Telefonkabine

Im Helvetiagarten in Luzern stand eine der ersten Telefonzellen der Stadt. Sie stand etwa 400 Meter von unserer Wohnung entfernt. Das war 1948. Zu der Zeit war telefonieren ein teures Unterfangen. Eine Verbindung nach Genf kostete für drei Minuten, in heutigem Währungswert umgerechnet, zwölf Franken. Damit war das Telefon nichts für Kinder! Auch Lokalgespräche waren für uns Jungen nicht erlaubt. Sie kosteten für drei Minuten einen Franken. Da blieb uns nur die Kabine Helvetiagarten, am Bundesplatz.
Auf einem Quadratmeter Bodenfläche stand dort ein Häuschen mit lauter Glaswänden. Darin waren der Telefonapparat und das Tischchen mit den Telefonbüchern angebracht. Zusammen mit dem telefonierenden Bürger ward die Kabine ausgestopft voll. Beim Automaten muss man sich einen gusseiseren Kasten in der Grösse eines Backofens vorstellen. Der Telefonhörer war mit einem Metallschlauch, wie man ihn heute von der Duschebrause her kennt, verbunden. Darin befand sich, vandalensicher eingepackt das eigentliche Telefonkabel. Alles war wetterfest und robust konstruiert.
Wer telefonieren wollte, brauchte Kleingeld. Das Gerät akzeptierte nur Münz. Zehnrappen-, Zwanzigrappenstück und ein halber Franken. Für den Betrag von 30 Rappen konnte man drei Minuten telefonieren. Nachzahlen für ein längeres Gespräch war nicht möglich. Wenig geeignet für einen längeren Schwatz mit einer Freundin.
Zu der Zeit hatten nur wenige Haushalten einen eigenen Telefonanschluss. Es gab nur das, heute würde man sagen, Festnetz der PTT. Swisscom war lange nicht geboren. Ein Freund von mir der bei der NZZ arbeitete erklärte mir, wie die interne Telefonliste der wichtigsten Mitarbeiter aussah. Jene die zuhause einen eigenen Anschluss hatten waren in Rot aufgeführt. Die anderen in schwarz. Das waren die meisten. Es war dort die Nummer des Nachbarn aufgeführt. Dieser holte die gesuchte Person im Nachbarhaus an seinen Fernsprecher. Die Verbindung war hergestellt.
Die Telefonkabinen wurden gebaut, weil die Zahl der Festnetzabonnenten so gering war. Sie sollten Jedermann für Notfälle zur Verfügung stehen. Fünfzig Rappen in den Schlitz und mit Nr.14 war die Polizei da. Nr. 15 für die Feuerwehr. Nr. 12 für das Kantonsspital. Für die bürgerlichen Anschlüsse gab es sechsstellige Nummern. Die Dienstnummern waren zweistellig. Für diese Gespräche wurden keine Gebühren erhoben. Der Apparat gab beim Aufhängen des Hörers den Fünfziger zurück.
Für uns war die Nr. 16 von Interesse, die genaue Zeit. «Fünfzehn Uhr, elf Minuten und vierzig Sekunden – top.» Alle zwanzig Sekunden betete eine blecherne Stimme die Zeit herunter. Wir konnten täglich unsere Armbanduhren nachstellen. Das erst noch gratis. Besonders gefragt war die Nummer elf, die Auskunft. Sie war ein Relikt der ehemaligen, von jungen Damen bedienten Telefonzentralen. Ganz am Anfang der Telefoniererei wurde jede Verbindung von Telefonfräuleins geschaltet. Die Auskunft war das einzige menschliche Überbleibsel in diese neue automatisierte Zeit. Die Auskunft sollte helfen eine Telefonnummer zu finden. Sie gab auch über allerlei andere Fragen Bescheid. «Welches Tram fährt zum Friedhof?» «Wo gibt es ein Fotogeschäft?» oder «Wie heisst die Hauptstadt von Pakistan?» Auf alle diese Fragen gab die Auskunft eine Antwort. Wir Jungen kamen uns besonders originell vor, indem wir ausgefallene, alberne Fragen stellten. «Fräulein, ist das Zebra ein weisses Pferd mit schwarzen Streifen, oder ein schwarzes Pferd mit weissen Streifen?» Wie aus der Pistole geschossen kam die Antwort: « Ein weisses Pferd mit schwarzen Streifen.“ Offenbar waren wir nicht die Einzigen, die mit der Auskunft Ulk betrieben.
Die Telefonzellen wurden immer mehr den Bedürfnissen der Zeit angepasst. Man konnte längere Unterhaltungen führen. Nachzahlen wurde möglich. Vorausgesetzt genügend Münz befand sich in Griffnähe. Sogar ins Ausland konnte man aus der Kabine kabeln. Obschon die Gebühren immer günstiger wurden, war ein Telefonat ins Ausland immer noch eine Investition, einen Luxus. Es begab sich, dass während der Studienzeit eine der sechs Sprechzellen am Bellevue in Zürich defekt war. Defekt, und was selten vorkommt, ein Fehler der sich zu Gunsten des Benutzers auswirkte. An diesem und nur an diesem Automaten konnte man für einen halben Franken zeitlich unbegrenzt ins Ausland telefonieren. Für die vielen ausländischen Studis ein gefundenes Fressen. Diese versuchten diese preisgünstige Maschine geheim zu halten. Was natürlich nicht gelang. Nach einem halben Jahr hatte die PTT davon Wind bekommen. Der Geldsegen wurde abgebrochen.
Telefonieren wurde immer wichtiger und immer günstiger. Lokalgespräche kosteten zwar immer noch dreissig Rappen. Waren aber zeitlich nicht mehr begrenzt. Was zur Folge hatte, dass Teenager während Stunden den Telefonanschluss der Familie mit Ferngeschwätz blockierten.
In Geschäftsleben war telefonieren existenziell. Vieles was vor ein paar Dekaden noch mit der Briefpost erledigt werden musste, konnte jetzt telefonisch vereinbart werden. Bestellungen wurden per Fernsprecher aufgegeben, Angebote wurden besprochen, Termine vereinbart. Sogar Handelsverträge wurden am Apparat konzipiert. Die Entwicklung schritt voran. Zwei wichtige Neuerungen vereinfachten den Geschäftsablauf. Die Faxmaschine und das Natel.
Natel stand für «Nationales Autotelefon». Ich gehörte zu den Ersten, die ein Natel A im Auto eingebaut hatten. Für mich war das der logische Ausbau meines fahrenden Büros. Viele Kilometer legt ich wöchentlich per Auto zurück. Sehr bald gab ich es auf, selbst am Steuer zu sitzen. Fahrzeit und Parkplatzsuche wurden dem Chauffeur delegiert. Im Fonds sitzend hatte ich alles, was ich brauchte um wie im Büro arbeiten zu können. Nur ein Telefon fehlte. 1982 kam die Erlösung, das Mobiltelefon Natel A. Es bestand aus Lautsprecher mit Mikrofon, einen Bedienteil mit Tastatur und aus einer Steuereinheit. Diese Geräte waren in Griffnähe auf den Nebensitz platziert. Dazu kam noch der Funkteil, ein 15 Kilo schwerer Koffer im Gepäckraum fixiert. Weiter brauchte es noch eine spezielle Antenne auf dem Autodach und für die Stromversorgung ein Kabel zum Autoakku. Die Installation war eine teure Sache. 22’000 Franken kostete die ganze Einrichtung. Dazu kam eine Jahresanschlussgebühr von 150 Franken. Ein Anruf für drei Minuten Gesprächsdauer belief sich auf einem Fünfliber. Luxus pur werden sie sagen. Wo denken sie hin. Ununterbrochen konnte ich so von morgens bis am Abend arbeiten. Egal wo ich war. Ob im Büro oder im Auto. Es blieb beinahe nichts liegen. Ich war immer auf jedes Gespräch bestens vorbereitet. War immer pünktlich beim Kunden oder bei den Gesprächspartnern. Nie eine Ausrede, wie «keinen Parkplatz gefunden» oder «im Stau stecken geblieben.» Auf diesem Gebiet war ich ein Pionier. Und ich konnte unterwegs telefonieren. Nicht ganz. Es gab Einschränkungen. Vor allem in den Anfangsphasen.
Das Mobiltelefon war ein Funkgerät. Es war auf auswärtige Antennen, wo es sich einloggen konnte, angewiesen. Das war nicht immer möglich. Es gab nur fünf Antennen der PTT längst den Autobahnen. Die Geografie unseres Landes trug auch nichts zur Verbesserung des Empfangs bei. Tunnels, Schluchten und Funkschatten sorgten immer wieder für eine Feuerpause während des Gesprächs.
Ein Freund von mir lag im Spital. Auf meinem Heimweg wollte ich ihm gute Genesung wünschen. Als die Verbindung endlich klappte wurden wir während einer halben Stunde sechs Mal unterbrochen. Das eigentliche Gespräch hatte keine drei Minuten gedauert. Der Patient war Journalist. Für seine spitze Feder bekannt. In seiner nächsten Kolumne wurde ich mit Spot, Hohn und Häme übergossen.

Aus heutiger Sicht. Aus der Sicht des Benützers von Smartphone, von künstlicher Intelligenz, von  automatischer Sprachübersetzung und vor den «laut vorlesen“ Möglichkeiten am PC, eine nicht vorstellbare Art ein Geschäft zu betreiben. Heute ist jedermann mit dem Handy in der Lage diese Funktionen im Handumdrehen auszuführen. Dieser Hochleistungscomputer 189 Gramm schwer, in jeder Tasche passend,  macht uns stets und überall erreichbar. Welch riesiger Fortschritt.

Und doch, die Zeit als die ultramodernen, zylindrischen Telefonzellen die Bahnhofstrasse zierten, war für mich eine gute Zeit. Irgendwie fehlt etwas, wenn ich heute durch Zürich schlendere. Es sind die Telefonkabinen, welche durch den flächendeckenden Besitz des Handy den Tod gefunden haben.

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Cabine téléphonique

C’est à Lucerne, dans le jardin Helvetia que se trouvait l’une des premières cabines téléphoniques de la ville. Elle se situait à environ 400 mètres de notre appartement. C’était en 1948. A l’époque, téléphoner était une coûteuse entreprise. Une communication vers Genève coûtait, en valeur monétaire actuelle, douze francs pour trois minutes. Le téléphone n’était certainement pas pour les enfants! Les appels locaux n’étaient pas non plus autorisés pour les jeunes. Elles coûtaient un franc pour trois minutes. Il ne nous restait donc que la cabine du jardin Helvetia, sur la Place Fédérale.
Sur une surface d’un seul mètre carré trônait une cabane avec des parois en verre. A l’intérieur se trouvaient l’appareil téléphonique et la petite table avec les annuaires téléphoniques. Avec le citoyen qui devait y téléphoner, la cabine se retrouvait pleine à craquer. Pour l’automate, il faut s’imaginer une boîte en fonte de la taille d’un four. Le combiné téléphonique était relié à une gaine métallique, comme celle que l’on utilise aujourd’hui pour les douches. A l’intérieur se trouvait le câble téléphonique proprement dit, ainsi protégé du vandalisme. Tout était construit de manière robuste et résistante aux intempéries.
Si vous vouliez téléphoner, il vous fallait alors de la monnaie. En fait, l’appareil n’acceptait rien que de la monnaie. Des pièces de dix centimes, de vingt centimes et un demi-franc. La somme de 30 centimes permettait de téléphoner pendant trois minutes. Il n’était pas possible de payer en plus pour une conversation plus longue. Pas très approprié pour une longue conversation avec une amie.
A l’époque, peu de ménages avaient leur raccordement téléphonique propre. Il n’existait alors que le réseau fixe des PTT, comme on dirait aujourd’hui. Swisscom n’était pas près d’être née. Un de mes amis qui travaillait à la NZZ m’a expliqué comment se présentait la liste téléphonique interne des principaux collaborateurs. Ceux qui avaient leur propre ligne à la maison étaient listés en rouge. Les autres en noir. C’était le cas de la plupart d’entre eux. Le numéro du voisin y figurait. Celui-ci appelait la personne recherchée dans la maison voisine à son téléphone. La communication était ainsi établie.
Les cabines téléphoniques ont été construites parce que le nombre d’abonnés au téléphone fixe était si faible. Elles devaient être à la disposition de tout le monde en cas d’urgence. Cinquante centimes dans la fente, et avec le n° 14, la police était là. Le n° 15 pour les pompiers. Le n° 12 pour l’hôpital cantonal. Pour les affiliations bourgeoises, il y avait des numéros à six chiffres. Les numéros de service étaient à deux chiffres. Aucune taxe n’était perçue pour ces appels. L’appareil rendait les cinquante centimes lorsqu’on raccrochait le combiné.
Ce qui nous intéressait, c’était le n° 16, l’heure exacte. „Quinze heures, onze minutes et quarante secondes – top“. Toutes les vingt secondes, une voix cuivrée déclamait l’heure juste. Nous pouvions régler nos montres tous les jours. Et ce, gratuitement. Le n° 11, celui des renseignements, était particulièrement demandé. C’était un vestige des anciens centraux téléphoniques tenus par des jeunes femmes. Au tout début de la téléphonie, chaque communication était établie par les demoiselles du téléphone. Le service de renseignements était le seul vestige humain de cette époque nouvellement automatisée. Les renseignements devaient nous aider à trouver un numéro de téléphone. Ils renseignaient également sur toutes autres sortes de questions, comme: „Quel tram va au cimetière?“ „Où se trouve un magasin de photos?“ ou „Comment s’appelle la capitale du Pakistan?“ A toutes ces questions, les renseignements donnaient une réponse. Nous, les jeunes, nous nous sentions particulièrement originaux en posant des questions insolites et ridicules. „Mademoiselle, le zèbre est-il un cheval blanc avec des rayures noires ou un cheval noir avec des rayures blanches?“ Comme un coup de fusil, la réponse est venue : „Un cheval blanc avec des rayures noires“. Apparemment, nous n’étions pas les seuls à faire des blagues avec les renseignements.
Les cabines téléphoniques ont été de plus en plus adaptées aux besoins de l’époque. On pouvait tenir des conversations plus longues. Il était maintenant possible de payer après coup. A condition d’avoir suffisamment de pièces de monnaie à portée de main. On pouvait même téléphoner à l’étranger depuis la cabine. Bien que les tarifs soient de plus en plus avantageux, téléphoner à l’étranger restait un investissement, un luxe.

Il est arrivé que pendant mes études, l’une des six cabines téléphoniques de Bellevue à Zurich soit défectueuse. Défectueux, et ce qui est rare, une erreur qui profitait à l’utilisateur. C’est à cette cabine, et à elle seule, que l’on pouvait téléphoner à l’étranger pour un demi-franc sans aucune limite de temps. Une aubaine pour les nombreux étudiants étrangers. Ceux-ci ont tenté de garder secrète cette machine bon marché. Ce qui n’a bien sûr pas réussi. Au bout de six mois, les PTT eurent vent de l’affaire. La manne financière fut interrompue.
Téléphoner devenait de plus en plus important et de moins en moins cher. Les appels locaux coûtaient certes encore trente centimes. Mais ils n’étaient plus limités dans le temps. Par conséquent, les adolescents bloquaient pendant d’innombrables heures la ligne téléphonique familiale avec des bavardages locaux.
Dans le monde des affaires, téléphoner était vital. Beaucoup d’affaires qui devaient encore se régler par courrier il y a quelques décennies pouvaient désormais être convenues par téléphone. Les commandes étaient passées par téléphone, les offres étaient discutées, les rendez-vous étaient pris. Même les contrats commerciaux étaient conçus au téléphone. L’évolution se poursuivait. Deux innovations importantes vinrent encore simplifier le déroulement des affaires. La machine à fax et le Natel.
Natel signifiait „téléphone national pour voiture“. J’ai été l’un des premiers à installer un Natel A dans ma voiture. Pour moi, c’était l’extension logique de mon bureau mobile. Je parcourais de nombreux kilomètres par semaine en voiture. Très vite, j’ai renoncé à prendre le volant. Le temps de route et la recherche d’une place de parking étaient délégués au chauffeur. Assis à l’arrière, je disposais de tout ce dont j’avais besoin pour travailler comme dans mon bureau. Il ne manquait qu’un téléphone. En 1982, la délivrance est venue avec le téléphone portable Natel A. Il se composait d’un haut-parleur avec microphone, d’un panneau de commande avec clavier et d’une unité de contrôle. Ces appareils étaient placés à portée de main sur le siège voisin. A cela s’ajoutait la partie radio, une valise de 15 kilos fixée dans la malle arrière. Il fallait également une antenne spéciale sur le toit de la voiture et, pour l’alimentation électrique, un câble vers l’accumulateur de la voiture. L’installation a coûté cher. L’ensemble de l’installation chiffrait 22’000 francs. A cela s’ajoutait une taxe de raccordement annuelle de 150 francs. Un appel pour trois minutes de communication s’élevait à cinq francs. Le luxe à l’état pur, me direz-vous. Mais qu’allez-vous donc penser? Je pouvais ainsi travailler sans interruption du matin au soir. Peu importe où j’étais. Que ce soit au bureau ou dans la voiture. Il ne restait presque aucun dossier en suspens. J’étais toujours bien préparé pour chaque entretien. J’étais toujours à l’heure chez le client ou chez l’interlocuteur. Jamais d’excuse du genre „pas trouvé de place de parking“ ou „coincé dans les embouteillages“. Dans ce domaine, j’étais un pionnier. Et je pouvais téléphoner en route.
Pas tout à fait. En effet, il y avait certaines restrictions. Surtout dans les premières phases. Le téléphone portable était un appareil radio. Il dépendait d’antennes extérieures où il pouvait se connecter. Ce n’était pas toujours possible. Il n’y avait que cinq antennes des PTT le long des autoroutes. La géographie de notre pays n’a pas non plus contribué à améliorer la réception. Les tunnels, les ravins et les ombres radio provoquaient régulièrement des pauses de feu pendant la conversation.

Un de mes amis était hospitalisé. En rentrant chez moi, je voulais lui souhaiter un bon rétablissement. Lorsque la liaison a enfin été établie, nous avons été interrompus six fois pendant une demi-heure. La conversation proprement dite n’avait pas duré trois minutes. Le patient était journaliste. Connu pour sa plume acérée. Dans sa chronique suivante, j’ai été inondé de railleries, de moqueries et de malveillance.
Vu d’aujourd’hui, du point de vue de l’utilisateur de smartphone, d’intelligence artificielle, de traduction vocale automatique et avant les possibilités de „lecture à haute voix“ sur PC, c’est une manière inimaginable de faire des affaires. Aujourd’hui, tout le monde est capable d’exécuter ces fonctions en un clin d’œil grâce à son téléphone portable. Cet ordinateur ultraperformant, qui pèse 189 grammes et se glisse dans n’importe quelle poche, nous permet d’être joignables partout et à tout moment. Quel énorme progrès!

Et pourtant, l’époque où les cabines téléphoniques cylindriques ultramodernes ornaient la Bahnhofstrasse était pour moi une bonne époque. D’une certaine manière, il manque quelque chose lorsque je me promène aujourd’hui dans Zurich. Ce sont les cabines téléphoniques qui ont trouvé une fin avec la possession globalisée du téléphone portable.

 

 

 

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Dreizehn

22Im ersten Monat im Neuen Jahr gab es einen «Freitag, den 13.». Viele Menschen sind besorgt, es könnte an einem solchen Tag ein grösseres Desaster geben. Alles Aberglaube! 300 Jahre nach der Aufklärung, der Epoche der Vernunft, im Zeitalter der künstlichen Intelligenz, weiss doch jedermann, dieser Hokuspokus ist definitiv vorbei. Dreizehn ist keine Unglückszahl. Das Leben bewegt sich in realistischen Bahnen.

Warum gibt es heute noch in keinem Hotel ein Zimmer Nummer 13? Warum gibt es in Kinosälen keine Reihe 13? Und schon gar nicht einen Sitzplatz Nr. 13? Wie ist das mit der schwarzen Katze, die unseren Weg von links kommend quert? Und mit dem Rabenvogel, der auf dem Kamin sitzt und Unheil ins Haus bringt? Klopfen Sie ruhig zwischendurch drei Mal auf Holz, damit nichts Böses passiert. Geben Sie dem Kaminfeger die Hand, das bringt Glück. Ebenso das Bierglas, welches beim Abwaschen aus den Händen rutscht und in Scherben geht. Bei der Spinne ist es nicht so eindeutig. Begegnet man ihr am Morgen, bringt sie Sorgen. Kommt sie am Mittag vorbei, gibt es Glück am dritten Tag. Nicht unter einer Leiter durchgehen ist noch verständlich. Es könnte tatsächlich passieren, dass der Dachdecker ein paar Ziegel fallen lässt.
Man kann nie wissen. So ganz genau weiss man dann doch nicht, ob etwas dran ist am Aberglauben. Vielleicht gibt es übernatürliche Kräfte, die ihre Wirksamkeit zeigen.

In meiner Jugendzeit in Leuk begleiteten mich solche Vorkommnisse auf Schritt und Tritt. Besonders bedrohlich war ein geborstener Spiegel. Wer dort hineinblickte, dem drohte der Tod. Aberglaube war im Tagesablauf solide eingebaut. Er war ein Teil des Geschehens. Kaum ein Tag verging, an dem man nicht mit seinen Riten, seinen Symbolen und seinen Bräuchen in Berührung kam.

Diese Magie ging auch nicht an mir vorbei. Dem 13. Lebensjahr sah ich mit Sorge und Furcht entgegen. Ich hielt es für möglich, dass ich es nicht überleben würde. Heute, 77 Jahre später, schreibe ich eben diese Kolumne. Die Sorge war deutlich vergebens.

 

Im 21. Jahrhundert angekommen, glaube ich zu wissen, der Aberglaube ist so alt wie die Menschheit. Der Glaube an Glück und Kummer, angezeigt durch Denkmuster wie Glücksymbole (Hufeisen und Kleeblätter) und Spruchformeln sind Teil unserer Kultur. So wird der Aberglaube in unserem modernen Leben weiter bestehen. Goethe nannte es die Poesie des Lebens.
Wissenschaftlich haben diese Vorgänge keinen Bestand. Sogar am Freitag dem 13. konnte keine Häufung von Unbill festgestellt werden. «Klar», sagt unser rationaler Verstand, «das muss so sein“. Und doch findet in allen Kulturen der Aberglaube im Leben und Handeln der Menschen statt. Zwischen Himmel und Erde gibt es Dinge, von denen wir nicht wissen wie, wann und warum sie wirken. Genau so gibt es das im täglichen Ablauf. Ein Teller fällt, von der Schwerkraft angezogen, zu Boden und zerspringt in tausend Scherben. Die Gravitation begleitet uns, wo immer wir sind, was immer wir tun, trotzdem wissen wir nicht, was Schwerkraft ist. Eine Sicherung gibt im elektrischen Schaltbrett den Geist auf. Kein Strom mehr in der Lampe, totale Dunkelheit. Was ist eigentlich Elektrizität? Wir wissen es nicht.

An einer anderen Stelle haben Sie schon von mir gelesen, wie schön ich es finde, dass es Vorgänge gibt, die unser Leben verschönern, Elektrizität und die Schwerkraft als Beispiel, ohne dass wir wissen, warum.

Im Oktober dieses Jahres gibt es wieder einen Dreizehnten, der auf einen Freitag fällt. Leben Sie wohl. Toi-toi-toi!

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Treize

Le premier mois de la nouvelle année a été marqué par un „vendredi 13“. De nombreuses personnes craignent qu’un désastre majeur ne survienne un tel jour. Que de superstitions! Trois cents ans après le siècle des lumières, l’époque de la raison, à l’ère de l’intelligence artificielle, tout le monde sait pourtant que ce tour de passe-passe est définitivement terminé. Treize n’est pas un chiffre de malédiction. La vie se déroule dans des voies réalistes.
Pourquoi n’y a-t-il pas encore de chambre numéro 13 dans les hôtels? Pourquoi n’y a-t-il pas de rangée 13 dans les salles de cinéma? Et encore moins un siège numéro 13? Qu’en est-il du chat noir qui traverse notre chemin en venant de la gauche? Et avec le corbeau perché sur la cheminée qui apporte le malheur dans la maison? N’hésitez pas à taper trois fois sur du bois de temps en temps pour que rien de mal n’arrive. Serrez la main du ramoneur, cela porte chance. Il en va de même pour le verre de bière qui vous échappe des mains lorsque vous faites la vaisselle et qui se brise en morceaux. Pour l’araignée, ce n’est pas aussi clair. Si on la rencontre le matin, elle apporte des soucis. Si elle passe à midi, c’est le bonheur le troisième jour. Ne pas passer sous une échelle est encore compréhensible. Il pourrait en effet arriver que le couvreur laisse tomber quelques tuiles.

On ne sait jamais. On ne sait pas vraiment s’il y a du vrai dans les superstitions. Peut-être y a-t-il des forces surnaturelles qui montrent leur pouvoir.
Dans ma jeunesse à Loèche, de tels événements m’accompagnaient à chaque pas. Un miroir brisé était particulièrement menaçant. Celui qui y regardait était menacé de mort. La superstition était solidement intégrée dans le déroulement du quotidien. Elle faisait partie intégrante des événements. Il ne se passait guère de jour sans que l’on soit en contact avec ses rites, ses symboles et ses coutumes.
Cette magie ne m’a pas épargné. J’attendais l’âge fatal de 13 ans avec inquiétude et crainte. Je pensais qu’il était possible que je ne le survive pas. Aujourd’hui, 77 ans plus tard, j’écris cette chronique. Mon inquiétude était clairement en vain.

Arrivé au 21e siècle, je crois savoir que la superstition est aussi vieille que l’humanité. La croyance en la chance et le chagrin, indiquée par des schémas de pensée tels que les symboles dits de chance (fer à cheval et trèfles à quatre feuilles) et litanies, fait partie de notre culture. Ainsi, la superstition continuera d’exister dans notre vie moderne. Goethe l’appelait la poésie de la vie.
Scientifiquement, ces processus ne tiennent pas la route. Même le vendredi 13, aucune accumulation de malheurs n’a pu être constatée. „Bien sûr“, dit notre esprit rationnel, „cela doit être ainsi“. Et pourtant, dans toutes les cultures, les superstitions se retrouvent dans la vie et les actions des gens. Entre le ciel et la terre, il y a des choses dont nous ne savons pas comment, quand et pourquoi elles agissent. C’est exactement ce qui se passe dans la vie quotidienne. Une assiette, attirée par la gravité, tombe au sol et se brise en mille morceaux. La gravitation nous accompagne où que nous soyons, quoi que nous fassions, et pourtant nous ne savons pas ce qu’est la gravité. Un fusible rend l’âme dans le tableau électrique. Plus de courant dans la lampe, l’obscurité totale. Qu’est-ce que l’électricité au juste? Nous ne le savons pas.

Auparavant, vous avez déjà lu de ma part combien je trouve beau qu’il y ait des processus qui embellissent notre vie, l’électricité et la pesanteur par exemple, sans que nous en sachions le pourquoi.

En octobre de cette année, il y aura encore un treizième jour qui tombera un vendredi. Au revoir à tous. Bonne chance!

 

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Dekade

Dieses Jahr endet die Jahrzahl auf drei. Was bedeutet, in diesem Jahr werde ich einen runden Geburtstag feiern. Neun Dekaden habe ich schon bald erlebt. So gehöre ich zur Minorität der noch lebenden Zeitzeugen vom zweiten Weltkrieg.

1933

In meinem Geburtsjahr kam Adolf Hitler an die Macht. Kaum zu glauben, damals galt er als der Mann, der Deutschland aus dem in der Weimarer Republik erzeugten Chaos befreien konnte. Als der Mann, der dem Reich seine Bedeutung und sein Ansehen zurückgeben konnte. Wie wir alle wissen, kam es ganz anders. Er liess ein in Trümmern liegendes, kaputtes Europa zurück.

1943

Das Glasperlenspiel von Hermann Hesse. Diesen letzten und umfangreichsten Roman, das Opus Magnum von Hesse habe ich erst eine Dekade später gelesen. Das Werk gehört immer noch zu einem meiner Lieblingsbücher. Sein Erzählstil und sein Satzbau sind faszinierend bis zum heutigen Tag. Die Lebensbeschreibung des Magister Knecht hat tiefe Spuren in meinem Gedächtnis und in meinem Leben zurückgelassen.

1953

Staudinger, Karrer, Ruzicka, Pauling, Werner, Wildstätter, Haber, Einstein, Debye, Kuhn, Prelog, Richard Ernst, Kurt Wüthrich. Alles Namen von Nobelpreisträgern, welche die Schweizer Forschungsgemeinde hervorgebracht hat. Viele davon habe ich persönlich gekannt. Leopold Ruzicka und Vladimir Prelog hatten mein Gesuch, Mitglied der Neuen Schweizerischen Chemischen Gesellschaft zu werden, mitunterzeichnet. Ich war sehr stolz, die Empfehlung von zwei Nobelpreisträgern anführen zu können.

1963

Papst Johannes XXIII, wegen seiner Volksnähe in der Öffentlichkeit «Il papa buono» genannt, war die grosse Hoffnung freiheitsliebender Katholiken. Mit dem zweiten Vatikanischen Konzil rief er zur pastoralen und ökumenischen Erneuerung auf. Die Liturgiereform, die Abschaffung der lateinischen Sprache und der liturgischen Gewänder standen zuoberst auf der Traktandenliste. Weg vom Latein, Einführung der Volkssprache und der Verzicht auf die Verwendung der Paramente. Ich bedaure diese Neuerungen. Für mich ein grosser Verlust. Die Messe hat damit ihre Mystik verloren. Alles wird plötzlich banal. Volksnähe war das Modewort. Wäre der römische Ritus noch in Kraft, die katholische Kirche hätte heute einen enormen Wettbewerbsvorteil im Kampf gegen leere Gotteshäuser.

1973

In Amsterdam wird das Van-Gogh-Kunstmuseum eröffnet. Vincent van Gogh hinterliess, als er mit 37 Jahren starb, etwa 900 Gemälde und 1100 Zeichnungen. Fürwahr ein umfangreiches Oeuvre. Es gibt viele Gründe, warum van Gogh für mich eine Bedeutung hat. In Holland geboren war der Künstler als Nationalheld omnipräsent. Seine Biografie beeindruckt mich. Seine Bilder strahlen eine besondere Kraft aus. Über 35 Selbstbildnisse von Vincent sind bekannt. In seinem Museum hängen sie alle, ungefähr in gleicher Grösse gemalt, nebeneinander aufgereiht. Jedes Mal, wenn ich in Amsterdam bin, mache ich einen Abstecher in den Saal der Selbstporträts. Von Mal zu Mal lerne ich beim Studium der Bilder Vincent van Gogh besser kennen.

1983

Uhrenmarke Swatch
Die Swatch wurde am 1. März 1983 in Zürich lanciert. Der Name entstand aus „Second Watch“.
Die Swatch hat die Welt der Uhren nachhaltig verändert. Und sie hat massgeblich zur Rettung der Schweizer Uhrenindustrie beigetragen. Die allerflachste Uhr aus Plastik. Das war ein Quantensprung. Ein Paradigmenwechsel in der historischen, präzisionsgepflegten Uhrmacherkunst. Die Rationalisierung der Fertigung von Armbanduhren am Fliessband war der wegweisende Strukturwandel in der Uhrenmetropole Biel. Die Fabrikation erfolgt komplett maschinell. Ein preisgünstiger Zeitmesser erobert die Welt. 200 bis 300 Millionen Swatch Uhren werden pro Jahr produziert. Jedermann kann sich jetzt mehrere Uhren leisten und sie als Accessoire der Garderobe anpassen. Die Armbanduhr mutierte zum Schmuckstück. Manche Liebhaber besitzen fünf bis sieben Swatch-Armbanduhren.
Aus einem grossen Fanclub wurde Swatch dank ihrem Bekanntheitsgrad zum gesuchtesten Sammlerobjekt. Als Zeitmesser trat sie in den Hintergrund.

1993

Luzern – Kapellbrücke in Brand
Am 18. August 1993 brach kurz nach Mitternacht auf der Kapellbrücke ein Feuer aus, dem rund zwei Drittel des Brückenoberbaus sowie die meisten Tafeln des Bilderzyklus zum Opfer fielen. Das Feuer war vermutlich auf einem der unter der Brücke vertäuten Boote ausgebrochen, die Brandursache wird aber bis heute kontrovers diskutiert. Die Brandkatastrophe löste weltweit emotionale Reaktionen aus, da mit der Brücke das Wahrzeichen der Stadt betroffen war. Innerhalb von nur acht Monaten wurde die Brücke wieder in Stand gestellt.

2003

Die Concorde wird eingestellt.Sie war das einzige Überschall-Passagierflugzeug im Linienflugdienst.
Der Direktionspräsident von ABB verliess sein Büro in Zürich-Oerlikon um sieben in der Früh. Mit dem Privatjet landete er in Paris. Stieg in die Concorde um und war um 11 Uhr in New York. Führte im Flughafen eine Besprechung. Nahm nachmittags dieselbe Maschine nach Paris zurück und war abends um sieben mit einem unterschiebenen Vertrag wieder in Zürich.
Solche Tripps von Superchefs fanden immer Bewunderung.
Der Erstflug der Concorde fand im März 1969 statt. Der Liniendienst startete im Januar 1976. Der letzte Flug im November 2003. Eigentlich war die Concorde ein Prestigeaushängeschild von Frankreich und England. Aber vor allem ein betriebswirtschaftlicher Flopp. Die Reichweite war für den internationalen Flugverkehr zu kurz. Die Wirtschaftlichkeit im Betrieb kam nie über eine rote Null hinaus. Die technische Sensation verursachte blutrote Spuren in den Bilanzen der Air France und der Britsch Airways. Der ohrenbetäubende Lärm bei Start und Landung sorgte für Anfechtungen in der Presse und an der Börse. Viele Flughäfen erteilten dem Supervogel keine Landerlaubnis.
Den Todesstoss erlebte das technische Wunderwerk im Juli 2020. Kurz nach dem Start in Paris stürzte die brennende Maschine ab. Erstaunlich, die Concorde, eine echte Fehlkonstruktion, war mehr als 25 Jahre im Dienst.

2013

Die Forelle ist der Fisch des Jahres. Über die Forelle habe ich im Blog vom Januar 2021 bereits einmal berichtet.
Die Forelle ist der beliebteste Fisch der Schweiz. Und auch einer der häufigsten.
Forellen können durch ihre beeindruckende ökologische Flexibilität ein breites Spektrum an Lebensräumen bewohnen. In der Schweiz findet man die Fische in reissenden Bächen im Gebirge, in Voralpenflüssen oder in Mittellandseen. Es ist nicht erstaunlich, dass sie bis ins 20. Jahrhundert als einer der wichtigsten Fische in der Freizeitfischerei galt.

Ab dem Neujahrstag war im Wallis der Fischfang mit der Angelrute eröffnet. Onkel Hans und ich waren Jahr für Jahr am Berchtoldstag mit allem Fischerzeug an den Ufern des Rotten und der Wildbäche des Bezirks auf Pirsch. Der Wettbewerb war ausgelöst. „Wer bringt die erste Forelle im Neuen Jahr auf den Tisch?“

2023

Das Jahr ist noch jung. Was wird es wohl bringen? Viel wissen wir noch nicht. Sicher ist, auch den 22. August…

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Décennie

 

Cette année, le dernier chiffre est un trois. Ce qui signifie que cette année, je vais fêter un anniversaire marquant une décennie. J’ai prochainement vécu neuf décennies. Je fais donc partie de la minorité des témoins encore vivants de la Seconde Guerre mondiale.

1933

L’année de ma naissance, Adolf Hitler est arrivé au pouvoir. Difficile à croire qu’à cette époque, il était considéré comme l’homme capable de sortir l’Allemagne du chaos généré par la République de Weimar. Comme l’homme qui aurait pu redonner au Reich sa signification et son prestige. Comme nous le savons tous, il en fut tout autrement. Il a laissé derrière lui une Europe en ruine et en décombres.

1943

Le jeu des perles de verre de Hermann Hesse. Je n’ai lu ce dernier et monumental roman, l’opus magnum de Hesse, qu’une décennie plus tard. L’œuvre fait toujours partie de mes livres préférés. Son style narratif et sa syntaxe sont restés fascinants jusqu’à ce jour. La description de la vie du Magister Knecht a laissé des traces profondes dans ma mémoire et dans ma vie.

1953

Staudinger, Karrer, Ruzicka, Pauling, Werner, Wildstätter, Haber, Einstein, Debye, Kuhn, Prelog, Richard Ernst, Kurt Wüthrich. Tous des noms de lauréats du prix Nobel que la communauté scientifique suisse a produit. J’ai personnellement connu nombre d’entre eux. Leopold Ruzicka et Vladimir Prelog avaient cosigné ma demande d’adhésion à la Nouvelle Société Suisse de Chimie. J’étais très fier de pouvoir citer la recommandation de deux lauréats du prix Nobel.

1963

Le pape Jean XXIII, surnommé „Il papa buono“ par le public en raison de sa proximité avec le peuple, était le grand espoir des catholiques épris de liberté. Avec le Concile Vatican II, il a appelé à un renouveau pastoral et œcuménique. La réforme de la liturgie, l’abolition de la langue latine et des vêtements liturgiques figuraient en tête de l’ordre du jour. Abandon du latin, introduction de la langue vernaculaire et abandon de l’utilisation des parures. Je regrette ces nouveautés. Pour moi, c’est une grande perte. La messe a ainsi perdu son mystère. Tout devint soudain banal. La proximité avec le peuple était un mot à la mode. Si le rite romain était encore en vigueur, l’Église catholique aurait aujourd’hui un énorme avantage concurrentiel dans la lutte contre les lieux de culte vides.

1973

Le musée d’art Van Gogh est inauguré à Amsterdam. À sa mort, à l’âge de 37 ans, Vincent van Gogh a laissé derrière lui quelque 900 peintures et 1100 dessins. Une œuvre vraiment très vaste. Il y a de nombreuses raisons pour lesquelles van Gogh a une signification pour moi. Né en Hollande, l’artiste était omniprésent en tant que héros national. Sa biographie m’impressionne. Ses tableaux dégagent une force particulière. On connaît plus de 35 autoportraits de Vincent. Ils sont tous accrochés dans son musée, peints à peu près de la même taille, alignés les uns à côté des autres. Chaque fois que je suis à Amsterdam, je fais un détour par la salle des autoportraits. Chaque fois, j’apprends à mieux connaître Vincent van Gogh en étudiant ses tableaux.

1983

Les montres Swatch.
La Swatch a été lancée le 1er mars 1983 à Zurich. Le nom est issu de „Second Watch“.
La Swatch a durablement changé le monde de l’horlogerie. Et elle a contribué de manière déterminante au sauvetage de l’industrie horlogère suisse. La montre ultra-plate en plastique. C’était un saut quantique. Un changement de paradigme dans la facture historique de l’horlogerie de précision. La rationalisation de la fabrication de montres-bracelets à la chaîne a été le changement structurel précurseur dans la métropole horlogère de Bienne. La fabrication est entièrement mécanisée. Un chronomètre bon marché conquiert le monde. 200 à 300 millions de montres Swatch sont produites chaque année. Tout le monde peut désormais s’offrir plusieurs montres et les adapter comme accessoires de sa garde-robe. La montre-bracelet s’est muée en bijou. Certains amateurs possèdent cinq à sept montres-bracelets Swatch.

D’un grand fan club, Swatch est devenue, grâce à sa notoriété, l’objet de collection le plus recherché. La fonction de chronomètre, elle est passée au second plan.

1993

Lucerne – Incendie de la „Kapellbrücke“ (oder : Le «pont de Lucerne» en feu
Le 18 août 1993, peu après minuit, un incendie s’est déclaré sur le pont de Lucerne, détruisant environ les deux tiers de la superstructure du pont et la plupart des panneaux du cycle pictural. L’incendie s’était probablement déclaré sur l’un des bateaux amarrés sous le pont, mais la cause de l’incendie fait encore l’objet de controverses aujourd’hui. L’incendie catastrophique a suscité des réactions émotionnelles dans le monde entier, car le pont était l’emblème de la ville. Le pont a été remis en état en l’espace de huit mois seulement.

2003

La fabrication du Concorde est abandonné. Il était le seul avion commercial supersonique en service régulier.
Le président de la direction d’ABB pouvait quitter son bureau de Zurich-Oerlikon à sept heures du matin, atterrir à Paris en jet privé, prendre ensuite le Concorde et arriver à New York à 11 heures. Tenir une réunion à l’aéroport. L’après-midi, reprendre le même avion pour Paris et être de retour à Zurich à sept heures du soir avec en poche un contrat dûment signé.

De tels voyages de super-chefs ont toujours suscité l’admiration.
Le premier vol du Concorde a eu lieu en mars 1969. Le service régulier a débuté en janvier 1976. Le dernier vol en novembre 2003. En fait, le Concorde était une vitrine de prestige pour la France et l’Angleterre. Mais c’était surtout un échec commercial. Son rayon d’action était trop court pour le trafic aérien international. La profitabilité de l’exploitation n’a jamais dépassé la ligne rouge de rentabilité. La sensation technique a laissé des traces rouge sang dans les bilans d’Air France et de British Airways. Le bruit assourdissant lors du décollage et à l’atterrissage a suscité des contestations dans la presse et à la bourse. De nombreux aéroports n’ont pas délivré d’autorisation de traffic pour le super-oiseau.

Le coup de grâce a été porté à cette merveille technique en juillet 2020: peu après son décollage de Paris, l’avion pris feu et s’est écrasé. Étonnamment, le Concorde, un véritable bijou de conception erronée, était en service depuis plus de 25 ans.

2013

La truite est le poisson de l’année.
J’ai déjà parlé de la truite dans le blog de janvier 2021.
La truite est le poisson le plus populaire de Suisse. C’est aussi l’un des plus communs.
Grâce à leur impressionnante flexibilité écologique, les truites peuvent survivre dans un large éventail d’habitats. En Suisse, on les trouve dans les ruisseaux tumultueux des montagnes, dans les rivières des Préalpes ou dans les lacs du Plateau. Il n’est pas étonnant qu’il ait été considéré jusqu’au 20e siècle comme l’un des principaux poissons de la pêche de loisir.
Dès le jour de l’an, la pêche était ouverte en Valais. Année après année, à la Saint Berchtold, l’oncle Hans et moi étions à l’affût avec tout l’attirail de pêche sur les rives du Rhône et des torrents du district. Le concours a été lancé. „Qui pourvoira la table avec la première truite de la nouvelle année ?“

2023

L’année est encore jeune. Que nous réserve-t-elle? Nous n’en savons pas encore grand-chose. Seule certitude, aussi la date du 22 août.

 

 

 

 

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Neujahr 2023

Ab heute werden die Tage wieder länger. Nach einem wunderschönen Herbst gehen wir einem neuen Frühling entgegen. Das Jahr 2022 wird kein Jahr sein, von dem wir uns mit Wehmut verabschieden. Es war ein Jahr der unangenehmen Überraschungen. Ein Jahr zum sofort vergessen.

Vor ein paar Wochen sind wir auf allen Kanälen Mani Matter begegnet. Sein Unfalltod vor 50 Jahren ist mir heute immer noch in Erinnerung. Er war ungefähr gleich alt wie ich. Ein kurzes Leben, in dem er viel geschaffen hat, war ihm beschert. Seine Lieder haben ihn unsterblich gemacht. Sie werden täglich, sei es in der Schule, im Pfadilager oder zu Hause gesungen. Jedes Lied ist ein Kunstwerk. Jedes Wort sitzt. Keines zu viel, keines zu wenig. Ein Gedicht mit einer präzisen Aussage. Mani war ein Philosoph, der seine Gedanken in Musik und Sprache verpackte. Gross und Klein gehen sie an die Seele. Ohne es zu merken, kommt die Botschaft an. Das ist ganz grosse Kunst. Mani hat etwas zu sagen. Seine Lebensweisheiten gehen ans Herz. Er ist ein Denker, der uns viel Weisheit hinterlassen hat. Heute genauso wie vor 50 Jahren. Echtheit und Wahrhaftigkeit kennen kein Alter, sie überleben die Zeiten.
In einer Zeit, in der wir stündlich mit Informationen berieselt werden, hilft uns Manis’ Kater Ferdinand, durch die Strassen streunend, auf das Wesentliche zurück. Die Essenz von Matters Poesie gibt uns Zuversicht. Sie hilft uns, aus der Fülle unnötiger Nachrichten Spreu vom Hafer zu trennen. Ferdinand hilft uns aus einer Welt von Halbwahrheiten, den Weg zurück in die Lebenswahrheit zu finden. Das gibt Vertrauen und Zuversicht für das kommende Neue Jahr. Sie spenden die nötige Ruhe und Entspannung für die Festtage. Zuversicht und die Sicherheit, das Richtige zu tun, sollen uns zum Jahreswechsel begleiten.

Dafür wünsche ich allen eine gute Zeit.
Ein frohes und glückliches Neues Jahr.
Auf ins 2023!
Bliibund gsund und nämeds nit zschwär!

 

Hans von Werra
Saumstrasse 23
8625 Gossau – ZH
Switzerland
+41 44 935 1035
hvw@vonwerraleuk.ch

www.vonwerraleuk.com

Gossau, 31. Dezember 2022

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Papierlos

Auch mit diesem Blog, liebe Leserin, lieber Leser, komme ich mit einer Geschichte daher, deren Wurzeln in den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts zurückliegen. Damals ging ich, noch voll im Saft, mit Leib und Seele meiner Arbeit nach. Es war die Zeit, in der der Grosscomputer, unter Fachleuten Mainframe genannt, die Szene beherrschte. Ich war von Anbeginn ab 1970 dabei. Zehn Jahre brauchte es, um das Unternehmen von den herkömmlichen, von Hand durchgeführten Buchhaltungsarbeiten computerreif zu machen. Alles, was bis anhin die Buchhalter und die Arbeitsvorbereiter in ihren Schreibstuben geleistet hatten, übernahm jetzt der Computer. Dachte man. Woran man nicht dachte, war die notwendige Umstellungsarbeit. Die Herkulesarbeit, die es bräuchte, bis der Rechner begriffen hatte, um was es ging. Ganz besonderes Kopfzerbrechen machten die Umstellungen im Materiallager, um in der neuen EDV-Zeit anzukommen. Von den Verkäufern von IBM und Bull & Co. wurde eine neue Welt von Datenverarbeitung, von Zeitgewinn und von Zuverlässigkeit versprochen. Keine Schreibarbeiten mehr, kein Papier mehr, der Grossrechner übernimmt alles. Der Verwaltungsrat schenkte diesem Zukunftssegen Vertrauen. Es wurde ein Mainframe gekauft und installiert. Die Testprogramme liefen wie am Schnürchen. Was für Aussichten! Bessere Ergebnisse, einfachere Überwachung des Betriebs, weniger Personalkosten, mehr Zeit für Innovationen. Alle glaubten ans Paradies auf Erden.

Im Rückblick muss ich an den Zauberlehrling denken. In der bekannten Ballade von Goethe hatte der Zauberlehrling keine Lust, das Bad seines Meisters eimerweise mit Wasser zu füllen. Er verzaubert einen Besen, für ihn die Arbeit zu übernehmen. Als das Bad voll war, konnte er den Besen nicht abstellen. Es kam zur Katastrophe, zur totalen Überschwemmung.
Im übertragenen Sinn ging es in der Unternehmung genau gleich zu und her. „Die Besen, die ich rief…“ ging es dem Verwaltungsrat durch den Kopf. Dass der Betrieb nicht auf die notwendige Umstellung vorbereitet war, konnte man noch verstehen. Dass es aber ein volles Jahrzehnt brauchte, bis nur ein Teil der Versprechungen der Lieferanten in Erfüllung gehen würden, das hatte niemand erwartet. Auch Wunder brauchen ein bisschen Zeit.

Die neunziger Jahre kamen ins Land. An den Grosscomputer hatte man sich gewöhnt. Er wurde nicht mehr mit dem Fluch von Evas Biss in den Apfel im Paradies verglichen. Der Computer erleichterte die Personalbuchhaltung. Der Computer hatte dafür gesorgt, dass im Lager Ordnung herrschte. Nur brauchte man für die Betriebsbuchhaltung mehr Personal, mehr Zeit, mehr organisatorischen Hickhack. Und dazu: auf dem Pult lag mehr Zebrapapier als je zuvor. Zebrapapier deshalb, weil es sich um einen speziellen Ausdruck aus dem Mainframe handelte. Es war ein 40 Zentimeter breites endloses Papierband, aufgewickelt wie man es im Orchestrion kannte. Damit es beim Lesen und Studieren des Inhalts zu keiner Verwechslung der Zeilen kam, wurde abwechselnd eine weisse und eine leicht gräulich unterlegte Zeile als Lesehilfe gedruckt. Gestreift wie ein Zebra. Ein solcher Papierstapel wog gut und gerne anderthalb Kilogramm. Der Inhalt musste von Hand bearbeitet werden. Mühsame Sisyphusarbeit. Es brauchte eine besondere Motivation, die Bemühung in Angriff zu nehmen. So war nun einmal die moderne Art, einen Betrieb zu führen.
Keine Frage, die Firma war zu einem modernen Unternehmen mutiert. Wir hatten einen Mainframe und konnten leidlich damit umgehen. So weit so gut. Nur, wir ertranken im Papier. Wieder waren es die Computerleute von IBM, die, wie sie sagten, eine Lösung parat hatten. Den Personal Computer, den PC. Ich werde jetzt nicht auch noch auf den Leidensweg der Einführung der zweiten Bürorevolution eingehen. Erstens, weil sie liebe Leserin, lieber Leser, inzwischen selbst Besitzerin eines Compi sind. Und täglich einen Kampf mit der Elektronik führen. Ein Kampf, bei dem es meistens keinen Sieger gibt. Wohl aber ein Kampf, der immer und immer wieder zu einem Waffenstillstand führt. Wir haben uns alle hineingeschickt. Ohne PC geht es nicht mehr. Aber einfacher ist das Leben nicht geworden. Und zweitens lasse ich es bleiben, weil die Einführung des PCs zu viele Erinnerungen an die Einführung des Grossrechners aufscheinen lassen würde.

Damit sind wir in der Zukunft angekommen. Ich gehöre nicht mehr so richtig dazu. Natürlich habe auch ich, wie alle Menschen um mich herum, inzwischen ein Smartphone. Die wenigsten von uns sind sich bewusst, dass es sich dabei heute um einen Hochleistungsrechner handelt, besser als jener damals im Apollo 11 Programm. Als Neil Amstrong als erster Mensch auf dem Mond landete.
Wirklich, wir sind im papierlosen Zeitalter angekommen. Es gibt keine Agenda in Büchleinform mehr. Alles im Handy. Es braucht keine Bahnbillette mehr. Alles im Handy. Es braucht kein Bargeld mehr in der Tasche. Das Handy ersetzt die Bankkarte und die Kreditkarte. Alles völlig kontaktlos. Es werden keine Briefe mehr geschrieben. Geht alles per Handy. Es braucht keine Fotoapparate mehr. Handy macht‘s möglich. Telefonieren natürlich mit Handy. Fernsehtelefon (Skype) geht auch per Handy. Kommunizieren mit dem WhatsApp. Machen wir mit dem Handy. Die Uhr auf dem Handy zeigt sekundengenau die Zeit an. Die Taschenlampe ist im Handy immer dabei. Rechtschreibung und Sprache übersetzen geht über Wikipedia und Deepl per Handy. Tageszeitung lesen, natürlich mit dem Handy. YouTube schauen und Mediatheken nutzen, geschieht mit dem Handy. Der Einkaufzettel befindet sich auf dem Handy.
Es gibt noch mehr! Taschenrechner, Adressbuch, Wecker, Erinnerungen, Notizen, Fahrplan und Wetterbericht, überall hilft uns unser Handy.
Kommunikation, Organisation, Informationsbeschaffung mit Suchmaschinen, Videos und Fotos mit eingebauter Kamera, Navigieren mit GPS, Bezahlen ohne Bargeld in der Tasche. Das alles geht ohne Papier.

Und doch.

Es gibt immer noch Zeitungsverträger, Postboten und andere Zustelldienste als Konkurrenz zur Briefpost. Es gibt immer noch Versandkataloge, Bettelbriefe und Wahlkampfplakate. Es gibt eine zahllose Menge von Zeitschriften wie «Der Beobachter» oder die «Schweizer Illustrierte». Es gibt immer noch Kioske an jedem Bahnhof, in jedem Grossverteiler und an jedem Flughafen. Proppenvoll mit Papier. Aus diesem Blickwinkel scheint mir die «papierlose Welt» noch nicht völlig realisiert.

Warum wohl?

Die Schnittstelle von den Augen zum Bildschirm ist das Problem. Immer höre ich «Ich habe gerne, wenn ich lese, ein Buch, eine Zeitung in den Händen. Beim Umblättern knistert es so schön.» Ähnliche Gedanken werden über die Verwendung von Papiertaschenkalender und die Benutzung von Notiz- und Skizzenbücher geäussert. Ein komplizierter Brief lässt sich auf dem Papier besser entwerfen als direkt im PC.

Wir leben in der Zeit der Digitalisierung. Da erscheinen die Vorteile eines papierlosen Büros immer plausibler. Noch ist es nicht erreicht. Der Weg zum papierlosen Büro ist langwierig und bedarf einer gut zu Ende gedachten Vorgehensweise. Es braucht Durchhaltewille. Die meisten, die sich an dieses Projekt wagten, sind auf halbem Wege stecken geblieben. Es ist ein langer Weg. Höchste Konzentration ist verlangt. Der kleinste Fehler in der Software führt zu heftigen Rückschlägen. Viele geben nach halber Arbeit auf. Das ist das Schlimmste, was passieren kann. Einen Weg zurück gibt es nicht. Und der Weg in die Zukunft ist dann verbaut. Es gibt kein zurück. Das System ist derart vernetzt, man findet den Rückweg nicht mehr. Vergleichbar mit einem Bergkletterer, der sich verstiegen hat.

In solch‘ einer Situation wendet sich der Grossvater an seine Enkel und Enkelinnen. Ich habe mich dort umgehört.
Wie ich staunend feststellen konnte, sind sie schon viel weiter unterwegs. Ich erhielt eine mit grösster Selbstverständlichkeit vorgetragene Einführung in diese für mich unbekannte Welt. Erste Voraussetzung sei, dass man im Zehnfingersystem das Keyboard flüssig bedienen könne. Als technische Ausrüstung braucht man einen PC mit Zubehör, ein Mobiltelefon und ein Tablet.
Die Geräte sind unter sich synchronisiert. Ein Vorteil, man kann von überall auf der Welt auf seinen Rechner zugreifen. Und gemütlich Zeitung lesen am Morgen bei einer Tasse Kaffee? Kein Problem. Geht prima mit dem Tablet.

Aus den Gesprächen mit den Enkeln falle ich in die Versuchung, folgenden Lehrsatz abzuleiten: «Je jünger der Jahrgang, umso papierloser sein Umfeld.»
So lernte ich, dass das papierlose Büro schon ziemliche Realität ist. Ganz ohne Papier wird es nie gehen. Papierärmer aber bestimmt.

 

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Zéro papier

Avec ce blog, chère lectrice, cher lecteur, je voudrais vous conter une histoire dont les racines remontent aux années huitante du siècle dernier. A l’époque, j’avais du jus et me consacrais exalté corps et âme à mon travail. C’était l’époque où le grand ordinateur, baptisé „mainframe“ par les spécialistes, dominait la scène informatique. J’étais dans le coup dès le début, en 1970. Il aura fallu dix ans pour informatiser l’entreprise et la désobstruer des travaux de comptabilité traditionnels effectués à la main. Tout ce que les comptables et les préparateurs de travail faisaient jusqu’alors dans leurs bureaux était désormais pris en charge par l’ordinateur. C’est ce que l’on imaginait. Ce à quoi on ne pensait pas, c’était à l’inéluctable travail nécessaire à l’adaptation. Le travail herculéen qu’il faudrait encore accomplir pour que l’ordinateur finisse par comprendre ce de dont il s’agissait. Les modifications dans la gestion des stock de matériel requises pour entrer dans cette nouvelle ère de l’informatique ont été un véritable casse-tête. Les vendeurs d’IBM et de Bull & Co. nous promettaient un nouveau monde radieux de traitement des données, de gain de temps et de fiabilité. Plus de paperasserie, plus de papier, l’ordinateur central se charge de tout. Le conseil d’administration accordait une entière confiance à cette promesse de bénédiction du futur. Un ordinateur central „mainframe“ fut donc acheté et installé. Les programmes de test fonctionnaient comme sur des roulettes. Quelles perspectives! Des lendemains qui chantent, des résultats meilleurs, une surveillance plus simple de l’exploitation, moins de frais de personnel, plus de temps pour l’innovation. Tout le monde croyait au paradis sur terre.
Avec le recul, je ne peux m’empêcher de penser à l’apprenti sorcier. Dans la célèbre balade de Goethe, l’apprenti sorcier n’avait aucune envie de remplir et trainer des seaux d’eau pour le bain de son maître. Il ensorcela un balai pour qu’il fasse le travail à sa place. Lorsque le bain fut plein, il ne put arrêter le balai. Ce fut la catastrophe, l’inondation totale. Au sens figuré, les choses se passèrent exactement de la même manière dans l’entreprise. „Les balais que j’ai conjuré…“, voilà ce qui traversait l’esprit du conseil d’administration. Que l’entreprise n’avait pas été préparée à la transition nécessaire, on pouvait encore le comprendre. Mais qu’il ait fallu une décennie complète pour que seule une partie des promesses des fournisseurs se concrétise, personne ne l’avait prévu. Les miracles ont eux aussi besoin d’un peu plus de temps.

Les années nonantes sont arrivées. On s’était habitué au grand ordinateur. Il n’était plus synonyme de la malédiction de la pomme d’Eve au paradis. L’ordinateur avait facilité la gestion du personnel. Et avait veillé à ce que l’ordre règne dans les entrepôts. Seulement, pour la comptabilité d’entreprise, il fallait maintenant plus de personnel, plus de temps, plus de battage organisationnel. Et en plus, il y avait plus de papier zébré que jamais sur le bureau. Le papier était zébré parce qu’il s’agissait d’une impression spéciale de l’ordinateur central. Il s’agissait d’une bande de papier sans fin de 40 centimètres de large, enroulée comme on le connaissait dans les orchestrions. Afin d’éviter toute confusion entre les lignes lors de la lecture et de l’étude du contenu, une ligne blanche et une ligne légèrement grisâtre étaient imprimées en alternance pour aider à la lecture. Rayé comme un zèbre. Une telle pile de papier pesait bien un kilo et demi. Mais le contenu devait encore être traité à la main. Un travail de Sisyphe fastidieux. Il fallait une motivation très particulière pour s’atteler à cette tâche. C’était la manière moderne de gérer une entreprise.

Il ne fait aucun doute que l’entreprise s’était transformée en une entreprise moderne. Nous avions un ordinateur central et nous savions l’utiliser. Jusque-là, tout allait bien. Seulement, nous nous noyions dans le papier. Une fois de plus, ce sont les informaticiens d’IBM qui, selon eux, ont trouvé une solution. L’ordinateur personnel, le PC. Je ne vais pas m’étendre sur le calvaire de l’introduction de cette deuxième révolution du bureau.  D’abord parce que vous êtes vous-même, chère lectrice, cher lecteur, propriétaire d’un ordinateur. Et que vous menez certainement un combat quotidien contre l’électronique. Un combat dans lequel il n’y a généralement pas de vainqueur. Mais un combat qui mène le plus souvent à une trêve. Nous nous y sommes tous enrôlés. On ne peut plus se passer d’un PC. Mais la vie n’en n’est pas devenue plus simple pour autant. Et deuxièmement, je laisse tomber, parce que l’introduction du PC ferait apparaître trop de souvenirs de l’introduction du grand ordinateur.

Nous sommes ainsi arrivés dans le futur. Je n’en fais plus vraiment partie. Bien sûr, comme tous ceux qui m’entourent, j’ai désormais un smartphone. Peu d’entre nous sont conscients qu’il s’agit aujourd’hui d’un ordinateur ultraperformant, de loin meilleur que celui du programme Apollo 11. Lorsque Neil Armstrong a été le premier homme à se poser sur la lune.  Vraiment, nous sommes entrés dans l’ère du zéro papier. Il n’y a plus d’agenda en forme de livret. Tout est encastré dans le téléphone portable. Plus besoin de billets de train. Tout dans le portable. Plus besoin d’argent liquide dans la poche. Le portable remplace la carte bancaire et la carte de crédit. Tout est effectué sans contact. On n’écrit plus de lettres. Tout se fait par portable. Plus besoin d’appareil photo. Le portable rend tout possible. Même téléphoner est possible avec un portable, bien sûr. La télévision (Skype) fonctionne aussi avec le portable. Communiquer avec WhatsApp. Nous le faisons avec le portable. L’horloge du portable indique l’heure à la seconde près. La lampe de poche est toujours dans le portable. Traduire l’orthographe et la langue via Wikipedia et Deepl sur le portable. Lire le journal quotidien, bien sûr avec le portable. Regarder YouTube et utiliser les médiathèques avec le portable. La liste des commissions se trouve également sur le portable.
Et ce n’est pas tout ! Calculatrice, carnet d’adresses, réveil, rappels, notes, horaires et météo, partout notre portable nous aide.

Communication, organisation, recherche d’informations avec les moteurs de recherche, vidéos et photos avec l’appareil photo intégré, navigation avec le GPS, paiement sans argent liquide dans la poche. Tout cela peut se faire sans papier.

Et pourtant.

Il y a toujours encore des porteurs de journaux, des facteurs et d’autres services de distribution pour concurrencer les services postaux. Il existe encore des catalogues de vente par correspondance, des lettres de mendicité et des affiches électorales. Il y a une quantité innombrable de magazines comme „Der Beobachter“ ou la „Schweizer Illustrierte“. Il y a encore des kiosques dans chaque gare, chez chaque grand distributeur et dans chaque aéroport. Remplis à ras bord de papier. De ce point de vue, le „monde zéro papier“ ne me semble pas encore totalement réalisé.

Et pourquoi donc?

L’interface entre les yeux et l’écran est le problème. J’entends toujours dire : „J’aime avoir un livre, un journal entre les mains quand je lis. Quand on tourne les pages, ça grésille si bien“. Des pensées similaires sont exprimées à propos de l’utilisation d’agendas de poche en papier et de l’utilisation de carnets de notes et de croquis. Une lettre compliquée est plus facile à concevoir sur le papier que directement sur l’ordinateur.

Nous vivons à l’ère de la numérisation. Les avantages d’un bureau sans papier semblent donc de plus en plus plausibles. Mais ce n’est pas encore réalisé. Le chemin vers un bureau sans papier est long et nécessite une approche solidement pensée. Il faut de la persévérance. La plupart de ceux qui se sont lancés dans ce projet se sont arrêtés à mi-chemin. Le chemin est long. La plus grande concentration est requise. La moindre erreur dans le logiciel entraîne de violents revers. Beaucoup abandonnent à mi-parcours. C’est la pire des choses qui puisse arriver. Il n’y a pas de retour en arrière possible. Et le chemin vers l’avenir se trouve alors bouché. Il n’y a pas de marche arrière. Le système est tellement interconnecté que l’on ne trouve plus le chemin du retour. On peut comparer cela à un grimpeur qui s’est perdu.
Dans une telle situation, le grand-père se tourne vers ses petits-enfants et ses petites-filles. Et je me suis renseigné auprès d’eux. Comme j’ai pu le constater avec étonnement, ils sont déjà allés beaucoup plus loin. J’ai reçu une introduction à ce monde qui m’était inconnu, présentée avec le plus grand naturel. La première condition est de pouvoir utiliser le clavier avec fluidité en utilisant le système à dix doigts. L’équipement technique nécessaire est un PC et ses accessoires, un téléphone portable et une tablette. Les appareils sont synchronisés entre eux. Un avantage, on peut accéder à son ordinateur de n’importe où dans le monde. Et lire tranquillement le journal le matin avec une tasse de café? Pas de problème. C’est très bien avec la tablette.

En discutant avec mes petits-enfants, je tombe dans la tentation d’en déduire le théorème suivant: „Plus la classe d’âge est jeune, plus son environnement est dépourvu de papier“.
C’est ainsi que j’ai appris que le bureau zéro papier est déjà une réalité assez plausible. On ne pourra jamais se passer totalement de papier. Mais avec moins de papier, certainement.

 

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Jumbojet

Der Jumbojet tritt dieses Jahr von der Bühne der Flugindustrie ab. Kein Passagierflugzeug hat den Luftverkehr so revolutioniert wie die Boeing 747! Ich erinnere mich noch gut an ihre Geburt im Jahr 1969. Der Riese kam im Boeing-Werk in der Nähe von Seattle zur Welt. Ein Berufskollege meinte damals lakonisch: «Wenn so ein Vogel einmal mit 480 Menschen vollbeladen abstürzt, haben wir eine Woche klassische Musik auf Radio Beromünster.»
Die siebziger Jahren waren die Jahre der Fliegerei. Flugkapitän zu werden war das höchste Berufsziel vieler junger Männer. Einen solchen zu heiraten der Traum vieler jungen Frauen. Viele Piloten der Swissair waren auch in den Flugstaffeln unserer Armee eingeteilt. Sie wurden auch dort als die grossen Männer gewürdigt und bewundert.
Die Welt war, nach dem zweiten Weltkrieg im Aufschwung. Die Wirtschaft brummte. Es gab viele gutbezahlte Arbeitsstellen. Mit der Zeit wusste jedermann, was Wohlstand ist. Der Luxus begann sich zu entwickeln. Dazu gehörte eine Flugreise. Ich hatte das Privileg beruflich oft nach Düsseldorf, Amsterdam oder Helsinki zu fliegen. Es waren zwar kurze Flugreisen, welche höchstens anderthalb Stunden dauerten. Trotzdem war es jedes Mal ein Erlebnis. Beim Betreten der Kabine kam schon der Flair der grossen weiten Welt dem Passagier entgegen. Die Begrüssung durch den Kapitän persönlich. Die Betreuung durch die Stewardessen, so hiessen damals die Flugbegleiterinnen. Das gute Frühstück. Frische Brötchen, Butter, Käse, Marmelade und Wurst. Zum Trinken zuerst einen Orangensaft, danach Kaffee oder Tee. Auf jeden Fall besser als zu Hause. So wurde jede Flugreise zu einem Erlebnis und blieb in bester Erinnerung.
Unsere Unternehmung wuchs. Nahm an Bedeutung zu. Wurde International. Und damit erweiterten sich die Geschäftsreisen. Eine Douglas DC8 brachte mich zum ersten Mal nach New York. Nonstop. Acht Stunden im Flugzeug. Um 12 Uhr in Kloten gestartet und um 14:30 Ortszeit gelandet. Mitten am Tag in Big Apple. Das waren Höhepunkte im Berufsleben.

Dann der Quantensprung, die Geburt des Jumbojets. Die erste Version für die Swissair startete am 20. März 1971 zum Jungfernflug als SR 100 nach New York. Sie transportierte dreimal so viele Passagiere wie die treue DC 8. Über den Atlantik zu fliegen war immer ein besonderes Gefühl. Ein Flug mit der Boeing 747 schlug alle Rekorde. Den Passagieren wurde ein völlig neues Raumgefühl geboten. Eine Wendeltreppe führte in das Oberdeck. Dort, im Buckel des Flugzeugs befand sich das Cockpit und eine regelrechte Bar. Eine Bar wie im Hilton mit Klavierspieler und Barkeeper. Der Flug wurde zu einer Party. Der verrückteste Optimist hätte sich das in den Anfangsjahren der Fliegerei, nicht vorstellen können. Vierhundert Menschen die auf einmal durch die Luft transportiert wurden. Was für ein Unterschied zur Zeit von Fokker, Dornier und Lockheed. Der Jumbo ist der Meilenstein in der Geschichte der Luftfahrt. Immer mehr Menschen konnten sich eine Flugreise leisten.
Das Reisen wurde billiger. Der Massentourismus begann sich zu entwickeln.
Mit ihm wurde der Nimbus des Besonderen zu Grabe getragen. Die Piloten waren jetzt Angestellte wie Prokuristen in einer grossen Firma. Der Luxus der Fliegerei war verblasen. Die Konkurrenz hatte sich gründlich etabliert. Es ging nur noch um den schnellst möglichsten Transport von A nach B. Oft erwiess es sich als wirtschaftlicher die Eisenbahn zu benutzen. Der TGV und ähnliche schnelle Fernzüge schmeckten den Braten und knöpften den Fliegern viele Kunden ab. Vorbei der Glanz. Vorbei die Glorie. Pickelhartes Business herrschte.
In diesem Jahr 2022 wurde die Produktion von Boeing 747 eingestellt. Insgesamt waren über 1’500 Exemplare von Boing in den letzten 50 Jahren hergestellt worden.

Die Geschichte des Jumbos ist ein Beispiel wie sich ein Luxusprodukt in ein Alltagsgegenstand mutiert. Vom Rolls-Royce zum VW-Käfer.
Die Welt verändert sich dauernd. Mit dem Aufkommen des Fax-Gerätes wurden viele Geschäftsreisen, die zur Ausarbeitung eines grossen Vertrages nötig waren, hinfällig. Viele frühere Besprechungen welche an den Geschäftssitzen im Ausland nötig waren die es brauchte um das Dokument zu erarbeiten, wurden durch Fernkopien ersetzt. Die Entwürfe wurden hin und her fernkopiert, bis der fertige Vertrag vorlag. Zur Unterschrift kam man per Geschäftsflug ein einziges Mal zusammen. Heute ist der Fax auch schon wieder out. Im Zeitalter des Skype und des Homeoffice werden viele physische Zusammenkünfte, Besprechungen und Sitzungen vor dem Bildschirm abgewickelt. Die Elektronik ersetzt den Personentransport. Ein klassische Fall von Strukturwandel. Strukturwandel wie er ihn schon immer gegeben hat.

Neulich ist mir ein Bericht aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts untergelaufen. Vor 150 Jahren wurde der Droschkenverkehr in New York beschrieben. Man könnte denken, die Heu- und Haferfresser wären der ökologische Himmel auf Erden. Nahezu kein Abgas. Kein Kohlendioxidproblem. Saubere Luft. Man kann nicht besser träumen. Weit gefehlt. Der Bestand an Pferden belief sich auf mehr als 120’000! Über 130 Tonnen Pferdemist mussten täglich entsorgt werden. Wohin damit? So viel Rosendünger konnte kein Garten verkraften. Ganz zu schweigen vom Pferdeurin. Tausende von Litern fielen täglich an. Eine verheerende Verschmutzung und ein höllischer Gestank. Die Strassen waren glitschig. Mensch und Tier stürzten oft und wurden verletzt. Tote Pferde schufen ein grosses Problem. Jährlich mussten 15’000 Kadaver weggeschafft werden. Die Polizei vermeldete jährlich 700 Tote und 5’000 Verletzte von Unfällen mit Pferdefuhrwerken. Das Parkieren der Pferdefuhrwerken brauchte sehr viel Platz. Es kam zu Staus in den Hauptstrassen. Der Verkehr kam zum Stehen. Des Weiteren brauchte es Ställe für Tiere und Remisen für die Fuhrwerke und das Futter. Auch wenn die Pferde nicht gebraucht wurden, mussten sie gefüttert und gepflegt werden. Kosten und die Probleme des Pferdeverkehrs waren enorm. Da kam die Erfindung und das Aufkommen des Autos als unschätzbarer Fortschritt. Das Auto brachte Heil und Gedeihen für die Städte und für die Bürger. Die Erfindung des neuen Personentransports wurde mit Begeisterung begrüsst.
Wie diese Begeisterung von Unbehagen abgelöst wurde, wissen wir heute. Verpestete Luft, verstopfte Strassen, hohes Verkehrsaufkommen. Eine Gefahr für Leib und Leben. Strukturwandel kommt fasst nie ohne Sorgen und Mühsal daher. Es sind turbulente Vorgänge die Existenzängste auslösen, Ungewissheiten verbreiten. An Ende aber kommt wieder eine neue Zeit. Eine Zeit des Wohlstands und des Friedens.

Das gibt Zuversicht.

 

 

 

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