, der Schlusspiep: Zwölf Uhr dreissig! Wie auf Befehl zücken alle Anwesende ihre Taschen- oder Armbanduhren und eichen sie auf 12:30. Ein sich täglich wiederholender Brauch, welcher unter absolutes Silentium abläuft.

Es kommt noch schlimmer!

Aus dem Empfänger meldet sich der Nachrichtensprecher: «Nach dem Zeitzeichen aus dem Observatorium von Neuenburg auf zwölf Uhr dreissig, folgen die neuesten Nachrichten der Schweizerischen Depeschenagentur».

Absolut stillschweigend und mit wachsender Konzentration werden die Meldungen entgegengenommen. Damit ja kein Wort verloren geht, wird sogar das Geklapper des Essbestecks auf ein Minimum reduziert. Nicht einmal der Wein wird während der Nachrichtensendung nachgeschenkt.

Auch ich war Opfer dieser Schweigeperiode. Mit meinen elf Jahren hörte ich zwar die Botschaften, verstand aber kein Wort davon. Wie ich diese 15 Minuten hasste. Die Wetterprognose kam zum Schluss. Kurz und bündig. «Wechselnd bewölkt, zeitweise bedeckt, ab und zu örtliche Schauer. In Gewitternähe Böen.»

Tag für Tag, werktags und sonntags waren die Nachrichten um halb eins ein Muss. Ein Gottesdienst der Genauigkeit. Bis ich mich eines samstags erdreiste, eine verfängliche Frage zu stellen:

«Tante Grety, was war nun heute die wichtigste Nachricht?»

Fast erschrocken, mit weit aufgerissenen Augen starrte sie mich vorwurfsvoll an, ohne eine Antwort zu geben.

Bei diesem ganzen schweigsamen Aufpassen, ging es offenbar gar nicht darum sich ein Bild von der Weltlage zu machen. Es ging um eine einzige sehnliche Erwartung. Die Meldung des Kriegsendes.

Die Nachrichten des SDA wurden während des Weltkrieges eingeführt. Ich hoffte fest, dass sie in Friedenszeiten wieder abgeschafft würden. Welch ein Irrtum!

Heute im tiefsten Frieden werden wir lawinenartig mit Nachrichten zugedeckt. 24 Stunden im Tag, sieben Tage die Woche.

Zwanzig Sekunden nachdem der Vulkan Sinabungin in Indonesien ausgebrochen ist, wissen wir in Europa davon. So wie der Rhein ständig Wasser aus den Bergen herbeibringt, fliesst ein ununterbrochener Nachrichtenstrom an uns vorbei. Und die Zeit ist ihr ständiger Begleiter. Mit einer Genauigkeit von Abweichungen im Nanosekundenbereich.

In der Mitte des letzten Jahrhunderts genügten uns 15 Minuten Nachrichten pro Tag und eine Ganggenauigkeit der Uhr von einigen Minuten, um den Alltag zu meistern.

Tante Grety lebt heute nicht mehr. Ich kann sie leider nicht fragen, was heute wohl die wichtigste Nachricht gewesen wäre.

 

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